Dreieinhalb Jahre nach der Legalisierung scheint in Uruguay auch der Verkauf von Cannabis an über 18-jährige, die sich zuvor registrieren lassen, kurz bevor zu stehen. Nach einigen vergeblichen Anläufen haben sich jetzt landesweit die ersten zehn Apotheken gefunden, die bereit sind, Cannabis zum Freizeitkonsum ins Sortiment aufzunehmen. Der Anbau von sechs Pflanzen sowie die Mitgliedschaft in einem Cannabis Social Club sind bereits seit 2013 legal, womit der jetzt angekündigte staatlich überwachte Anbau und Handel das letzte und vielleicht wichtigste Glied in der Kette einer umfassenden Regulierung sind. Bis heute gibt es über 6000 registrierte Homegrower, 51 Cannabis Clubs und 1120 freiwillig registrierte Kiffer, die am Programm teilnehmen werden. Diese können dann ab Juli maximal zehn Gramm in einer der übers Land verteilten Apotheken kaufen, wobei der ursprünglich geplante Preis von einem Dollar mit der jetzigen Ankündigung von 1,30 Dollar leicht überschritten wird. Ziel der Regulierung ist es, den Schwarzmarkt, auf dem immer noch zwei Drittel des konsumierten Grases umgesetzt werden, durch den relativ niedrigen Preis auszutrocknen.
Touristen müssen am Schwarzmarkt kaufen
Besucher des Landes werden allerdings nicht in den Genuss der neuen Freiheit kommen: Ihnen bleibt die Registrierung und somit das Recht auf legale Cannabisblüten weiterhin verwehrt. Für den Anbau sind zwei Firmen verantwortlich, die aus 22 Bewerbern ausgewählt wurden. Um den Bedarf vollumfänglich zu decken, hat die Regierung angekündigt, die Produktion bis 2020 auf 20 Tonnen jährlich steigern zu lassen. Regierungsexperten schätzen die insgesamt konsumierte Menge derzeit auf 26,5 Tonnen.
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