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Global Marijuana March 2016 – Die Zeiten ändern sich!

Über 7.000 Menschen in mehr als 20 Städten beteiligten sich im letzten Jahr deutschlandweit am Global Marijuana March, bei dem in hunderten Städten weltweit Menschen für die Legalisierung von Cannabis demonstrieren. Am 07. Mai 2016 geht es wieder los und wir rufen alle Hanffreunde und Legalisierungsbefürworter in Deutschland dazu auf, zu diesem Aktionstag Veranstaltungen zu organisieren. Wir werden dabei wie in den Vorjahren unterstützend tätig sein. Ihr solltet jetzt schon eure Demonstrationen anmelden und uns über unser Anmeldungsformular informieren.

Weltweite Aktionstage gab und gibt es zu vielen verschiedenen Themen. Von Frauenrechten über Arbeiterkampf und Atomausstieg bis hin zur Frage des Umgangs mit Homosexuellen haben sich Aktivisten auf bestimmte Daten geeinigt, um durch eine vereinte Stimme maximale Aufmerksamkeit bei Presse, Öffentlichkeit und Politik zu erlangen. Auch die Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung seiner Nutzer ist ein internationales Thema und verdient auf der ganzen Welt mehr Beachtung. Daher hat der amerikanische Aktivist Dana Beal 1999 den Global Marijuana March (GMM) – ehemals Million Marijuana March – gestartet und den ersten Samstag im Mai als zentrales Datum der Proteste gewählt. Wir wollen in Deutschland unseren Teil beitragen, um diese Bewegung auch hier zum Erfolg zu führen. Dazu bieten wir allen Gruppen ein kostenloses Plakat- und Flyerdesign, erstellen ein Sammelplakat zur bundesweiten Bewerbung und helfen bei der Vernetzung untereinander sowie praktischen Fragen. Mach mit, und organisiere einen Global Marijuana March in deiner Stadt!

Termin

Im vergangenen Jahr fand der GMM deutschlandweit an 5 verschiedenen Terminen über 3 Wochen hinweg statt. Das hing auch damit zusammen, dass der 02. Mai direkt nach dem Tag der Arbeit für Deutschland kein günstiger Termin ist, war für die bundesweite Bewerbung des Events im Voraus sowie für die spätere Presseberichterstattung aber ein klarer Nachteil. Uns wurde von einer Journalistin sehr deutlich erklärt, dass eine bundesweite Berichterstattung nur denkbar ist, wenn tatsächlich Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet an einem Tag stattfinden. Viele Gruppen zögern, weil sie die Konkurrenz zu naheliegenden Städten fürchten, die ebenfalls einen GMM organisieren. Wir verstehen das, sehen aber den Vorteil in der Bewerbung gewichtiger als die mögliche Konkurrenz. Tatsächlich sind viele Menschen nicht bereit oder in der Lage, Geld und Zeit zu investieren um auf eine Demo zu fahren. Gerade wenn sie das erste Mal teilnehmen wollen, und nicht genau wissen, ob die Anreise sich lohnt. Eine Faustregel für Organisatoren könnte sein: Wenn Besucher mehr als eine Stunde und 10€ Hin und Zurück investieren müssen, lohnt sich eine Terminverlegung nicht.

Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei euch als Organisatoren, wir würden uns aber freuen, wenn möglichst viele Veranstaltungen auf den 07. Mai oder maximal auf den Sonntag danach fallen. Dadurch können wir zentral die bestmögliche Werbung gestalten, on- und offline maximal viele Menschen erreichen und so letztendlich in jeder Stadt zu einer größeren Teilnehmerzahl beitragen.

Mitstreiter suchen

Zunächst mal braucht ihr vielleicht noch weitere Mitstreiter, die mit euch gemeinsam etwas organisieren. Im Regionalbereich des DHV-Forums warten Aktivisten aus vielen verschiedenen Städten darauf, sich mit anderen zu vernetzen und gemeinsam Aktionen für die Legalisierung zu starten, z.B. einen GMM. Sobald ihr einen Termin für ein Orga-Treffen festgelegt habt, könnt ihr uns per Eintrag im Forum darüber informieren. Wir werden ihn dann auf unserer Webseite und auf Facebook veröffentlichen, damit ihr mehr mögliche Helfer für die anstehende Arbeit bekommt.

