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Warken will weniger Rezepte, Streeck wird Drogenbeauftragter | DHV-News # 466

Die Hanfverband-Videonews vom 27.05.2025

Die Tonspur der Sendung steht als Audio-Podcast am Ende dieser Nachricht zum downloaden oder direkt hören zur Verfügung.

  • Vorbemerkungen
  • CaNoKo25: Programm steht
  • Warken will weniger Weed-Rezepte
  • Wegge will Weed weiter legalisieren
  • Hendrik Streeck wird Drogenbeauftragter
  • Thomasius geht mit Cannabis-Horror in Rente
  • Bayern mit neuer Drogenstrategie: gegen Cannabis
  • Julis Hessen wollen Kokain legalisieren
  • Termin

DHV-Diamantsponsoren

Vorbemerkungen

  • Am Freitag keine News wegen Feiertag/Himmelfahrt, langes Wochenende

CaNoKo25: Programm steht

Warken will weniger Weed-Rezepte

„Meine Haltung zur Cannabis-Legalisierung hat sich durch mein neues Amt nicht geändert. Ich halte die Freigabe nach wie vor für falsch. Aber wir haben vereinbart, die Folgen der Freigabe zu analysieren, bevor wir entscheiden, wie es weitergeht. Daran halte ich mich.

[…]
Was wird das erste Gesetz sein, dass Sie auf den Weg bringen?
Wir haben viele Gesetze in der Pipeline. Am schnellsten lässt sich aber der Missbrauch von Lachgas als Partydroge verbieten. Dafür setze ich mich schon seit Jahren ein. Lachgas ist kein harmloser Spaß, sondern insbesondere für Kinder und Jugendliche mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden. Das reicht von Gefrierverletzungen über Ohnmachtsanfälle bis zu hin zu bleibenden Nervenschäden oder Psychosen. Auch die EU-Kommission hatte schon grünes Licht gegeben. Ich werde so schnell wie möglich einen Entwurf ins Bundeskabinett bringen. Damit liege ich mit meinem Vorgänger übrigens auf einer Linie.“

„Seit April 2024 ist der Cannabiskonsum legal. Was hält die Gesundheitsministerin und Mutter dreier Söhne davon?

Ich habe das Gesetz nicht unterstützt. Im Koalitionsvertrag haben wir uns geeinigt, die Freigabe bis Ende 2025 zu evaluieren, das Ergebnis warte ich ab. Verstörend für mich ist allerdings der Anstieg beim Konsum von medizinischem Cannabis.

Haben Sie dazu Zahlen?

Unser Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat ermittelt, dass sich der Verbrauch seit April 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs von 31 auf 100 Tonnen verdreifacht hat. Es ist sehr einfach, online an eine Verschreibung zu kommen: Man kreuzt in einer Checkliste an, welche Beschwerden man angeblich hat und erhält ein Onlinerezept. Das Medizinalcannabis ist aber nicht für den normalen Konsum gedacht, sondern nur für Menschen, die es wegen schwerer Erkrankungen gesundheitlich brauchen. Der starke Anstieg gibt mir sehr zu denken.

Da wird der Arzt zum Dealer, und man kann auf reinen Stoff vertrauen?

Es ist logisch, dass dieser Stoff vermutlich eine bessere Qualität hat als auf der Straße und einen festen Preis, und er kommt auch nicht von einem illegalen Rauschgifthändler. Für mich steckt ganz klar Missbrauch hinter den Zahlen. Cannabis ist eine Rauschdroge und kann insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene gefährden. Daher möchte ich die zu leicht zugänglichen Onlineverschreibungen einschränken: Auch für die Verschreibung von Medizinalcannabis braucht es eine eindeutige Indikation.“

Wegge will Weed weiter legalisieren

Hendrik Streeck wird Drogenbeauftragter

„Zur Legalisierung von Cannabis hat sich Streeck vor seinem Einstieg in die Politik differenziert geäußert. „Gerade bei Jugendlichen haben Studien gezeigt, dass Cannabis die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen kann. Eine erhöhte Anfälligkeit für psychische Störungen kann die Folge sein“, sagte er Ende 2022 in einem Interview. „Jedoch würden Selbstbestimmungsrecht und Verhältnismäßigkeit für eine Legalisierung sprechen“, ergänzte er. Denn auch Alkohol richte Schaden an, so der Mediziner.“

„Die Legalisierung von Cannabis schadet unserer Gesellschaft

Als Arzt kann man die geplante Legalisierung von Cannabis in Deutschland nicht befürworten. “Primum nihil nocere“ – „Zuerst einmal nicht schaden“ ist der Grundsatz der Medizin und sollte der Grundsatz der Politik sein. Regelmäßiger Cannabiskonsums kann insbesondere bei Jugendlichen schwerwiegende Folgen haben, da die Entwicklungsprozesse des Gehirns bis zum 25. Lebensjahr noch nicht vollendet sind und der Konsum von Cannabis diese Entwicklung negativ beeinflussen kann. Der Jugendschutz wird durch die Legalisierung nicht gestärkt, sondern der Schwarzmarkt wird sich verstärkt auf minderjährige Konsumenten ausrichten.

