Nach der relativ unkonkreten Ankündigung zur Gründung einer Cannabis-Agentur vor einem guten Monat hat die Drogenbeauftragte Marlene Mortler gestern ein wenig detaillierter Stellung zu den Plänen der Bundesregierung genommen. Laut Mortler soll das Betäubungsmittelgesetz im Frühsommer mit dem Zweck, den Inhabern einer Ausnahmegenehmigung für eine Selbsttherapie mit Medizinal-Hanfblüten aus der Apotheke die Kosten für ihre Medizin zu erstatten, geändert werden. Aufgrund der zu erwartenden, hohen Nachfrage werde, so Mortler gegenüber den Journalisten, auch der Anbau des Wirkstoffs ausgeschrieben.
Noch Fragen?
Der Anbau des Wirkstoffs? Wieso sagt Frau Mortler nicht gleich, dass der Anbau von Cannabis ausgeschrieben wird? Den Wirkstoff an sich kann man nicht anbauen, außerdem handelt es sich nicht um einen, sondern um über 70 Wirkstoffe. Auch die zu erwartende Nachfrage kann lediglich auf Spekulation beruhen. Die zuständige Behörde, das BfArM, kennt nicht mal den aktuellen Bedarf der gut 500 Inhaber einer Ausnahmegenehmigung genau. Klar ist derzeit lediglich, dass das aus den Niederlanden importierte Cannabis Flos selbst für die 500 Cannabis-Patienten nicht reicht. Da bedarf es jetzt schon keiner höheren Nachfrage. Erst heute haben SCM-Mitglieder wieder über aktuelle Lieferausfälle berichtet, die mindestens vier Wochen andauern sollen.
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