“Drogenkrieg – Drogenfrieden. Ein Friedensplan.” betitelte akzept e.V. die Pressekonferenz zur Vorstellung der deutschen Übersetzung von ‚After The War on Drugs: Blueprint for Regulation’. Das Werk mit dem deutschen Titel ‘Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang’ wurde von der NGO Transform – Drug Policy Fundation in Großbritanien erstellt. Dieses Buch gibt die Antworten auf die Frage: Wie könnte ein alternatives Regulierungssystem für derzeit illegaliserte, aber auch die heute legalen Drogen aussehen.
Das Buch kann bei akzept und in unserem Onlineshop gegen eine Schutzgebühr von 10€ bestellt werden. Zudem bietet akzept die PDF Version des Buches kostenlos an. Für die Übersetzungs- und Druckkosten bietet akzept um eine freiwillige Spende an. akzept e.V. ist der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik und ein DHV Partner.
Akzept schreibt anlässlich der Vorstellung:
Für eine menschenwürdige, rationale und evidenzbasierte Drogenpolitik!
Der weltweite Kampf gegen den Handel mit illegalen Drogen ist verloren, oder besser nicht zu gewinnen, auch nicht zu kontrollieren oder einzudämmen. Dieses Eingeständnis macht uns der Krieg in Mexiko klar: Menschenleben zählen angesichts der Profithoffnungen gar nicht: die Gewalt eskaliert gegen das Militär, gegen die Zivilbevölkerung, gegen alles und jeden, der sich der Profitgier in den Weg stellt. Enthemmung gegenüber Menschlichkeit und Demokratie – wahrscheinlich haben sie (die Mafia) auch noch die besseren Waffen. Wie wäre es wenn wir so weitermachen würden wie bisher, konsequent zu Ende gedacht: Würden
wir „amerika-nische Verhältnisse“ bekommen?
NEIN! Es ist höchste Zeit intelligente Modelle der Drogenkontrolle zu überlegen: Dort wo sie schon bekannt und eingeführt/bewährt sind (bei legalen Substanzen) auf Regulierungen für jetzt noch illegale Drogen zu übertragen.
Eine Art „Jalta-Konferenz“ des „War on Drugs“ muss her, die den sich abzeichnenden Kollaps als Startpunkt für eine Drogenpolitik nimmt, die den Gesundheitsschutz der Menschen in den Fokus nimmt, und nicht mit ausschließlich repressiven Mitteln den Umgang mit den Substanzen reduzieren will.
akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik will mit der Veröffentlichung dieses Buches die dort vorgestellten Regulierungsmodelle in die Diskussion einbringen.
Berlin im Juni 2012, Prof. Dr. Heino Stöver, akzept e.V. Vorstand
“The War on Drugs is a disaster by any objective measure. However, to change an emotive and deeply entrenched 50 year-old global policy, it will not be enough to demonstrate that the current approach is failing. We must also show the world what the alternative could look like.”
Steve Rolles, Transform, Hrg. Blueprint for Regulation
Akzept konnte eine von Persönlichkeiten aus Politik und drogenpolitischer Öffentlichkeit für ein Statements zum Buch gewinnen:
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
„Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert. Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr“. „…. Ob uns das gefällt oder nicht gefällt, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn, Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage.“
Hubert Wimber, Polizeipräsident, Münster
„Aufgrund meiner langjährigen beruflichen Erfahrung bin ich der Überzeugung, dass bei der Strafverfolgung die negativen Auswirkungen deutlich überwiegen. Ein wünschenswertes Ergebnis einer rationalen Drogenpolitik wäre aus meiner Sicht eine „Stelle“ oder ein „Laden“, in dem mit staatlicher Lizenzierung und Kontrolle Drogen verkauft werden und der Verkauf mit einem Beratungsangebot zu Gefahren und Suchtpotentialen des Konsums verbunden wird.“
Hans-Christian Ströbele, MdB, Bündnis90/DieGrünen
„Entkriminalisierung ist die Forderung nach Gleichbehandlung der Drogen und Selbstbestimmung. Drogen sollten entsprechend ihrer Gefährlichkeit gleichbehandelt werden. Erwachsene Menschen müssen frei entscheiden können, was sie ihrem Körper zumuten. Der Staat soll nicht mit Kriminalstrafen bestimmen, was ihnen guttut, nicht bei Alkohol und Zigaretten, auch nicht bei Hanf.“
Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin 2002-2009, Mitglied der Global Commission on Drug Policy
„Der amerikanische Drogenkrieg ist gescheitert, weil er nur auf militärische Mittel und Repression setzte. Die europäische Drogenpolitik verfolgt eine 4-Säulen-Strategie und ist deswegen erfolgreicher (Prävention, Behandlungsausbau, Überlebenshilfe, Repression). Eine moderne Drogenpolitik baut deswegen die Prävention des Drogenangebotes aus, sie sorgt für ein ausreichendes Angebot an Behandlung und sie fördert die Überlebenshilfe. Mein Motto für eine gute Drogenpolitik bleibt: Nur wer überlebt, kann aussteigen.“
Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages
„Keine andere international verfolgte Strategie hat in den vergangenen Jahrzehnten so systematisch Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Korruption und die Ausbreitung von HIV/AIDS erzeugt wie die Prohibition von Drogen. Entkriminalisierung und regulierte Abgabe von Drogen über Apotheken sind kein Eingeständnis der Unvermeidbarkeit von Drogenkonsum sondern die wirksamste Strategie, Abhängigkeit und damit einhergehende Gefahren und Schäden zu verringern“.
Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, DBDD – Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht c/o IFT Institut für Therapieforschung
„Über 50 bzw. 40 Jahre nach Verabschiedung der Single Convention und der Convention on Psychotropic Substances hängen die Glaubwürdigkeit und der Sinn des vereinbarten internationalen Konsenses maßgeblich davon ab, ob es gelingen wird, die einst verfassten Regeln und Prinzipien in aller Offenheit kritisch zu hinterfragen und dort Anpassungen vorzunehmen, wo sie basierend auf den Beobachtungen und Erfahrungen sowie dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn der vergangenen Dekaden und den objektiv messbaren gesundheitlichen, ökonomischen und sozialen Folgen des Konsums psychotroper Substanzen notwendig sind.“
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