Motto: Zeiten ändern sich!

Mit einem bundesweit einheitlichen Motto könnte die Wirkung des GMM’s auf Medien und Öffentlichkeit, sowie der Charakter als bundesweiter Aktionstag noch weiter verstärkt werden. Es steht euch natürlich frei, ein eigenes Motto für eure Veranstaltung zu wählen. Dennoch bieten wir all jenen, die noch nach einem Motto suchen, oder die sich gerne in unser Konzept einreihen wollen, hier unser GMM-Motto 2016:

Zeiten ändern sich!

Es ist kurz, es ist knackig und wir finden es sehr treffend. Während wir im letzten Jahr beim GMM noch fragten “Wann ist endlich Deutschland dran?”, sehen wir jetzt erste positive Tendenzen auch hierzulande. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der medizinisches Cannabis in Deutschland auf Rezept im normalen medizinischen System und in bestimmten Fällen auch auf Krankenkasse verfügbar machen soll. In Bayern scheitert ein Volksbegehren zur Legalisierung nicht an mangelnder Unterstützung, sondern am Verfassungsgericht. Und mit LEAP Deutschland sprechen sich Menschen aus dem Bereich der Strafverfolgung für die Legalisierung von Cannabis aus. Die Zeiten ändern sich, und wir wollen diesen Prozess weiter vorantreiben.

Auch wenn viele Nichtkonsumenten heute noch irrationale Ängste und unbegründete Befürchtungen für den Fall einer Legalisierung von Cannabis haben, werden sie doch irgendwann die Vorteile erkennen. Unsere Gesellschaft unterlag im letzten Jahrhundert bereits vielen Entwicklungsprozessen. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatten Frauen nur eingeschränkte Rechte, Homosexuelle waren Straftäter und Kinder zu schlagen galt als normale Erziehung. Heute betrachten 99% der Deutschen diese Dinge als völlig falsch – Die Zeiten ändern sich! Die Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten ist vielleicht mit diesen Problemen nicht gleichzustellen, aber genauso ein Irrweg der Geschichte. Mit dem GMM bietet sich jedem in Deutschland die Möglichkeit, seinen Teil zu einer Veränderung des Status Quo beizutragen.

Demonstration oder was?

Natürlich können auch Infostände, Podiumsdiskussionen oder andere Veranstaltungen im Rahmen des GMM sehr sinnvoll sein, um die Botschaft zu verbreiten. Für den 07. Mai wünschen wir uns aber in erster Linie viele Demonstrationen, immerhin heißt es ja auch Global Marijuana March! Über unser zentrales Sammelplakat können wir definitiv nur Demonstrationen bewerben, da sonst Besucher mit einer falschen Erwartung zu euren Veranstaltungen kommen.

Anmeldung

Demonstrationen und Kundgebungen müssen bei der Stadt angemeldet, Infostände sogar durch die Stadt genehmigt werden. Wendet euch mit einem konkreten Plan für Startpunkt, Route und Zeitablauf an euer Bürger- oder Stadtbüro, die können euch weiterhelfen. Üblicherweise sind die Behörden recht kooperativ und unterstützen euch bei eurer Anmeldung, sofern ihr die Bereitschaft zeigt, nach den Regeln zu spielen. Weitere Informationen hierzu findet ihr weiter unten in diesem Text.

Wenn eure Anmeldung vor mehr als 48 Stunden an die Behörden geschickt wurde, dürft ihr die Veranstaltung bewerben. Bitte informiert uns dann über unser Anmeldungsformular. Wir bieten dieses Formular an, um möglichst klare Datensätze und weniger Email-Kommunikation zu erzeugen. Es kostet euch einige Minuten, führt aber am Ende zu weniger Nachfragen von uns an euch.

Theoretisch ist auch nach der Anmeldung immer noch mit einer Verlegung des Orts durch die Stadt oder ähnlichen Problemen zu rechnen. Es kann also sinnvoll sein, sich eine schriftliche Anmeldebestätigung für Startort und -zeit geben zu lassen, damit die Werbung für das Event auf sicheren Beinen steht.

