Während ALDI in der Schweiz ganz ungeniert CBD-Pflanzen verkaufen kann, geht der Kampf gegen jede Form von CBD-Produkten in Deutschland unerbittlich und absolut realitätsfern weiter. Regelmäßig berichten uns Händler, wie mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten kistenweise CBD-Tees, -Öle sowie Schokolade und selbst Kaugummis in ihren Läden beschlagnahmen. Erst Mitte der Woche traf es ein dutzend Hanfläden in München und Umgebung. Wie sich so eine Razzia, bei der nicht einmal die Franchisegeber den Laden betreten dürfen, am eigenen Leib anfühlt, mussten erst heute morgen die beiden Geschäftsführer von Cannamigo erfahren. Auf ihrer Instagram-Seite (Story) dokumentiert Cannamigo-Geschäftsführer Philipp Weber die abstruse Situation, welche sich heute morgen im Tea House im bayrischen Sonthofen zugetragen hat.
Trotz intensivster Vorgespräche mit der Staatsanwaltschaft Allgäu und der Einladung der Vertreter zur Entnahme von Proben des im Tea House angebotenen Tees, stürmten heute morgen Polizeibeamte das Tea House. Absolut unverständlich für Philipp Weber, der genau zur Vermeidung solcher geschäftsschädigender Razzien explizit das Gespräch mit allen Behörden führte – und dementsprechend nun ratlos vor dem Laden steht, den er und sein Mitinhaber Maximilian Moosbrugger nicht betreten dürfen, während die Angestellten einzeln drinnen verhört werden.
“Wir haben uns größte Mühe gegeben, hier im Einklang mit den Behörden zu arbeiten. Die Stadt und alle möglichen Leute finden das sehr positiv, was wir machen”, so Weber. Dennoch gingen die Behörden nicht auf das Vorabangebot ein, Proben des gemischten Hanftees zu entnehmen, der in dieser Form auch in Reformhäusern verkauft wird.
“Wir verkaufen keine CBD-Blüten”
Aufgrund der unsicheren Rechtslage für den Verkauf von CBD-Blüten in Deutschland, die aktuell im Prozess gegen die Hanfbar in Braunschweig erörtert wird, haben sich die Betreiber von Cannamigo zur Risikominimierung entschieden. “Wir verkaufen gar nichts, was irgendwie auch nur ansatzweise verboten sein könnte”, so Weber über das Angebot im Sonthofener Tea House weiter.
Warum die zuständige Staatsanwaltschaft sich dazu entschloss, rechtlich komplett unbedenklichen gemischten Hanfblättertee zu beschlagnahmen, bei dem der Rauschmissbrauch ausgeschlossen ist, wird sich in den nächsten Wochen sicherlich klären. Warum aber deutschlandweit der Justizapparat mit überflüssigen Aktionen wie diesen von der strafrechtlichen Verfolgung von wirklich Kriminellen abgelenkt wird, bleibt das Geheimnis der regierenden Politiker.
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