Am 28. Juni entschied der oberste Gerichtshof Italiens, dass Bürger Cannabispflanzen in geringem Umfang anbauen dürfen. Die Richter erlauben damit praktisch den Anbau einiger Pflanzen, denn diese “könnten keine Schäden verursachen”.
Das Urteil erfolgte als Reaktion einer Berufung durch die Staatsanwaltschaft von Catanzaro. Diese hatte Widerspruch gegen den Freispruch eines Bürgers aus Scalea in Kalabrien eingelegt, der eine Cannabispflanze gezüchtet hatte.
Die Cannabispolitik in Italien ist so wechselhaft wie die dortigen Regierungen. Der Anbau und Besitz von Cannabis ist illegal, die Rechtsprechung ging aber bisher in Richtung Entkriminalisierung. Das oberste Gerichte hatte bereits im Jahr 2009 für Aufregung gesorgt, als es die Aufzucht von Cannabispflanzen erlaubte, falls diese nicht bis zur Ernte gebracht werden. Im Jahr 2008 hatte es zudem geurteilt, dass Rastafari Cannabis legal besitzen dürfen, da es Teil ihrer Religion ist – eine Rechtsauffassung, die in Deutschland bisher von den Gerichten abgelehnt wurde.
- Supreme Court says Italians can grow cannabis, B92.net vom 29.06.2011
- Rasta pot smokers win legal leeway in Italy, Reuters-Meldung vom 10 Juli 2008
- Cannabis und Religionsfreiheit auf cannabislegal.de
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