|

|

Rauschzeichen – Cannabisbuch nicht (nur) für Kiffer


Meldung des DHV vom 21. 5. 2008

Schon lange gab es im deutschsprachigen Raum kein Buch mehr, das sich mit allen Aspekten der Pflanze Hanf (Cannabis sativa L.) beschäftigte. Diese Lücke schließt der KiWi-Verlag mit dem gerade erschienenen Sachbuch “Rauschzeichen”. Die Autoren Steffen Geyer und Georg Wurth versprechen, der Leser fände darin auf 210 Seiten “Alles, was man über Cannabis wissen muss”.

Rauschzeichen- Cannabis: Alles, was man wissen muss (Titelbild) “Rauschzeichen- Cannabis: Alles was man wissen muss”

Spätestens seit 1993 die deutsche Ausgabe von Jack Herers Klassiker “The Emperor wears no clothes” (Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf von Jack Herer und Mathias Bröckers, ISBN 978-3453115668) erschien und eine öffentliche Debatte über die Nutzpflanze Hanf auslöste, wissen Drogengegner wie -befürworter um die Macht des geschriebenen Wortes. Beinahe regelmäßig erschienen seitdem Bücher, die sich mit einzelnen Fragen rund um Cannabis als Genussmittel, Rohstoff oder Medizin beschäftigten. Mit “Hanfreport” veröffentlichte der Jugendkulturen Verlag im Jahr 2002 sogar ein Buch, dass sich ausschließlich dem Stand der Legalisierungsbewegung widmete.
Doch ein wirklich umfassendes Werk – eines, das sich nicht nur auf Teilaspekte der Cannabisproblematik beschränkt – suchte man auf dem deutschen Buchmarkt bisher vergebens. “Rauschzeichen- Cannabis: Alles was man darüber wissen muss” will dies nun ändern!

Informationen über altes Rauschmittel

Das Buch ist dabei ausdrücklich nicht nur für Cannabiskonsumenten gedacht: Die Autoren wenden sich auch an jene, die selbst nicht kiffen, aber dennoch etwas über eines der ältesten Rauschmittel des Menschen erfahren möchten. Sie erklären, warum auch Jahrzehnte nach dem Verbot der Pflanze Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig zu Joint und Wasserpfeife greifen, informieren über die Nebenwirkungen des Cannabiskonsums und beschäftigen sich mit potentiellen Langzeitschäden.
Ohne den erhobenen Zeigefinger zu bemühen oder in hanfseelige Kiffereuphorie zu verfallen beschreibt “Rauschzeichen” die bewegte gemeinsame Geschichte von Mensch und Hanf, die Verwendung von Cannabis in der Medizin und seine industrielle Nutzung.

Lebenshilfe statt Lehrbuchwissen

“Rauschzeichen” bietet über reines Lehrbuchwissen hinaus auch praktische Lebenshilfe. So widmet sich ein ganzes Kapitel den besonderen Problemen jugendlicher Cannabiskonsumenten und ihrer Angehörigen. Die Autoren erklären nicht nur, woran Eltern gefährlichen Konsum erkennen können oder welche Konsumententypen es gibt, sie bieten auch ein gestaffeltes Instrumentarium an, um etwas gegen erkannte und vermutete Cannabisprobleme zu unternehmen.

Dank zusammen rund 20 Jahren tagtäglicher drogenpolitischer Arbeit wissen Geyer und Wurth um die Ängste und Probleme der Menschen. Rauschzeichen holt Kiffer und Nichtkonsumenten so stets da ab, wo sie sind. Egal wie viel man schon über Cannabis weiß, die Autoren erklären so, dass jeder mitkommt. Der Neueinsteiger wird nicht mit Fachchinesisch überfordert, auf elfenbeintürmene Wissenschaftssprache wird ebenso verzichtet wie auf Kifferslang.

Immer bleibt “Rauschzeichen” streng bei den Fakten. Selten fand sich so viel Wissen über Cannabis zwischen zwei Buchdeckeln. Ob es um die Wahrnehmung von Cannabis in der Öffentlichkeit oder die cannabispolitische Situation in anderen Ländern geht, Seite für Seite können selbst Cannabisexperten noch etwas lernen, ohne dass der Laie auf der Strecke bleibt.

Legaler Hanfmarkt mit Cannabisfachgeschäften?

