Derzeit beklagen mehrere Patienten des SCM (Selbsthilfenetzwerk–Cannabis–Medizin) wieder Lieferschwierigkeiten bei Medizinal-Hanfblüten. Die Engpässe bestehen für alle Sorten mit Ausnahme von “Bedrolite”, wobei dem DHV mindestens drei konkrete Fälle bekannt sind. In einem kann der neue Lieferant Pedanios seit Wochen bestelltes Cannabis der Sorte “Bedica” erst am 8.2.2016 liefern. Zwei andere Patienten, deren Apotheken von Fagron beliefert werden, können die benötigte Medizin der Sorten “Bedrocan” und “Bedica” erst Ende des Monats zur Verfügung gestellt bekommen.
Es scheint, als reichten die Produktionskapazitäten der niederländischen Firma Bedrocan schon jetzt, wo sich die meisten Patienten aus finanziellen Gründen nur einen Bruchteil der benötigten Medizin leisten können, nicht aus. Die Verantwortlichen in der Bundesopiumstelle müssen sich umgehend die Frage stellen, wie der echte Bedarf in naher Zukunft gedeckt werden kann. Denn die angekündigte Kostenerstattung wird es vielen Patienten erst ermöglichen, die benötigte Dosis auch wirklich zu bestellen. Damit wird der Bedarf, der jetzt schon regelmäßig nicht gedeckt werden kann, erneut in die Höhe schnellen. Bis die Cannabis-Agentur Anbaulizenzen vergibt und die Bundesrepublik Deutschland den Bedarf selbst decken kann, wird es im besten Fall ein bis zwei Jahre dauern. So lange wird ohne die Möglichkeit des legalen Eigenanbaus für Patienten weiterhin eine Versorgungslücke klaffen, die Patienten nur illegal schließen können.
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