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Repressionsbericht 2011 erschienen

Am vergangenen Mittwoch, den 16. Mai 2012 stellte Innenminister Friedrich die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2011 vor. Wie in allen Jahren wird in den Medien lakonisch vermerkt, dass die “Rauschgiftkriminalität” gestiegen sei, und es werden die besonderen Ausreißer nach oben skandalisiert – in diesem Jahr im Bereich der Amphetamine. Der Fakt, dass ein Großteil der “Rauschgiftkriminalität” opferlose Delikte sind und in erster Linie Konsumenten kriminalisiert werden, fällt unter den Tisch.

In den Medien war allein ein Artikel bemerkenswert; die Frankfurter Rundschau erwähnt zumindest in einem Absatz, dass diese Drogenverbotspolitik nicht alternativlos ist:

Kritiker halten den Kampf gegen Drogen für gescheitert; Um kriminellen Kartellen die wirtschaftliche Basis zu entziehen, plädieren Süd-und Mittelamerikanische Staatschefs deshalb inzwischen für eine Legalisierung des Drogenhandels, insbesondere von Marihuana und Kokain.

Steigerung
20112010absolutin %Anteil an allen Straftaten
Straftaten insgesamt59906795933278574011
Rauschgiftdelikte insgesamt23647823100754712,43,95%
Davon Cannabis13195112886830832,42,20%
Allgemeine Verstöße gemäß § 29 BtMG17029716588044172,72,84%
Davon Cannabis1011869956216241,61,69%

Hinter den “allgemeinen Verstößen gemäß § 29 BtMG” verbergen sich die konsumbezogenen Delikte, also alles außer Schmuggel, Handel, Schusswaffen, Bandenkriminalität oder “nicht geringe” Mengen. Mit einem Anteil von 72% bei allen Drogen und 76,7% bei Cannabis machen sie den Löwenanteil der polizeilichen Arbeit aus. Hinter der Steigerung von 2,7% bzw. 1,6% im Vergleich zum Vorjahr steckt also eine Ausweitung der Repression gegen einfache Konsumenten.

Eine konsequente Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten würde die Kriminalität in Deutschland um 2,84% schrumpfen lassen – ohne dass jemand dabei zu schaden kommt. Dazu kommen noch einmal mindestens 2,5% aller Straftaten, insbesondere im Bereich Diebstahl, Raub und Einbrüche, die in den Bereich der Beschaffungskriminalität fallen und eine Folge der katastrophalen Drogenhilfe und Versorgung mit Substitutionsbehandlung ist. Mehr dazu in meinen privaten Anmerkungen zum Repressionsbericht 2011.

Aber es finden sich auch Hinweise in der Statistik auf echte Probleme mit Drogen:

Insgesamt haben 277.894 Tatverdächtige (2010: 284.128 Tatverdächtige) ihre Tat unter Alkoholeinfluss begangen (-2,2 Prozent). Das sind 13,2 Prozent aller Tatverdächtigen. Bei den Gewaltdelikten beträgt der Anteil der alkoholisierten Tatverdächtigen 31,8 Prozent und liegt damit deutlich höher.


Kommentare

5 Antworten zu „Repressionsbericht 2011 erschienen“

  1. Anonymous

    RE: Repressionsbericht 2011 erschienen
    hallo

    man sollte mal den alk verbieten und hanf legalisieren.der meinung bin ich schon lange auch zuviel alkohol macht aggresiv da ist cannabis zum wegschmeißen da will man kein stress haben oder machen.

  2. Anonymous

    RE: Repressionsbericht 2011 erschienen
    hallo

    man sollte mal den alk verbieten und hanf legalisieren.der meinung bin ich schon lange auch zuviel alkohol macht aggresiv da ist cannabis zum wegschmeißen da will man kein stress haben oder machen.

  3. Anonymous

    RE: Repressionsbericht 2011 erschienen
    Wir sollten eig den politikern schon lange einmal gesagt haben wie der Hase läuft! Denn mit dem was sie einer viehlzahl von menschen antun
    Vergessen sie anscheinend das wir sie bezahlen und sie eig für uns “DAS VOLK” arbeiten!!!

  4. Anonymous

    RE: Repressionsbericht 2011 erschienen
    Wie kann man sich angesichts dieser Zahlen der Illusion hin geben der Sache durch Repression Herr zu werden oder geworden zu sein?

    *Im Kreislauf , Brummm Brummm Brum Brummmm, Tatüüü Tataaaa

    sry. sei mir doch der kurze geistige Aussetzer verziehen, der Politik verzeiht man Ihre aussetzer ja schon länger als ein halbes Jahrhundert. *brum Brummm 🙂

  5. Anonymous

    RE: Repressionsbericht 2011 erschienen
    Politiker können ALLES zu ihren Gunsten drehen! 😉