Der Deutsche Hanfverband (DHV) vertritt die Interessen der Cannabiskonsumenten und Legalisierungsbefürworter. Wir streben einen legalen, verbraucherfreundlichen Markt für das Genussmittel Cannabis an – von der Produktion bis zum Verkauf in Fachgeschäften für Erwachsene. Wir wollen jede Form von Diskriminierung beenden und kämpfen für sinnvolle Regeln u.a. in den Bereichen Führerschein, Besitz, Konsum, Eigenanbau, Anbauvereine und Medizin.
Die erfolgte Entkriminalisierung des privaten Umgangs mit Cannabis samt Eigenanbau löst viele Probleme nur unzureichend. Aufgrund des weiterhin geltenden Handelsverbots von Cannabis zu Genusszwecken existiert noch immer ein Schwarzmarkt von erheblichem Umfang. Dieser fördert kriminelle Strukturen, generiert hohe Mengen an Schwarzgeld, untergräbt den Jugendschutz und gewährleistet keine Qualitätskontrolle der angebotenen Produkte. Eine Regulierung des bestehenden Marktes würde diese Probleme auf einen Schlag aus der Welt schaffen und gleichzeitig hohe Steuereinnahmen ermöglichen sowie zehntausende Arbeitsplätze schaffen. Deshalb kann die erfolgte Entkriminalisierung nur ein Zwischenschritt auf dem logischen Weg zu einer vollständigen Legalisierung von Cannabis vergleichbar mit anderen Genussmitteln sein. Beim DHV steht Verbraucherschutz dabei besonders im Fokus, zum Beispiel mit Blick auf Produktqualität und -vielfalt, vernünftige Preise und gute Zugänglichkeit des legalen Handels. Auf der Cannabis Normal! Konferenz 2022 haben wir zusammen mit der Community Eckpunkte für die Cannabisregulierung in Deutschland erarbeitet, die seitdem die Grundlage unserer Arbeit sind.
Trotz der erfolgten Entkriminalisierung ist die Stigmatisierung von Cannabiskonsumenten noch immer weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Dies fällt besonders im Vergleich mit anderen legalen Genussmitteln wie Alkohol und Tabak auf. Das Klischee des “faulen Kiffers” oder die sprachliche Unterscheidung zwischen anrüchigem Rauschgift (Cannabis) im Unterschied zum geselligem Genussmittel (Alkohol), sind noch immer sehr präsent. Diese Stigmatisierung von Cannabisnutzern schlägt sich zudem auch in Form von praktischer Diskriminierung nieder, z.B. im Sorgerecht, Fahrerlaubnisrecht und Arbeitsrecht. Auch im Cannabisgesetz findet sich diese vermeintliche Logik der Andersartigkeit von Cannabis gegenüber anderen legalen Genussmitteln mit den weitreichenden Konsumverboten in der Öffentlichkeit und Besitzobergrenzen. Durch seriöse Aufklärungsarbeit über Cannabis tragen wir zur Entstigmatisierung von Substanz und Nutzern bei.
Mit der Verabschiedung des MedCanG ist die Verschreibung von Cannabis als Medizin für Privatzahler deutlich vereinfacht worden. Viele Menschen nutzen seitdem diesen niederschwelligen Zugang. Wir begrüßen diese Entwicklung ausdrücklich. Jedoch haben gerade Menschen mit sehr schwerwiegenden Erkrankungen nicht die Mittel, für ihre Therapie selbst aufzukommen und für eine Verschreibung als Kassenleistung bestehen weiterhin erhebliche Hürden. Hier gilt weiterhin das Kriterium der “Austherapiertheit”. Cannabis darf nur als letzte Therapieform verschrieben werden, selbst wenn andere Behandlungsoptionen deutlich stärkere Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Einschränkung gehört dringend abgeschafft. Es sollte einzig der fachlichen Kompetenz des behandelnden Arztes obliegen, die beste Therapieform für seinen Patienten auszuwählen. Auch der Wegfall des Genehmigungsvorbehalts für viele Facharztgruppen ist leider aufgrund des drohenden Regresses gegenüber der Krankenkasse nur eine halbherzige Lösung. Besonders kritikwürdig finden wir die Tatsache, dass von den öffentlichen Konsumverboten auch Patienten betroffen sind. Diese sollten immer in der Lage sein, ihre Medikamente zu nutzen.