Plakat + Webbanner

Wie in den letzten beiden Jahren werden wir euch auch dieses Jahr ein Plakat und ein Banner für Facebook kostenlos zur Verfügung stellen, welches von unserem ehrenamtlichen Grafiker Sebastian Supe erstellt wurde. Wir werden euch die Rohdaten zur Bearbeitung zusenden, wenn ihr selber einen Grafiker habt um Texte und Sponsorenlogos anzupassen. Ansonsten können wir das für euch übernehmen. Wir fügen eure Sponsorenlogos ein, ändern den Namen der Stadt, den genauen Ort, Datum und Uhrzeit, Motto sowie VisdP und liefern euch am Ende ein druckfertiges Plakat als PDF und als JPG für das Internet, sowie ein Webbanner für Facebook und Internetseiten. Nach eurer Anmeldung über unser Formular werden wir uns diesbezüglich bei euch melden, entweder mit den Rohdaten oder mit einer Liste, welche Informationen wir für die individuelle Bearbeitung brauchen.

 

 

 

 

 

 

 

Flyer

Wir bieten euch neben Plakat und Webbanner auch einen Flyer an. Ihr müsst euch im Voraus entscheiden, ob ihr mit unserem Text für die Rückseite einverstanden seid oder lieber einen eigenen Text schreiben wollt. Dieser sollte zwischen 800 und 1.200 Zeichen inkl. Leerzeichen haben. Wir werden eure Entscheidung und euren geänderten Text erfragen, nachdem ihr das Anmeldeformular abgeschickt habt. Hier unser Textvorschlag:

Global Marijuana March 2016 – Zeiten ändern sich

Vor gar nicht allzu langer Zeit hatten Frauen nur eingeschränkte Rechte, Homosexuelle waren Straftäter und Kinder zu schlagen galt als normale Erziehung. Heute betrachten wir solche Einstellungen als völlig falsch – Die Zeiten ändern sich!

Die Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten ist ungerecht und schadet der gesamten Gesellschaft, doch langsam ist Besserung in Sicht. In mehreren Bundesstaaten der USA gibt es einen legalen Cannabismarkt, Kanada und Uruguay werden nachziehen. Das weltweite Dogma des Hanfverbots ist beendet – Die Zeiten ändern sich!

Jetzt muss auch Deutschland endlich in Bewegung kommen. Deswegen demonstrieren wir zum Global Marijuana March hier in DEINER STADT gemeinsam mit vielen anderen Menschen auf der ganzen Welt. Nutzt diese Möglichkeit und kommt mit uns auf die Straße!

Informationen findet ihr unter:
www.LOKALEGMMWEBSITE.de
www.hanfverband.de/gmm2016

Klein unten:
Die Demonstration ist behördlich angemeldet, die bloße Teilnahme ist vollkommen legal!

Vernetzung und Kommunikation

Wir bieten allen GMM Organisatoren eine Zentrale zur gegenseitigen Vernetzung und Kommunikation. Im DHV Forum gibt es einen eigenen Bereich zum GMM 2016, inklusive einem internen Bereich nur für Organisatoren. Auf unserer Terminseite und speziell auf der Seite www.hanfverband.de/gmm2016 werden wir alle Veranstaltungen auflisten.

Live-Ticker

Am 07.05. sammeln wir Informationen von den verschiedenen Events, die ihr auf Twitter unter dem Hashtag #GMM2016 postet bzw. per Facebook, Email oder telefonisch an uns herantragt. Diese werden wir dann live als Ticker auf unserer Website veröffentlichen. So könnt ihr euch ein Bild von der Lage in anderen Städten machen, und z.B. auf eurer Demo live erste Schätzungen der Teilnehmerzahlen oder besondere Ereignisse aus anderen Städten vorlesen. Um am Tag der Demo eine optimale Information nach außen zu gewährleisten, solltet ihr wenn möglich eine Person im Team festlegen, die nur für diese Kommunikation zuständig ist und uns von dieser eine Handynummer mitteilen. Wir freuen uns über Bilder und Berichte, sei es zu besonderen Momenten wie “Wir passieren die Fußgängerzone, Tausende bestaunen uns” oder zu Kleinigkeiten wie: “Die Aufkleber gehen weg wie warme Semmeln”.

