Mit einer überraschend klaren Niederlage für die Unterstützer der Initiative “Yes on 3” platzte gestern Abend vorerst der Traum von einem regulierten Cannabismarkt in Ohio. “Yes on 3” hätte sowohl Cannabis zu medizinischen Zwecken als auch Anbau und Verkauf an Erwachsene reguliert. Hatten die Umfragen noch ein Kopf an Kopf-Rennen mit leichtem Vorsprung für die Initiative vorausgesagt, war das Ergebnis der Volksabstimmung mit 65 Prozent Gegenstimmen eindeutiger als erwartet.
“Wir haben Vertrauen in die Wählerinnen und Wähler. Wir haben einen Dialog gestartet, den wir morgen fortsetzen werden. Der Status Quo funktioniert nicht, er ist inakzeptabel und wir werden nicht von der Bildfläche verschwinden. […]. Und unser Bundesstaat braucht die Jobs und die Steuereinnahmen, die eine Legalisierung mit sich bringt”, kommentierte der Initiator der Initiative, Ian James, die Niederlage gestern.
Neben der in der Initiative verbrieften Monopolstellung von nur zehn Produzenten kritisierten auch Befürworter einer Regulierung die geplante Aufnahme eines Cannabis-Monopols privater Firmen in die Verfassung des Bundesstaates. Deshalb hatten die einflussreichsten Pro-Cannabis Gruppierungen der USA, das Marijuana Policy Project (MPP) und die Drug Policy Alliance (DPA), keine Empfehlung für “Yes on 3” ausgesprochen, wie es bislang bei anderen Volksbegehren der Fall war.
“Am ärgerlichsten (an der Ohio-Initiative) war, dass ein in der Verfassung garantiertes, ewig währendes Oligopol entstehen sollte”, sagte der DPA-Vorsitzende Ethan Nadelmann gegenüber der Washington Post. “Es ist ganz klar, dass dieser Oligopol-Anspruch dazu geführt hat, dass die Leute sich abgewendet haben”, so Nadelmann weiter.
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