Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die notwendige Genehmigung zum Export von medizinischem Cannabis ausgesetzt. Netanjahu verlangt zusätzliche klinische Studien und eine Wirtschaftlichkeitsstudie des Nationalen Wirtschaftsrats, bevor Israel das im Land produzierte Cannabis zu medizinischen Zwecken auch exportieren darf.
Der israelische Premier verkündete seine Entscheidung am Sonntag nach einem Treffen mit Finanzminister Moshe Kahlon und Sicherheitsminister Gilad Erdan. Sicherheitsminister Erdan lägen neue Erkenntnisse vor, denen zufolge für medizinische Zwecke angebautes Cannabis zum Freizeitkonsum missbraucht werde. Deshalb habe das Sicherheitsministerium seine Haltung kurzfristig geändert und lehne die Reform jetzt ab, berichten israelische Medien. Die Jerusalem Post schreibt, dass US-Präsident Trump sogar höchstpersönlich interveniert und den israelischen Premier am Sonntag angerufen habe, um sein Missfallen über den geplanten Export von medizinischem Cannabis im Gesamtwert von einer bis zu vier Milliarden US-Dollar auszudrücken.
Nach der Entscheidung Netanjahus wird medizinisches Cannabis aus Israel in absehbarer Zeit nicht in deutschen Apotheken angeboten werden. Darauf hatten Patienten, Ärzte und Politik gleichermaßen gehofft, um die derzeitigen Lieferengpässe zu überbrücken. Die Bundesregierung hatte noch im Dezember auf eine Kleine Anfrage der Linken bezüglich der Versorgungsengpässe geantwortet, dass auch der Import von im Ausland angebautem Cannabis für medizinische Zwecke möglich sei und in Israel der Export auf interministerieller Ebene diskutiert werde.
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