Deadlines und Fristen

Sämtliche Termine, die uns gegenüber bestätigt werden, sammeln wir und veröffentlichen sie auf unserem zentralen Sammelplakat. Dieses wird gedruckt und über den Webshop zugänglich gemacht, sowie allen GMM-Organisatoren und allen DHV-Ortsgruppen zugeschickt. Die Deadline für dieses Plakat endet am 15.03.2015. Bis dahin solltet ihr also am Besten eure Veranstaltung angemeldet bzw festgelegt und uns mitgeteilt haben, damit wir sie bestmöglich bewerben können. Die Deadline für die Erstellung eurer individuellen Plakate durch uns liegt erst am 01. Mai. Falls ihr für eure Sponsorensuche also noch etwas mehr Zeit benötigt, dürft ihr sie euch gerne nehmen.

Materialien

Wir stellen wie immer allen Organisatoren kostenlos ein kleines Paket mit DHV-Infomaterialien zusammen, die bei der Veranstaltung verteilt oder ausgelegt werden können. Bitte geht achtsam damit um, zum Beispiel bei Regen.

Sponsoren

Veranstaltungen zu organisieren kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Im Jahr 2014 konnten wir vom DHV euch dank der gewonnenen Millionärswahl direkt mit 300,-€ pro Stadt unterstützen, 2015 sponsorte Near Dark / Blackleaf für 25 Städte je 200,-€. Für dieses Jahr haben wir leider noch keinen Großsponsor gefunden, aber wir arbeiten im Hintergrund weiter daran und werden euch informieren, sobald es Neues gibt.

Auch das Hanfjournal bietet euch zum GMM Unterstützung: Zum einen bekommen die ersten 10 Gruppen, die ihre Flyerlayouts mit 3 Logos (Hanfjournal, Excessiv TV und CSC ist Ok!) einschicken, jeweils 100 Euro Druckkostensponsoring. Zum anderen kriegen alle Gruppen, die ihren GMM bis zum 10.04.16 beim Hanfjournal anmelden, ein Überraschungspaket mit Flyern, Aufklebern, Chillutensilien und einer exklusiven Sonderüberraschung für die Demonstrationsteilnehmer.#

UPDATE: Sensi Seeds hat sich freundlichweise bereit erklärt, die Kampagne zu unterstützen. Der DHV kann daher 30 mal 200,- € an die GMM-Organisatoren verteilen, die das Sensi Seeds Logo auf ihren Plakaten und Flyern einbauen. Eine zusätzliche, kleinere Sponsoringmöglichkeit wird den Organisatoren direkt mitgeteilt.

Wetter

Natürlich kommen bei gutem Wetter mehr Besucher und man hat mehr Spaß als bei Regen. Aber es macht wenig Sinn, eine online beworbene Veranstaltung abzusagen, nur weil der Wetterbericht ein wenig Regen ankündigt. Von Unwetterwarnungen abgesehen sollte man sich sehr gut überlegen, ob eine Absage notwendig ist. Im Zweifel helfen Plastikplanen und Panzertape, um die Technik trocken zu halten. Schönwetterdemonstranten werden vielleicht zu Hause bleiben, der harte Kern wird trotzdem kommen.

Redner vom DHV

Leider können wir nicht in alle Städte Redner schicken, bitte seht also von entsprechenden Anfragen ab. Florian wird den Live-Ticker betreuen, Mariana wird beim Hanfverband Rhein-Neckar in Heidelberg sein und Georg sowie Max überlegen sich kurzfristig, welche Strecken sie auf sich nehmen können. Da viele von euch jedes Jahr anfragen, ob Georg zu ihnen kommen kann, werden wir euch wieder ein kurzes Grußwort von ihm schriftlich und als MP3 zukommen lassen.

Let’s Legalize it!

Der GMM lebt von vielen kleinen und dezentralen Aktionen. Einige Städte waren im letzten Jahr noch gar nicht dabei. Leipzig, Erfurt, Magdeburg, Cottbus, Braunschweig, Kassel, Fulda, Saarbrücken, Flensburg, Trier, Kaiserslautern, Koblenz, Bonn und viele weitere Städte haben noch kein Fähnchen auf unserer Karte. Es liegt in eurer Hand, was bei euch passiert. In diesem Sinne: Let’s Legalize it!