Besonders besorgniserregend ist die Auswirkung auf die Verkehrssicherheit. Der Konsum von Cannabis kann die Fahrtüchtigkeit stark beeinträchtigen und anders als bei Alkohol gibt es keine klaren Richtlinien und Wissen, wann jemand nach dem Konsum wieder sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann. Studien aus den USA deuten darauf hin, dass die Unfallwahrscheinlichkeit durch die Legalisierung steigt.

Durch die Legalisierung wird die Kriminalität nicht bekämpft und auch der Schwarzmarkt nicht eingedämmt. Eher im Gegenteil, die Kriminellen wird durch die Pläne der Ampel-Regierung der Verkauf von Cannabis sogar erleichtert. Künftig soll der Besitz von 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum erlaubt sein. Das macht es unmöglich für die Polizei, Konsumenten von Dealern zu unterscheiden. Zusätzlich fehlt es an Personal zur Durchsetzung und Überwachung der neuen Regeln, was eine zusätzliche Belastung für die Sicherheitsbehörden darstellt.

Insgesamt gibt es zahlreiche Gründe, die gegen die Cannabis-Legalisierung der Ampel sprechen und eine breite Palette von Akteuren, darunter auch Mitglieder der Regierung, Gewerkschaften und Fachverbänden, äußern ihre Bedenken. Die Legalisierung von Cannabis schadet unserer Gesellschaft und trotzdem hält die Bundesregierung an ihrem Vorhaben fest.“

Thomasius geht mit Cannabis-Horror in Rente

„Zwar gibt es auch aus anderen Suchthilfeeinrichtungen Berichte, dass diese etwas häufiger von jungen Menschen aufgesucht werden, die Opioide (allerdings nur selten Heroin) konsumieren. Hier einen kausalen Zusammenhang mit der – vor gut einem Jahr eingeführten – Legalisierung von Cannabis für Erwachsene und einen daraus resultierenden Anstieg des jugendlichen Heroinkonsums herzustellen, erscheint jedoch zu weit hergeholt.“

Bayern mit neuer Drogenstrategie: gegen Cannabis

Julis Hessen wollen Kokain legalisieren

Termin

https://hanfverband.de/termine

Heidelberg: Teamsitzung des Hanfverband Rhein-Neckar
02.06.2025, 19:00

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Warken will weniger Rezepte, Streeck wird Drogenbeauftragter | DHV-News # 466
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Kommentare

3 Antworten zu „Warken will weniger Rezepte, Streeck wird Drogenbeauftragter | DHV-News # 466“

  1. M.A.Haschberg

    Es ist sicherlich kein Fehler, mal einen Virologen als Drogenbeauftragten zu engagieren, anstatt eine weitere vorurteilsvolle Prohibitionistin aus Bayern.
    Leider wird ihn nun aber sein erzkonservatives Parteibuch zwangsläufig ebenfalls zu einem Cannabishasser mutieren lassen.
    Damit wäre er die nächste fatale Fehlbesetzung für dieses Amt.
    Cannabis ist immerhin so gut, dass es mich und sicherlich auch viele weitere überzeugte Konsumenten problemlos durch die Coronazeit geschleust hat.

  2. Jürgen Methner

    Ich bekomme meine Blüten von meinem Hausarzt in Abstimmung mit einem Neurologen verordnet. Die Bestellung bei online Apotheken ist dabei sicher (Post Ident Check mit Perso) unkompliziert und viel besser als vor der Legalisierung. Dies wieder einzuschränken wäre ein Eingriff, der sich stark negativ auf die Versorgung der Patienten auswirken würde. Vor der Legalisierung habe ich mich alle 4 Wochen 60 KM bis zur nächsten spezialisierten Apotheke fahren lassen…eine Zumutung.
    Die Damen und Herren Politiker aber m.E. auch die vielen selbsternannten Spezialisten (darunter leider auch so mancher Prof. Dr.) sollten mal einen Punkt machen in ihrem Prohibitionswahn und E N D L I C H !!!!! auch einmal sehen was besser läuft. Zugegeben Verbesserungen des CanG, insbesondere die Umsetzung der weiteren Legalisierungsschritte sind wünschenswert.
    Aber schaut einfach mal auf Staaten die weiter sind wie wir. Nicht nur in Legalisierungsfragen sondern auch in der Forschung über Cannabinoide und Terpene, stehen wir in Deutschland dank Jahrzehntelanger Prohibition leider immer noch im Schatten. Da sollte unsere neue Gesundheitsministerin einmal einen Schwerpunkt setzen, statt die derzeitige best practise Lösung zu kritisieren. Sonst bleibt mir zukünftig wohl nur wieder der Weg zurück zu Opiaten.

  3. Jupp Flassbeck

    Cheech! … Der Kampf geht weiter.

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