Gegen acht Kunden eines Bremer Fachhandelsgeschäft für Hydrokulturen, Gewächshaustechnik und Gartenbedarf wurden durch die Polizei Ermittlungen durchgeführt. Das berichtet die Firma in einer aktuellen Mitteilung. Wir rufen alle Betroffenen auf, den Kontakt zu uns oder den Anwälten der betroffenen Firma zu suchen. Polizeiliche Ermittlungen auf Grund der Bestellung von völlig legalen und weit verbreiteten Gegenständen wie Blumentöpfen, Düngemitteln oder Lampen sind aus unserer Sicht absolut nicht zu rechtfertigen.
Hier noch einmal die Mitteilung im Wortlaut:
Polizeiliche Ermittlungen gegen unsere Kunden – Datenmissbrauch durch deutsche Behörden
Seit ein paar Wochen erhalten wir von einigen alten Kunden aus den Jahren 2011 und 2012 die Meldung, dass sie Briefe, Anrufe und Hausdurchsuchungen von der Kriminalpolizei erhalten. Wir wissen konkret von 5 Hausdurchsuchungen, 2 Anrufen und einem Brief. Eine Bestellung in unserem Growshop wird dabei als Ursache für die Ermittlungen genannt. Zunächst lag der Verdacht nahe, dass durch die Polizei gezielt gegen unseren Shop ermittelt wird. Das war und ist aber nach unserem aktuellen Wissenstand nicht der Fall. Dennoch wurde gegen unsere Kunden ermittelt und dieser Tatsache gehen wir natürlich mit großem Engagement nach. Mit dieser Mitteilung wollen wir für möglichst große Aufklärung in der Öffentlichkeit sorgen.
Wir hatten zunächst unsere Rechtsanwälte eingeschaltet und IT-Fachleute beauftragt, um die PCs auf Sicherheitslücken und Spionagesoftware zu überprüfen. Technisch scheint aber alles in Ordnung zu sein. Außerdem sind auf die gesamte Anzahl unserer Kunden nur eine schwindend geringe Anzahl von Leuten betroffen. Bis heute sind es 8 Stück an der Zahl, welche alle zwischen 2011 und 2012 bei uns bestellt haben.
Wie kann es sein, dass nur so wenige unserer Kunden davon betroffen sind? Bei uns werden keine Daten, außer den Finanzdaten, gespeichert. Auch werden Konversationen kontinuierlich gelöscht. Es ergab einfach keinen Sinn.
Durch hartnäckiges Nachfragen unseres Anwalts und durch die Kooperationsbereitschaft einiger betroffener Kunden wissen wir jetzt, wo das Problem lag. Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte Konversationen mit einzelnen Kunden von Growfix auf seinem Laptop gespeichert. Er wurde von der Polizei bei illegalen Aktivitäten erwischt und deswegen verhaftet. Dabei wurde auch sein Laptop beschlagnahmt, auf dem sich – entgegen der betrieblichen Absprache – entsprechende Daten befanden.
Die Entwendung der Daten durch unseren Mitarbeiter sowie die Verwendung dieser Daten durch die Polizei war aus unserer Sicht illegal. Speziell die Hausdurchsuchungen auf Grund von Einkäufen in unserem Geschäft sind eindeutig rechtswidrig. Wir verkaufen ausschließlich legale Produkte und begehen keinerlei Straftaten. Unsere Kunden sind normale Menschen aus allen Schichten und keineswegs grundsätzlich verdächtig, irgendwelche Straftaten zu begehen. Wir streben zu dieser Frage eine gerichtliche Klärung an und bitten in diesem Zusammenhang alle Beschuldigten, sich bei uns oder unserem Anwalt zu melden.
Nach unserem momentanen Wissensstand laufen keine Ermittlungen gegen weitere Kunden aus dem betroffenen Jahr 2011/2012. Kundendaten ab 2013 sind davon unseres Wissens nach generell nicht betroffen. Heimarbeit ist im Gegensatz zur Anfangszeit von Growfix nicht mehr erlaubt. Keiner unserer Mitarbeiter darf Daten aus der Firma mit nach Hause nehmen. Außerdem betreiben wir eine sorgfältige Auswahl und Ausbildung unseres Personals und investieren viel Geld in die Absicherung unserer Computer.
Es tut uns sehr leid, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist. Wir arbeiten natürlich weiter in Zusammenarbeit mit den Betroffenen, unserem Anwalt und dem Deutschen Hanfverband daran, dass der Fall bestmöglich aufgeklärt wird und im Idealfall die erhobenen Daten jeden Rechtsanspruch verlieren.
Sollte bei irgendeinem Kunden noch ein Problem in diesem Zusammenhang auftauchen, bitten wir denjenigen, sich direkt an uns oder unseren Anwalt zu wenden. Auch Chili- und Orchideenzüchter, die Hausdurchsuchungen bei sich hatten ohne strafrechtlich angezeigt zu werden, bitten wir, sich dennoch bei uns zu melden. Nur mit eurer Hilfe können wir gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen.
Hier die Kontaktdaten unseres Anwalts. Briefe an Anwälte dürfen nicht polizeilich überwacht werden.
Rechtsanwälte Ertür, Ertür, Holle & Schneider
Ansprechpartner: Herr Thomas Holle
Schiffbauerweg 16
D-28237 Bremen
Telefon: 0421 6918414
Fax: 0421 6918419
E-Mail:Hier die Kontaktdaten des Deutschen Hanfverbands. Er arbeitet mit uns an der weiteren Aufklärung dieses Falls.
Deutscher Hanfverband
Ansprechpartner: Georg Wurth / Florian Rister
Rykestraße 13
10405 Berlin
Telefon: 030/ 447 166 53
Email:Wir bemühen uns, jeden einzelnen Fall aufzuklären und die Betroffenen zu unterstützen. Wir sind da und bleiben es, auch wenn die nächste Zeit für uns als Geschäft hart wird.
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