Wenn zwei Legalisierungsaktivisten ein Buch schreiben, ist klar, dass auch die Vision “legaler Hanfmarkt” angesprochen wird. Objektiv gehen die Autoren der Frage nach, ob eine Legalisierung Gefahr oder Chance für unsere Gesellschaft wäre und entwerfen mit dem Cannabisfachgeschäft ein Modell, das die Probleme Niederländischer Coffeeshops und Schweizer Hanflädli vermeiden können soll.
“Rauschzeichen” bleibt aber nicht an der Tür zur Legalisierung stehen, sondern führt dem Leser die konkreten Auswirkungen auf Konsumenten und Gesellschaft vor Augen. Die Autoren greifen auch hier die Ängste der nichtkiffenden Bevölkerungsmehrheit auf, wie die vor steigenden Konsumentenzahlen. Sie schaffen es aber immer wieder, die Aufmerksamkeit des Lesers auch auf solche Fragen zu lenken, die in der öffentlichen Debatte nur zurückhaltend diskutiert werden.

“Rauschzeichen- Cannabis: Alles was man wissen muss” gibt es ab sofort für 9,99 Euro in jeder gut sortierten Buchhandlung oder versandkostenfrei bei Amazon.


Mehr zum Thema

  • “Rauschzeichen- Cannabis: Alles was man wissen muss” KiWI-Verlag 2008, 7,95 Euro, ISBN-13: 978-3462039993
  • Webseite des Verlags Kiepenheuer & Witsch
  • Weitere Informationen und eine Inhaltübersicht finden sie auf “Rauschzeichen.de

Über die Autoren

Steffen GeyerSteffen Geyer
geboren 1979 im thüringischen Suhl war schon in der Schülervertretung politisch aktiv. 1998 zog er nach Berlin, um an der Freien Universität Rechtswissenschaften zu studieren. Im Laufe des Studiums beschäftigte er sich mehr und mehr mit Drogenpolitik. Seit 2000 war er im Bündnis Hanfparade aktiv und einer der Organisatoren der Berliner Hanfparade, der größten deutschen Demonstration für die Entkriminalisierung berauschender und nicht berauschender Hanfprodukte.
Seit Mai 2004 arbeitet Steffen Geyer auch für den Deutschen Hanf Verband, der professionellen Interessenvertretung der deutschen Hanfbranche und privater Legalisierungsbefürworter. Spätestens mit einem Auftritt in der ARD-Sendung “Menschen bei Maischberger” wurde er auch über die Hanfszene hinaus bekannt.
Georg WurthGeorg Wurth
ist 1972 in Remscheid geboren, ist verheiratet und hat 2 Kinder.
Wurth hat nach dem Abitur 1992 als Beamter im gehobenen Dienst Steuerrecht studiert. Das Finanzamt war ihm aber zu langweilig, so dass der Diplom-Finanzwirt nach der Ausbildung kündigte und in die Kommunalpolitik einstieg. Nach dem Zivildienst war er in verschiedenen Funktionen für die Remscheider Grünen tätig und von 1997-1999 ihr Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Dabei hat er sich nicht nur mit den verschiedensten Themen beschäftigt – von Umweltpolitik über Bauen und Verkehr bis hin zu Energieversorgung und Müllbeseitigung – sondern auch das politische Handwerk von Grund auf gelernt.
Noch zu seiner Zeit als Beamter begann er, sich mit Drogenpolitik zu beschäftigen und zeigte sich 1996 im Rahmen einer politischen Aktion selbst an wegen Besitz einer geringen Menge Marihuana. In der Folgezeit war er Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Drogenpolitik der Grünen NRW, des Fachforums Drogenpolitik bei der Grünen Jugend und des Bundesnetzwerkes Drogenpolitik bei den Grünen (BND). Als er im Jahr 2000 von einer 11-monatigen Weltreise zurückkehrte, ging er nach Berlin und konzentrierte sich vollständig auf die Drogenpolitik – zuerst wieder beim BND, seit 2002 dann beim Deutschen Hanf Verband, den er bis heute leitet.

Kommentare

Eine Antwort zu „Rauschzeichen – Cannabisbuch nicht (nur) für Kiffer“

  1. Anonymous

    RE: Rauschzeichen – Cannabisbuch nicht (nur) für Kiffer
    :zzz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert