In Italien wird bereits Cannabis von der Armee angebaut. Doch das Projekt befindet sich noch im Aufbau, und italienische Cannabis-Patienten werden derzeit immer noch nicht ausreichend versorgt. Zu dem bürokratischen Aufwand kommen derzeit 35 Euro/Gramm für die aus den Niederlanden importierten Bedrocan-Blüten, falls sie überhaupt verfügbar sind. Diesen Missstand hat die Landesregierung Südtirols jetzt zum Anlass genommen, das Heft des Handels selbst in die Hand zu nehmen. Mit 18 zu 11 Stimmen nahm das Bozener Landesparlament einen Antrag zum Anbau von Medizinal-Hanfblüten am vergangenen Dienstag an.
Sollte der “Anbau und Produktion von Cannabis zu medizinischen Zwecken in der Laimburg” von der Regierung in Rom genehmigt werden, möchte das Südtiroler Gesundheitsministerium nicht nur 100kg Cannabis jährlich zu medizinischen Zwecken in eigener Regie produzieren lassen, sondern auch das Projekt der Armee mit Hanf-Stecklingen beliefern. Hierzu würden wenige Quadratmeter Zuchtfläche ausreichen, heißt es in dem Antrag. Denn auch die Versorgung mit stabilen Cannabis-Stecklingen sei derzeit nicht gewährleistet und dauere zu lange. An den Lieferengpässen in Italien soll die restriktive Haltung der Deutschen Bundesregierung zum Anbau von medizinischem Cannabis nicht ganz unschuldig sein: “Die Bedrocan – eine Firma, die für die Herstellung von cannabishaltigen Medikamenten bekannt ist – hat derzeit größte Schwierigkeiten, den von den Labors des Chemisch-Pharmazeutischen Militärinstituts in Florenz benötigten pflanzlichen Rohstoff zu liefern. Deutschland hat nämlich 70 % des zur Verfügung stehenden Produktes bestellt. Der Preis für ein Gramm dieser Heilpflanze schwankt zwischen 3,50 und 4 Euro, doch durch Steuern sowie Aufschläge des Importeurs und des Apothekers steigt der Preis auf satte 35 Euro das Gramm – also, ein höherer Preis als jener für Platin.”
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