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Interview mit Daniel Rau

Petent Daniel Rau
Petent Daniel Rau

Der junge Hanfaktivist Daniel Rau hat in seiner Heimatstadt Bad Salzuflen die Petition für einen kommunalen Cannabis-Modellversuch eingereicht. Im Gespräch mit dem DHV hat er uns einige Fragen zu sich und den Reaktionen auf die Petition beantwortet.

DHV: Hallo Daniel, was hat sich dazu bewegt die Petition einzureichen?
Daniel Rau: Meine Motivation war und ist die, dass ich die Diskussion anregen möchte, um den Leuten zu zeigen, weshalb die Prohibitionspolitik gescheitert ist. Man sollte als Bürger die Möglichkeiten nutzen, die einem zur Verfügung stehen, um die Politiker auf Probleme aufmerksam zu machen. Mir ist bewusst, dass es schwierig werden kann, dass die Petition im Rathaus angenommen wird, doch denke ich, dass die Aktion bereits viele Menschen erreicht hat, die sich sonst nicht intensiv mit dem Thema beschäftigen.

DHV: Wie hast du das Scheitern der Prohibition persönlich erlebt?
Daniel Rau: Die Repressionspolitik hat bei vielen Bekannten, die ich kenne, nicht das erwünschte Ziel erreicht. Diese konsumieren nämlich und müssen mit den Folgen der Strafverfolgung und der Angst davor leben. Da es keine staatlich-kontrollierte Abgabe und somit keinen Jugendschutz gibt, kommen Jugendliche an der Straßenecke an Cannabis. Durch verseuchtes Gras ist einem Bekannten schlecht geworden und aufgrund der Angst vor dem Staat hat dieser sich nicht getraut, in ärztliche Behandlung zu gehen. Ebenso haben konsumierende Bekannte Angst vor dem Autofahren, selbst wenn sie nicht berauscht sind, da das Gesetz selbst die Autofahrer kriminalisiert, die das letzte mal vor ein paar Wochen Cannabis konsumiert haben.

DHV: Wie kamst du zum Thema Drogenpolitik und zur Petition?
Daniel Rau: Auf die Petition bin ich durch den Deutschen Hanfverband gekommen. Den Hanfverband kenne ich nämlich seit zwei Jahren und ich habe von diesem erfahren, als ich im Internet nach Informationen zum Thema gesucht hatte, da ich die Folgen der Repression im direkten Umfeld gesehen habe. So bin ich dann auch auf das Thema gekommen und dann fing es an, dass ich mich immer mehr damit beschäftigt habe.

DHV: Konsumierst du selbst Cannabis?
Daniel Rau: Ich selber konsumiere nicht und ich finde, dass man auch für die Legalisierung sein kann, wenn man nicht konsumiert. Kontakt zu Cannabis habe ich also nur in der Theorie und nicht als Konsument.

DHV: Viele Hanffreunde scheuen davor zurück, sich öffentlich für die Legalisierung einzusetzen, gerade in ihrer Heimatgemeinde. Welche Reaktionen oder gar negative Konsequenzen hast du für dein Engagement erhalten?
Daniel Rau: Mein Umfeld hat von der Petitionsaktion zum einen durch mich, aber auch durch die Medien erfahren. Größtenteils war die Reaktion positiv und zustimmend. Einige standen aber auch ablehnend dazu, jedoch verschwand diese Meinung bei diesen, sobald ich diese mit Sachfakten informiert habe.

Mit negativen Konsequenzen habe ich durch die Petition keinerlei Erfahrung gemacht und habe ich auch nicht zu befürchten. Die Schule hat nichts gesagt und darf sie auch nicht, da sie nicht auf die politische Meinung des Schülers Einfluss nehmen darf. Konsequenzen von Seiten der Polizei gibt es keine, da es ein normales Thema ist, was in der Politik diskutiert werden soll. Die Akzeptanz für das Thema ist eigentlich auch da, so dass wirklich niemand vor negativen Konsequenzen Angst haben sollte, der vorhat, eine Petition zu dem Thema abzugeben.

DHV: Hattest du im Vorfeld Kontakt zu Parteien oder der Presse?
Daniel Rau: Die Petition wurde ohne Unterstützung einer Partei abgegeben. Die Arbeit mit der Presse und mit dem WDR lief super. Beide hatten ein offenes Ohr und sind ohne jegliche Vorurteile an das Thema rangegangen. Insgesamt lief die Zusammenarbeit mit den Medien also in einem netten Verhältnis.


Kommentare

5 Antworten zu „Interview mit Daniel Rau“

  1. Anonymous

    Anna
    Ich finde es klasse, dass sich junge Menschen dafür einsetzen. Und das man das auch einfach kann!
    Es sollte meiner Meinung nach mehr Aufklärung für normale Bürger geben wie man sich selbst dafür einsetzten kann so wie Daniel Rau. Ich dachte immer man muss offiziell einer Partei angehören oder ähnliches!

  2. Anonymous


    Respekt für das Engagement – und das in so jungen Jahren!

  3. Anonymous

    RE: Interview mit Daniel Rau
    Guter Junge.

  4. Anonymous

    RE: Interview mit Daniel Rau
    Ich hatte bereits schon das Vergnügen mit Daniel kurz über die Kommentarfunktion bei Facebook zu schrieben.

    Auch hier möchte ich nochmal sagen, Hut ab davor, dass er sich als Nicht-Konsument so sehr einsetzt.

    Möchte aber zu dem letzten Absatz ergänzen, dass es leider sehr viele Firmen gibt, die bei diesem Thema ganz besonders negativ reagieren, wenn es um ihre Mitarbeiter und einem Aktiven Kampf geht.
    Oft ist nicht einmal die persönliche Meinung der Chefs, der Grund. Sondern die Angst der Chefs, wie KUNDEN dann darauf reagieren KÖNNTEN, wenn raus kommt, dass ein Mitarbeiter sich aktiv für Cannabis einsetzt.

    Sehr schade diese Situation, aber dennoch leider gegeben..

    Mit hanfigen Grüßen

    Manuel

  5. Anonymous

    RE: Interview mit Daniel Rau
    Großes Lob von mir an den jungen Mann!
    Dankeschön für deinen Mut,davon könnte sich so einiger eine Scheibe abschneiden.
    Aber sehen wir es so,wenn du als junger nichtkonsument die Arbeit für die folgende Generation und vorallem sogar für die Konsumenten machen mußt,dann sollten es auch einige dieser hinbekommen……hoffe ich

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