Update: In diesem Video ruft Florian Rister vom DHV euch zum Anmelden einer Demonstration zum Global Marijuana March auf.

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How To – Ein kurzer Ratgeber

Hier für alle, die Tipps zur Organisation von Veranstaltungen suchen, noch einmal unser Hilfetext aus dem letzten Jahr, leicht abgeändert und mit aktualisierten Links:

Wie startet man denn eine GMM Aktion?

Eigentlich ist das gar nicht schwierig, aber ein wenig Arbeit und Engagement ist natürlich nötig. Zunächst einmal brauchst du ein paar Mitstreiter aus deiner Gegend. Dazu kannst du erstmal im Regionalbereich unseres Forums schauen. Dort haben sich eventuell schon Leute aus deiner Gegend gemeldet, die könntest du per PN (persönliche Nachricht) anschreiben und einen Termin für ein Treffen ausmachen. Wenn euer Treffpunkt öffentlich bekanntgemacht ist, bewerben wir vom DHV ihn auch gerne nochmal via Facebook, um weitere potentielle Mithelfer anzulocken. Ihr könnt also durchaus auch zu zweit oder zu dritt ein Treffen ansetzen, sehr wahrscheinlich stoßen dann noch neue Leute dazu. Und theoretisch genügen 3 engagierte Helfer auch für eine kleine Veranstaltung.

Vor oder nach dem ersten Treffen macht es sicherlich Sinn, örtliche Headshops und Growshops zu besuchen und um Unterstützung zu bitten oder Kontaktflyer für interessierte Mitstreiter auszulegen. Ihr könnt jede Unterstützung gebrauchen und solltet euch nicht scheuen andere darum zu bitten.
Auch könnt ihr natürlich eine Facebookseite und eine Website erstellen, um eurer Gruppe einen Auftritt im Internet zu geben und aktuelle Neuigkeiten zu verbreiten. Gerade ein kleiner, kostenloser Blog bietet sich hierzu an. Für uns vom DHV ist es aber wichtig, das ihr zentrale Infos nicht nur auf Facebook, sondern auch im DHV Forum verbreitet oder verlinkt. Dort können euch Aktivisten aus unseren Reihen leichter finden als auf Facebook und wir können dort eure Infos zeitnah wahrnehmen und gegebenenfalls weiterverbreiten.

Bei eurem ersten Treffen solltet ihr euch zunächst natürlich überlegen, was genau ihr machen wollt. Die meisten werden sicher aus Prinzip eine Demonstration machen wollen, aber auch Partys, Infostände, Lesungen oder Podiumsdiskussionen haben ihre ganz eigenen Reize. Grade in sehr kleinen Städten bringt ein gut gestalteter Infostand mit vielen tollen Gesprächen vielleicht mehr als eine Demo mit 20 Teilnehmern. Und eine abendliche Party lockt im Zweifel deutlich mehr Menschen an.

Da Veranstaltungen wie Lesungen, Partys und Podiumsdiskussionen in Deutschland kaum rechtlichen Beschränkungen unterliegen, konzentrieren wir uns bei den folgenden Tipps primär auf öffentliche Aktionen, Infostände, Kundgebungen oder Demonstrationen.

Demonstrationen und Kundgebungen

Grundsätzlich gilt in Deutschland Versammlungsfreiheit. Kundgebungen und Demonstrationen müssen bei der jeweiligen Stadt zwar angemeldet, aber nicht genehmigt werden. Spontan entstandene Demonstrationen können auch vor Ort bei der Polizei angemeldet werden. Eine Person muss diese Anmeldung unter Angabe der vollen Personalien durchführen. Die allermeisten Kommunen sind grundsätzlich sehr kooperativ dabei und unterstützen die Anmelder bei Fragen und Problemen. Der Anmelder muss am Tag der Demonstration vor Ort anwesend sein. Wenn Er oder Sie wegen einer Straftat verhaftet wird, oder aus anderen Gründen für die Polizei auf der Demo nicht mehr ansprechbar ist, kann die Demonstration aufgelöst werden.

