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Südafrika: bekiffte Fußball-WM

Foto von donvanone

 

Die “Welt” berichtet über die bekiffte Fußball-Kultur in Südafrika. Wird die dortige Regierung die Zuschauer mit ihren Joints in Frieden lassen, oder wird sie zur WM durchgreifen, obwohl auch Alkohol auf den Rängen verboten ist?


Schon der Titel der Story in der Welt vom 22. Januar ist eine klare Ansage:

Marihuana gehört in Südafrika zum Fußball

Die lebenslustigen Fans des WM-Gastgebers Südafrika berauschen sich beim Fußball: Zum Betrachten der Spiele gehört Marihuana fast selbstverständlich dazu. Da Alkohol auf den Zuschauerrängen schon seit einigen Jahren verboten ist, sind der Stoff und die Vuvuzelas gute Ersatzdrogen. (…)

Marihuana, oder auf südafrikanisch “Dagga”, gehört zu afrikanischen Fußballspielen, wie die Sonne, die (fast) immer scheint. Bei dieser Gelegenheit im Athlone-Stadion von Kapstadt vor einigen Monaten, wollte eine Gruppe ausländischer Journalisten, die von der WM berichten werden, “einmal ein richtiges afrikanisches Fußballspiel” erleben. Als sie in den Block der Fans von Ajax Kapstadt blickten, trauten sie ihren Augen nicht und wichen ob der gut sichtbaren Nebelwolke unwillkürlich zurück. Der würzige, unverkennbare Geruch von “Dagga” lag in der Luft. Auch bei den Fans der gegnerischen Kaizer Chiefs aus Soweto stieg verräterischer Rauch auf.

Unter Kennern ist Südafrika bekannt für die Qualität seines Stoffes zu niedrigen Preisen. Schließlich wird in jedem Kraaldorf seit eh und je Cannabis, so der wissenschaftliche Name der Pflanzengattung Hanf, angepflanzt und geraucht. Und da Alkohol auf den Rängen schon seit einigen Jahren verboten ist, berauschen sich viele Stadionbesucher stattdessen mit “Dagga” und dem ohrenbetäubenden Trötenlärm der “Vuvuzelas”.(…)

Die Fußballtradition in Südafrika, ja in ganz Afrika, ist eben anders, ganz anders jedenfalls, als sie sich das in den Fußballverbänden und Funktionärskreisen auf der nördlichen Halbkugel der Welt vorstellen. Oder können Sie sich den — zugegeben — fidelen Chef Sepp Blatter vom Weltverband Fifa vorstellen, wie er mit halbgeschlossenen Augen und leichtem Hüftschwung einen Joint raucht, verloren in die Sonne blinzelt und am Ende des Spiels das Ergebnis gar nicht mehr so richtig mitbekommt? (…)

Scheinbar fährt Südafrika gut mit der Regelung, bei den Spielen Alkohol zu unterbinden und Gras zu erlauben. Nach guten Erfahrungen bei der EM in den Niederlanden hat sich auch Portugal 2004 dafür entschieden, den Cannabiskonsum während der EM nicht zu unterbinden. Betrunkene wurden dagegen nicht ins Stadion gelassen.

Hooligans dürfen kiffen

Wenn am Sonntag das erste Schlagerspiel der EM 2004 zwischen England und Frankreich läuft, wird in Portugal kiffen erlaubt sein. Die Sicherheitskräfte hoffen dadurch die Hooligans vor gewalttätigen Ausschreitungen abzuhalten.

Während betrunkenen Fussballfans der Eintritt ins Stadion verwehrt wird, will die Polizei bei kiffenden Fans ein Auge zudrücken, wie «Sun Online» meldet. Alkohol mache agressiv, kiffen dagegen stimme friedlich. Diese Erfahrung machte schon die holländische Polizei während der EM 2000, zahlreiche englische Fans waren zu bekifft um noch Randale zu machen.

20min.ch, 11.06.04


Kommentare

3 Antworten zu „Südafrika: bekiffte Fußball-WM“

  1. woewe

    Tauscht mal bitte für die
    Tauscht mal bitte für die Veranstaltungen 2000 und 2004 WM gegen EM aus. Es waren “nur” solche. 6 bzw. 10 Jahre später fand eine WM statt.

    1. Florian Rister

      Danke für den Hinweis, ist

      Danke für den Hinweis, ist wohl damals niemandem aufgefallen… Habs jetzt im Text korrigiert.