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Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011


  1. Drogenkrieg in Mexiko verschärft sich
  2. DRUID Studie abgeschlossen
  3. Cannabislegalisierung – All together now!
  4. Petition Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten verschoben
  5. Kurz gemeldet…
  6. Übersicht: Meldungen des DHV
  7. Termine

  1. Drogenkrieg in Mexiko verschärft sich
  2. DRUID Studie abgeschlossen
  3. Cannabislegalisierung – All together now!
  4. Petition Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten verschoben
  5. Kurz gemeldet…
  6. Übersicht: Meldungen des DHV
  7. Termine

Drogenkrieg in Mexiko verschärft sich

Die Strategie des seit 2006 regierenden Präsidenten Felipe Calderón mit militärischen Mitteln gegen die Drogenkartelle vorzugehen, hat inzwischen mehr als 50.000 Todesopfer gefordert – Tendenz weiter und schneller steigend. Die Zeitung Reforma berichtete Anfang des Monats, dass im Zeitraum vom 1.1.2011 bis 30.9.2011 insgesamt 10.022 Tote gezählt wurden. Unsere Prohibitionsuhr, die mit den Zahlen des Vorjahres arbeitet, stand zu diesem Zeitpunkt noch auf “nur” 9000 Tote – die blutige Realität dieses innerstaatlichen Krieges hat die Uhr um einem Monat überrundet.

Die Hälfte der Morde geschahen in den vier der 32 mexikanischen Staaten, Chihuahua (1.567 Tote), Nuevo Leon (1.418), Guerrero (1.348) und Sinaloa (1.080). Auch die Zahl herausragender Grausamkeiten steigt, so ließen vor einem Jahr die Kartelle einen Bürgermeister steinigen, weil dieser 60 korrupte Polizisten entlassen hatte. Die vermeintlichen Erfolge von Polizei und Militär werden zunehmend durch Vergeltungsmaßnahmen der Drogenbosse überschattet. Die Rekordsicherstellung von 134 Tonnen Marihuana führte zur wahllosen Tötung eines Dutzend Patienten in einer Entzugsklinik. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass aufgrund der Gewalt mittlerweile 120.000 Menschen auf der Flucht sind. Experten schätzen, dass Cannabis bis zu 50% der Profite der Kartelle ausmacht – eine Legalisierung in Kalifornien und anderen Staaten der USA würde diese massiv einbrechen lassen.

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DRUID Studie abgeschlossen

Ende September fand in Köln die Abschlusskonferenz des EU Forschungsprojektes Driving Under Influence of Drugs, Alcohol and Medicines (DRUID) statt. Im Rahmen der Studie wurde versucht zu ermitteln, wieviele Autofahrer unter dem Einfluss von Alkohol, illegalisierten Drogen und Medikamenten stehen und welche Wirkung dies auf ihre Fahrtauglichkeit hat. Zudem wurden die Daten von schwerverletzten und getöteten Unfallopfern hierzu analysiert. Geleitet wurde das Projekt von der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).

Für Hanffreunde ist diese Studie von Interesse, da die Bundesregierung in einer Anfrage der LINKEN bzgl. THC Grenzwerten im Straßenverkehr auf sie verwiesen hat. In ihrem Rahmen sollen auch wissenschaftlich fundierte Grenzwerte – auch für illegale Drogen – ermittelt werden. Nachdem die Studie nun abgeschlossen ist, hat die Bundesregierung alle Daten vorliegen um fundierte und faire THC-Grenzwerte für den Straßenverkehr festzulegen.

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Cannabislegalisierung – All together now!

Wenn prominente Politiker, Richter und Polizisten sich öffentlich für eine Legalisierung stark machen, liest man ein Wort am häufigsten: “Ehemaliger”. Die wichtigste Ausnahme bildet hier George Papandreou, Mitglied der Global Commission on Drug Policy und Ministerpräsident von Griechenland. Vergangene Woche gesellte sich Juan Manuel Santos, der Präsident von Kolumbien, zu ihm. In einem Interview mit der Zeitung metro forderte er die Legalisierung von “weichen Drogen”. Er verspricht sich davon weniger Profite für Drogendealer in seinem Land, was zu weniger Gewalt führen soll. Seine Bedingung für eine Legalisierung ist jedoch, dass diese weltweit gleichzeitig stattfinden muss. Bei einer Legalisierung nur in Kolumbien hätte er Angst gekreuzigt zu werden – was angesichts der harten Haltung im “War on Drugs” von Ländern wie den USA durchaus nicht ganz unberechtigt ist.

Weiterlesen:

  • Cooperation needed for drug war?, 23.10.2011, metro

Petition “Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten” verschoben

Unsere Petition wurde nicht wie geplant am 26.10.2011 im Petitionsausschuss behandelt. Wie wir auf Nachfrage erfahren haben, wurde sie auf Antrag der LINKEN vertagt. Sie ist nun frühstens am 9.11. wieder auf der Tagesordnung – sobald wir das sicher wissen, melden wir es. Das ist zumindest besser als eine direkte Ablehnung, mal sehen, was bei der nächsten Sitzung dabei rauskommt. Die aktuellsten Informationen zur Petition gibt es auf unserer Homepage – achtet hier auch auf die Kommentare von uns unter den entsprechenden Artikeln und auf unserer Facebook Seite.

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Kurz notiert

Der Arbeitskreis “Cannabis als Medizin” meldet: “USA: Bundesregierung plant, Cannabisverteilungsstellen in Kalifornien zu schließen”

Die konservative Regierung in Den Haag verschärft die Cannabispolitik der Niederlande. So soll Cannabis mit über 15% THC verboten werden – dieses macht derzeit circa 80 Prozent des angebotenen Cannabis in den Coffee-Shops aus.