Bei der Anmeldung wird üblicherweise neben den Daten des Anmelders auch die Route, der Start und Endzeitpunkt der Demonstration sowie die erwartete Teilnehmerzahl angefragt. Die vom Anmelder angegebene erwartete Teilnehmerzahl hat für das Ordnungsamt verschiedene Konsequenzen. Bei sehr hohen Zahlen wird eine verstärkte Ordneranzahl zur Absicherung der Demonstration angefordert sowie möglicherweise auch die Polizeipräsenz vor Ort verstärkt, bei sehr niedrig angegebenen Zahlen (<50) werden unter Umständen die Nutzung von Megaphonen und anderen Tonverstärkern untersagt, oder sogar die Route von der Straße auf den Bürgersteig verlegt.

48 Stunden nachdem ihr eine Demonstration oder Kundgebung angemeldet habt, dürft ihr diese auch bewerben. Vorher nicht! Dann könnt ihr den Termin überall veröffentlichen, eine Facebook Veranstaltung erstellen und die lokalen Medien anschreiben. Es kann sein, dass das Ordnungsamt sich später noch meldet um Detailbesprechungen zu machen oder Probleme mit der Route zu regeln, aber grundsätzlich könnt ihr 48 Stunden nach Absendung der Anmeldung Werbung machen.

Sorgt auf jeden Fall dafür, dass ihr genügend Ordner und Ordner-Binden habt. Weiße Stoffbahnen, auf denen mit Edding “Ordner” geschrieben steht, genügen dabei vollkommen. Im Normalfall benötigt man 4 Ordner pro Demonstrationswagen und ein bis zwei Ordner pro 100 Demonstranten. Details könnt ihr mit eurer lokalen Versammlungsbehörde absprechen.

Hier gibt es noch einen DHV-Text von 2011, der einige weitere Tipps und Tricks rund um Demos beinhaltet. Auch die Kampagne CSC ist OK bietet einen Leitfaden zur Anmeldung einer Hanfdemo. Im Internet findet man viele weitere Texte rund um Demonstrationsrecht, wie z.B. diesen hier. Wenn ihr weitere Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei uns melden.

Natürlich solltet ihr besonderen Wert auf Transparente, Schilder und Dekoration legen. Viele Besucher kommen ohne eigene Schilder, nehmen aber gerne eins an sich, wenn ihr welche habt. Je mehr ihr anbieten könnt, desto besser wird die Außenwirkung eurer Demo. Termine zum gemeinsamen Basteln von solchen Dingen können auch Spaß machen und euch als Gruppe vielleicht besser zusammenschweißen als eine formelle Orgasitzung.

Kundgebungen sind eigentlich nur Demonstrationen, die nicht laufen. Sie finden unter ähnlichen juristischen Bedingungen statt, wobei es in immer mehr Städten von der Polizei verhindert wird, dass Stühle, Bänke oder andere Sitzgelegenheiten genutzt werden. Kundgebungen unterscheiden sich von einem Infostand dadurch, dass sie nur angemeldet und nicht genehmigt werden müssen. Außerdem kann man auf einer Kundgebung elektrische Tonverstärker nutzen, was bei einem Infostand üblicherweise untersagt ist. Bei Kundgebungen sind die Leute weniger mit sich selbst beschäftigt, das organisierte Programm in Form von Reden und Musik ist daher umso wichtiger.

Infostände im öffentlichen Raum

Im Gegensatz zu Demonstrationen müssen Infostände von der Stadt genehmigt werden. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass ein von euch beantragter Infostand abgelehnt wird. Im Normalfall passiert das nicht, ihr müsst allerdings damit rechnen, dass ihr nicht unbedingt euren Lieblingsplatz bekommen werdet. Weitere Details zu dem, was ihr genau dürft und was nicht, variieren von Stadt zu Stadt, ihr werdet mit eurer Genehmigung wahrscheinlich eine diesbezügliche Liste erhalten. In vielen Städten verlangen die Behörden auch mittlerweile Gebühren für einen Infostand.

