Nach einem Bericht des schwedischen TV-Senders svt steht das Cannabis-Fertigarzneimittel Sativex kurz vor der Zulassung durch die zuständige Behörde “Läkemedelsverket”. In der tschechischen Republik reagierte die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová, positiv auf eine Unterschriftenaktion, die eine Freigabe von Cannabis für medizinische Zwecke fordert.
Während in einigen US-Bundesstaaten wie Kalifornien Cannabis als Medizin problemlos erhältlich ist, hinken die meisten europäischen Staaten hier noch hinterher. In Deutschland feierte sich die Bundesregierung selbst, weil sie nach der kleinstmöglichen Änderung des BtMG endlich den Weg für das Fertigarzneimittel Sativex – ausschließlich mit der Zulassung für Spastiken bei Multipler Sklerose – freimachte. An den Problemen der meisten Menschen, die Cannabis als Medizin in Deutschland benötigen, ging diese Reform völlig vorbei. Franjo Grotenhermen von der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) sagte in einem Interview: “Die Enttäuschung bei Patienten ist groß”.
Selbst im drogenpolitisch besonders repressiven Schweden steht Sativex nun kurz vor seiner Zulassung. Der Vertreter der Behörde “Läkemedelsverket”, Hans Sjögren, stieß in das gleiche “Rausch ist böse”-Horn wie die deutsche Drogenbeauftragte Dyckmans: „Um von Cannabis high zu werden, braucht man schon eine hohe Dosis […] bei medizinischem Cannabis handelt es sich um relativ kleine Dosen, das dann ins Blut gelangen. Einen Kick bekommt man dabei sicherlich nicht“. Von den ca. 13.000 MS-Patienten in Schweden erhielten bereit 50 Patienten Cannabis über eine Sondergenehmigung. Quelle: Cannabis auf Rezept, elkbuster-Blog vom 18. August 2011
Parallel dazu meldete Radio Prag, dass die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses dem Gesundheitsministerium einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Cannabis als Medizin vorlegen möchte. Sie greift damit die Forderung von Ärzten, Patienten und Wissenschaftlern auf, welche die Freigabe für Patienten mit Multipler Sklerose, Parkinson-Erkrankung, Krebs oder Aids fordern. In Tschechien ist seit April 2011 Sativex ebenfalls zugelassen.
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