Politik – Medien – Öffentlichkeit – Netzwerk
Mit diesen vier Schwerpunkten unserer Arbeit wollen wir unsere Ziele erreichen. Wir betreiben konkrete politische Lobbyarbeit, das heißt, wir sind ständig im Austausch mit diversen Politikern und beraten bei parlamentarischen Initiativen. Einige Anträge und Anfragen gingen schon auf unsere Initiativen zurück. Ebenso diverse Details des Cannabisgesetzes von 2024. DHV-Geschäftsführer Georg Wurth tritt regelmäßig bei parlamentarischen Anhörungen als Sachverständiger auf. So auch in den Anhörungen zum Cannabisgesetz.
Letztlich brauchen wir eine gesellschaftliche Mehrheit für unsere Positionen. Dabei spielen Medien eine entscheidende Rolle. Mit unserem ständig besetzten Büro sind wir regelmäßiger Ansprechpartner für Journalisten, sowohl für Hintergrundinformationen als auch für Zitate und Interviews, wie unser Presseecho zeigt.
Wir sprechen die Bevölkerung aber auch direkt an, sei es über unsere Homepage, Email-Newsletter, Facebook, Instagram, X und Youtube oder mit diversem Info-Material, das wir in unserem Shop zur Verfügung stellen und das von vielen ehrenamtlichen Helfern verteilt wird. Auch Werbemaßnahmen gehören dazu. Das sind kleinere Plakat- oder Anzeigenschaltungen, größere Aktionen wie unser BikeTaxi, das in Berlin unterwegs war, unsere Plakate zur Landtagswahl in Bayern, die Wahlwerbespots zu den Landtagswahlen 2022 oder richtig große Aktionen wie unsere Hanf-Spots, die wir 2014 in die Kinos gebracht haben.
Immer wieder gelingen uns auch interessante Kampagnen wie der Gewinn der Millionärswahl auf Sat1. Beim Zukunftsdialog von Frau Merkel haben wir das Thema Hanflegalisierung ganz nach oben und ins Kanzleramt getragen. Gegen die Blockadehaltung im Bundesrat bei der Verabschiedung des CanG haben wir gemeinsam mit euch eine beispiellose Mailkampagne in zehn Bundesländern durchgeführt. In dieser FAQ haben wir unsere größten bisherigen Erfolge zusammengetragen.
Entscheidend für unsere Arbeit ist auch eine gute Vernetzung mit anderen Organisationen und Aktivisten vor Ort.
Gemeinsam sind wir stark!
Unser Team
Wir arbeiten mit großem Engagement, da wir vollkommen davon überzeugt sind, dass eine bessere Hanfpolitik überfällig ist.
Georg Wurth DHV-Geschäftsführer
Georg Wurth (->Twitter) ist ehemaliger Finanzbeamter mit umfangreicher politischer Erfahrung. Nach dem Abitur hat er an der FH als Finanzbeamter Steuerrecht mit dem Abschluss Diplom-Finanzwirt studiert und ist gleichzeitig in die Politik bei Bündnis 90/Die Grünen eingestiegen. Seit 1996 hat er sich außerdem intensiv mit Drogenpolitik beschäftigt. Ab 1997 war er Fraktionsvorsitzender im Remscheider Stadtrat und als solcher in einer Fülle von Gremien vertreten, darunter einige Aufsichtsräte und der Ältestenrat der Stadt. Nach einer Selbstanzeige wegen Cannabisbesitz hat er die Landesarbeitsgemeinschaft Drogen in NRW gegründet und sich im Fachforum Drogen der Grünen Jugend engagiert. Vor seiner 11-monatigen Weltreise (2000-2001) war er ein Jahr Schatzmeister im Bundesvorstand der Grünen Jugend. Nach seiner Rückkehr im Juli 2001 war er zunächst Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Drogenpolitik (BND) bei den Grünen. 2002 wurde er Geschäftsführer des frisch gegründeten Deutschen Hanfverbandes, den er dann 2004 als alleiniger Inhaber übernahm und bis heute leitet. Georg Wurth ist auch in diversen weiteren drogenpolitischen Initiativen aktiv, z.B. beim “Schildower Kreis”.