In der Schweiz feierten die Streetworker der Stadt Zürich “Zehn Jahre mobiles Drug Checking und saferparty.ch” – in Deutschland verweigert sich die Bundesdrogenbeauftragte weiterhin “neuen” Ansätzen in der Drogenpolitik.

Kanadische Forscher um Jon Page von der University of Saskatchewan haben das Erbgut des Hanfs komplett sequenziert und die Unterschiede zwischen der THC reichen Sorte „Purple Kush“ und der Nutzhanfsorte „Finola“ analyisiert. „Das Hanf-Erbgut ist unter den bisher sequenzierten Pflanzen-Genomen das erste einer Heilpflanze“, so Page, der sich von seiner Forschung Ansatzpunkte für die Entwicklung von verbesserten Hanfsorten erwartet.

Der Rechtsanwalt Gebhard Heinzle prohezeit “Das Cannabisverbot wird fallen wie der Eiserne Vorhang” und spricht im Standard “über sprachliche Manipulationen bei Suchtgift und die politische Motivation dahinter”

Übersicht: Meldungen des DHV


Termine

Eine ausführliche Übersicht über Drogenpolitik-Termine gibt es hier.



Kommentare

8 Antworten zu „Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011“

  1. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    wobei das mit den 3,8 ng/ml wäre doch echt okay, solange keine Meldung an FSST oder so ein Mist erfolgt. Also wenn wirklich nur nach aktivem THC gegangen würde egal was für Abbauprodukte man im Blut/Urin hat. Dann könnte man beruhigt Freitag, Samstag smoken wenn man Montag wieder fahren muss, oder sehe ich das Falsch ? 😛

  2. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    [quote name=”Maximilian Plenert”][quote name=”.::C.c::.”]Und selbst dann sind die 3,8ng/mL noch recht mager.[/quote]

    Wobei die Frage ist: pro ml Blut oder pro ml Blutserum – das macht auch nochmal ein Faktor 2,5 bis 3 Unterschied, wie dem auch sei, ich versuche die Druid Ergebnisse diese Woche noch zu analysieren und darüber zu schreiben…[/quote]

    Jo, das ist wohl wahr. Auch wenn ich die Umrechnung nur mit Faktor 2 kenn.

    Die Ergebnisse mal zu evaluieren wäre auf jeden Fall ne richtig gute Sache, weil, da blickt man ned so fix durch. Außerdem machts ja keinen Sinn wenn jeder Interessierte sich das selbst raussynthetisiert, wenn dies an zentraler Stelle geschieht ist es schon besser.

    In diesem Sinne, Dank dir schon mal für die Arbeit.

  3. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    [quote name=”.::C.c::.”]Und selbst dann sind die 3,8ng/mL noch recht mager.[/quote]

    Wobei die Frage ist: pro ml Blut oder pro ml Blutserum – das macht auch nochmal ein Faktor 2,5 bis 3 Unterschied, wie dem auch sei, ich versuche die Druid Ergebnisse diese Woche noch zu analysieren und darüber zu schreiben…

  4. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    Und selbst dann sind die 3,8ng/mL noch recht mager.

    Wenn du aber wirklich nur, sagen wir mal alle zwei Wochen, einen Dübel rauchst, wirst du, sollte dieser Wert tatsächliche in ein Gesetz übergehen, am nächsten Morgen wohl fahren dürfen.

    Wobei man auch sehen muss die 3,8ng/mL werden in dem Dokument (hab ich sagen wir mal “willkürlich” ausgewählt, muss also nicht der Abschlussbericht sein) mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,5g/L gleichgesetzt. Ich könnte mir da jetzt wieder vorstellen, dass die Regierung ihren, offensichtlich zu niedrigen, Grenzwert bestätigt sieht (im Sinne der 0 Promille Toleranz).

  5. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    [quote name=”Ash”]Was bedeutet da jetzt ?

    Darf man also einen Joint rauchen und am nächsten Tag ohne Probleme Autofahren?

    Oder ist es fast wie vorher das Gelegenheitskonsumenten sich wie vorher fürchten müssen ihren Führerschein zu verlieren ?[/quote]

    Noch hat sich garnichts geändert, es liegt die Studie vor und nun ist es Aufgabe der Bundesregierung wie von ihr angekündigt vernünftige Regelungen zur erlassen

  6. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    Was bedeutet da jetzt ?

    Darf man also einen Joint rauchen und am nächsten Tag ohne Probleme Autofahren?

    Oder ist es fast wie vorher das Gelegenheitskonsumenten sich wie vorher fürchten müssen ihren Führerschein zu verlieren ?

  7. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    [quote name=”Double Dash”]Hört sich doch gut an das mit dem Führerschein :lol:[/quote]

    “Experimental studies have shown that the dose equivalent for BAC 0.5g/L-3.7ng/mL THC
    (range 3.1-4.5ng/mL) for oral administration and 3.8 ng/mL (range 3.3-4.5ng/mL) for smoked
    administration (D1.1.2b, see also D1.4.2 for more information on cut-offs equivalent to BAC
    0.5g/L).”

    Sagen wir mal besser als Nichts (bzw. 1ng/mL). Wobei mir auch nicht klar ist ob das jetzt die endgültige Aussage des Projekts ist und in wie weit sich das die Regierung zu Herzen nehmen wird. Das Zitat stammt auf jeden Fall aus dem Dokument “Main DRUID results to be communicated to different target groups”.

  8. Anonymous

    RE: Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes: Oktober 2011
    Hört sich doch gut an das mit dem Führerschein 😆

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