Der DHV hat in den vergangenen Monaten bereits häufiger über die komplizierte Situation in Washington DC berichtet, wo der US-Kongress aufgrund des juristischen Sonderstatus des Distrikts versucht, die von den Wählern beschlossene Regulierung von Cannabis zu verhindern. Aber es gibt Widerstand aus Politik und Zivilgesellschaft.
Die neue Bürgermeisterin Bowser riskiert mit der Ankündigung, Initiative 71 auch gegen den Willen des Kongresses durchzusetzen, sogar eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren. Die Bürgerinnen und Bürger der Bundeshauptstadt hingegen fühlen sich ob der Blockade im Kongress betrogen und übervorteilt. Sie haben das Gesetz, das den legalen Anbau von bis zu sechs Graspflanzen und den Besitz von zwei Unzen für Erwachsene legalisiert, mit über zwei Drittel der Stimmen angenommen und wollen nun selber in die Hand nehmen, was ihnen Senatoren und Abgeordnete des Bundes in D.C. verwehren wollen.
Da nach dem seit Februar gültigen Gesetz die kostenlose Weitergabe von Cannabisprodukten legal ist, hat Adam Eidinger im Rahmen eines öffentlichen Events jetzt schon zum zweiten Mal eine Veranstaltung zum Verschenken hoch potenter Cannabis-Samen organisiert. Eidinger, der Vorsitzende von der DC Cannabis-Kampagne, konnte Medienberichten zufolge alleine am 26.März wieder über 2000 Gäste zum Samentausch-Treffen locken. Dem in Washington auch von Lokalpolitkern hoch geschätzten Hanfaktivisten wurde kürzlich sogar gestattet, mit einem ganz individuellen 420-Nummernschild zu fahren, das ihm vom Bürgermeisterin Bowser höchstpersönlich als Anerkennung für seine Arbeit angeboten wurde. Insgesamt sollen im Rahmen verschiedener Tauschaktionen bereits 25.000 Samen die Besitzer gewechselt haben. Das Ergebnis der Aktion wird man im Herbst bewundern können.
„Ich hoffe, dass die Samen, die wir diese Woche einpflanzen, uns im Herbst eine großartige Ernte bescheren. Die Leute teilen wirklich großzügig und wir senken so auch den Preis für Schwarzmarkt-Cannabis,“ äußerte Eidinger gegenüber lokalen Medien.
Ein Besucher des Events, der nicht namentlich genannt werden wollte, fügte noch hinzu: „Wir machen hier eine gewaltfreie botanische Revolution.“
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