Christian Müller – Organisatorischer Geschäftsführer
Christian Müller verstärkt den DHV seit Mai 2019 als Organisatorischer Geschäftsführer. Als Bundesgeschäftsführer der GRÜNEN JUGEND kam der Diplompolitologe erstmalig mit Drogenpolitik in Kontakt und lernte Georg Wurth kennen. In dieser Funktion zog es ihn im Milleniumjahr auch nach Berlin. Im Anschluss arbeitete er als Büroleiter für Vorstandsmitglieder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und beschäftigte sich intensiv mit Themen der Digitalisierung, wie Urheberrecht und Vorratsdatenspeicherung. Nach über zehn Jahren Politikbetrieb zog es ihn zu newthinking, wo er im Bereich Finanzen & Personal startete, als Abteilungsleiter den Webbereich mit aufbaute und die letzten fünf Jahre Geschäftsführer war. Aus newthinking heraus enstanden u.a. Projekte wie die re:publica und netzpolitik.org. Entsprechend der Firmenphilosophie lagen ihm besonders die Stärkung von Freier Software und Open Source sowie digitale Bürgerrechte am Herzen. Er fungierte als Datenschutzbeauftragter und beschäftigte sich intensiv mit Redaktionssystemen wie Typo3 und Drupal.
Florian Rister – Kampagnen Manager, Betreuung der Ortsgruppen
Florian Rister studierte Politikwissenschaft in Marburg und arbeitete dort in der Betreuung eines an MS erkrankten Ehepaars sowie einem Kontaktladen für Drogenkonsumenten. Seit 2010 engagierte er sich ehrenamtlich im Alice-Project Frankfurt, bei der Hanf-Initiative Frankfurt und trat dem DHV bei. Nach jahrelanger ehrenamtlicher Tätigkeit in den Bereichen Forum, Facebook und E-Mail Beantwortung begann er im April 2014 seine feste Anstellung beim DHV. Lange bearbeitete er Anfragen und betreute Social Media Seiten. Heute organisiert er als Kampagnenmanager die Maßnahmen zum Global Marijuana March und betreut unsere Ortsgruppen inhaltlich, bei Eventplanung und PR.
Marco Schaar – Mitgliederverwaltung, Shop
Marco Schaar absolvierte 2008 die Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation bei der Deutschen Angestellten-Akademie in Berlin. Im Jahr darauf wechselte er zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und führte das Büro des Konzernbetriebsrats. Im Jahr 2013 musste er diese Stelle schweren Herzens aufgeben, um sich intensiv der Pflege einer Angehörigen zu widmen. In dieser Zeit erweiterte er sein Wissen über Cannabis als Kulturpflanze und dessen medizinischer Wirkung. Seit Januar 2020 arbeitet er nun für den DHV und ist zuständig für die Mitgliederverwaltung, Betreuung des Online-Shops sowie die Abrechnung unserer Ortsgruppen.
Martin Hofmann – Gestaltung, Video und DHV-News
Martin Hofmann hat sein Studium zum Bachelor of Arts (Digital Film Making) im Jahr 2007 abgeschlossen. Nach einigen Jahren als Freelancer bei Film und TV, gründete er mit zwei befreundeten Geschäftspartnern 2011 ein erfolgreiches Unternehmen in der Film Postproduktion. Er betreute dort große Filmproduktionen und arbeitete als Colorist und VFX-Supervisor. Ende 2020 wollte er sich beruflich neu orientieren, da kam die Stellenausschreibung beim DHV genau richtig. Schon in den Jahren zuvor informierte und engagierte er sich immer mehr für das Thema Cannabis und Legalisierung. Seit Januar 2021 tut er dies nun hauptberuflich beim Deutschen Hanfverband. Er ist verantwortlich für die Erstellung der wöchentlichen DHV-News sowie für alle anderen multimedialen Aufgaben.
Constantin Koch – Social Media und Mitgliederberatung
Constantin Koch hat nach dem Abitur 2019 angefangen, Wirtschaftsinformatik zu studieren. Er setzt sich schon länger mit Drogenpolitik auseinander und klärt darüber auf. Anfang 2021 hat er das “Netzwerk für Legalisierung”, das sich für eine neue Drogenpolitik über Cannabis hinaus einsetzt, mitbegründet und betreut seitdem dessen Social Media Kanäle. Er ist er außerdem parteipolitisch und in der Klimabewegung aktiv. Im November 2021 hat er sein Engagement zum Beruf gemacht und kümmert sich jetzt beim Deutschen Hanfverband um Social Media, E-Mails und die Telefonsprechstunden.
Simon Kraushaar – Pressereferent
Simon Kraushaar studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie an der Universität Potsdam. Er arbeitete zudem am Lehrstuhl für Organisations- und Verwaltungssoziologie sowie als Dozent im Rahmen von Planspielen zur Beamtenweiterbildung. Seit 2021 verstärkt er den DHV als Pressereferent und liefert redaktionelle Inhalte für die Homepage.
Daniel Behr – IT-Fachmann
Daniel Behr arbeitete nach einer Aufwärmphase im technischen Support für eine Musik-Download-Plattform der T-Systems und einem kurzen Abstecher in die Audioproduktion bei einem Diplomfilm der Kunsthochschule für Medien Köln als Systemadministrator für eine große deutsche Spiele-Website. Eine anschließende LPI-Zertifizierung ermöglichte ihm die folgende langjährige Tätigkeit als Senior-Linux-Systemadministrator, bei der er Web-, Applikations- und Mail-Server betreute und in den DevOps-Bereich eintauchte. Als er sich eine kurze Auszeit von dieser Arbeit für einen Hersteller von Rauchwarnmeldern nahm, überzeugte ihn das Job-Angebot des Deutschen Hanfverbands.
Leo Maxim Schauer – Social Media
Leo Maxim Schauer leistete nach seinem Abitur ein FSJ im Bundesprogramm “Demokratie leben” und begann 2021 ein Studium in Crossmedia Redaktion & Public Relations an der Hochschule der Medien Stuttgart. Seit September 2022 schreibt er als Volontär für die Leipziger Volkszeitung. Nachdem Leo 2021 zum DHV kam und die Stelle des Social Media Managers während der Bundestagswahl kurzzeitig übernahm, wirkt er jetzt noch unterstützend im Social Media Team und interagiert mit der Community in den Kommentaren und Direktnachrichten.
Stephan Klimpel – Projektmanager
Stephan Klimpel studierte BWL mit Schwerpunkt Entrepreneurship zum Master of Science und absolvierte drei Auslandssemester in Rumänien und Japan. Er arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft und Tutor am Entrepreneurship-Lehrstuhl und organisierte nebenbei ehrenamtlich kulturelle Events für Austauschstudierende. Während eines Auslandspraktikums im Business Development in Tel Aviv, Israel, hat er beim Aufbau eines jungen Cannabis Biotech-Startups mitgeholfen und gleichzeitig zwei eigene Cannabis Startup Pitch Events in Tel-Aviv und Jerusalem organisiert. 2022 half er dem DHV ehrenamtlich bei der Organisation der CaNoKo und ist seit 2023 festangestellt als Projektmanager.
Finanzielle Transparenz
Der Deutsche Hanfverband ist kein Verein, sondern ein Unternehmen, das im Auftrag seiner Fördermitglieder Lobbyarbeit für eine bessere Cannabispolitik betreibt, ohne dabei von “Vereinsmeierei” aufgerieben zu werden. Umso wichtiger ist uns maximale finanzielle Transparenz.
Deswegen veröffentlichen wir auf der Seite “Finanzen DHV” unsere offiziellen Einnahmen-Überschuss-Rechnungen und stellen kurz die wichtigsten Entwicklungen dar.
Historie
Die Gründung des DHV ging im Mai 2002 von der Agentur Sowjet (Hanf Journal) aus. Dort wurde der Verband über zwei Jahre als eigenständige Abteilung geführt. Im Oktober 2004 hat sich die Agentur Sowjet entschlossen, den DHV auszugründen, da er nun in der Lage war, selbständig zu funktionieren. Neuer Inhaber des DHV ist seitdem der bisherige Geschäftsführer Georg Wurth. Er versichert nun mit seinem guten Namen, dass der DHV nicht der persönlichen Bereicherung dient, sondern dazu, in der Hanfpolitik vorwärts zu kommen.
Gestartet war der DHV als Branchenverband für Unternehmen der Cannabiswirtschaft. Seit 2006 kamen zunehmend auch private Fördermitglieder dazu. Seit Anfang 2020 versteht sich der DHV nur noch als Bürgerrechtsbewegung im Sinne seiner privaten Mitglieder. Die Funktion als Branchenverband mit Leistungen für Unternehmen wie Beratung, Vernetzung und branchenspezifischen Lobbyismus haben wir an unseren Partner Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. abgegeben. Umso mehr danken wir den Unternehmen, die uns auch ohne diese Leistungen einfach für unsere politische Arbeit im Sinne der Legalisierung unterstützen.
Das politische System in Deutschland ist weniger durch direkte Demokratie als durch den Einfluss verschiedener Lobbyisten geprägt. Der DHV ist die logische Konsequenz aus dieser Erkenntnis.
Um noch schlagkräftiger zu werden, brauchen wir deine Unterstützung!