Ansonsten sind Infostände aber eine tolle Möglichkeit, um Menschen zu erreichen. Während eine Demonstration an den Leuten vorbeizieht und oft nur wenige Sekunden im Denken der Zuschauer einnimmt, kann man an einem Infostand die Menschen wirklich in Gespräche verwickeln, mit Flyern und Material überhäufen und sie womöglich sogar von der Legalisierung überzeugen.

Auch potentielle Unterstützer und Mithelfer für eure regionale Hanfgruppe findet man an einem Samstag Mittag in der Innenstadt. Bei einer Demo fehlt oft die Zeit, um neue Leute wirklich kennenzulernen und ihnen ein Gefühl für die Gruppe zu geben. Am Infostand kann man im lockeren Gespräch Interesse für Hanfaktivismus wecken und latent vorhandene Ängste abbauen.

Ein Infostand wirkt vielleicht kleiner, unscheinbarer und nicht so toll wie eine laute und bunte Demonstration. Er macht aber viel weniger Arbeit als eine kleine Demonstration und steht ihr gleichzeitig in Sachen Effektivität eigentlich in nichts nach. Ihr benötigt dafür nur:

    Einen Tisch
    Sitzgelegenheiten für euch
    Banner, Plakate und andere Deko
    Flyer zum Auslegen und Verteilen
    Steine zum Beschweren der Flyer gegen Wind
    Eventuell einen Pavillon, falls es regnet

Cannabiskonsum auf Versammlungen

Als Anmelder und Organisator einer Demonstration habt ihr währenddessen viele Aufgaben und Pflichten. Ihr haltet den Kontakt zur Einsatzleitung, redet mit euren Ordnern und werdet permanent irgendetwas gefragt. Es ist für euch nicht einfach möglich zu kontrollieren, ob Demonstrationsbesucher Cannabis konsumieren. Geschweige denn, ob sie eine Ausnahmegenehmigung für die medizinische Anwendung besitzen. Ihr braucht also keine Sorge haben, für entsprechende Straftaten der Besucher haftbar gemacht zu werden. Als Anmelder solltet ihr aber versuchen, Verstöße gegen Strafgesetze innerhalb eurer Versammlung zu vermeiden. Ihr solltet also unter Umständen eine dementsprechende Durchsage an die Demonstrationsteilnehmer machen. Falls euch die Polizei dazu auffordert, seid ihr sogar verpflichtet dazu. Dabei könnt ihr natürlich sagen, dass es sich um eine Durchsage der Polizei handelt. Keinesfalls sollte euer Orga-Team zu Straftaten aufrufen oder zu deren Begehung beitragen.

Hier findet ihr einen Überblick über das bundesweite Versammlungsgesetz. In manchen Bundesländern gelten zusätzlich eigene Versammlungsgesetze. Bitte informiert euch entsprechend eures Bundeslandes über die rechtlichen Bestimmungen.

Grundsätzlich raten wir allen Teilnehmern davon ab, im Rahmen einer GMM-Veranstaltung irgendwelche Straftaten zu begehen. Die Polizei ist bei öffentlichen Versammlungen immer präsent. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Beamten je nach Region und zuständigem Einsatzleiter sehr unterschiedlich auf offenen Cannabiskonsum reagiert. Wegen der Gesetzeslage in Deutschland muss leider immer mit repressiven Maßnahmen auch gegen einfache Konsumenten gerechnet werden. Ihr solltet versuchen, solche Vorgänge zu begleiten und wenn möglich per Foto, Video oder mit schriftlichen Berichten zu dokumentieren. Beim GMM 2015 in Stuttgart schaffte es der Anmelder der Demonstration sogar, durch freundliches aber beharrliches Nachhaken willkürliche Vorkontrollen durch die Polizei zu beenden – vor laufender Kamera.

Öffentlichkeitsarbeit

Es gibt viele Dinge die ihr vor, während und nach eurer Aktion tun solltet. Dazu gehört neben der eigentlichen Planung und Durchführung der Aktion vor allem Öffentlichkeitsarbeit. Vor der Aktion könnt ihr eine Pressemitteilung verschicken (dazu findet man im Internet einige einfache Regeln), oder formlos eine Email bzw. einen Anruf an lokale Medien absetzen. Während der Aktion solltet ihr unbedingt eine möglichst exakte Zählung der Besucher durchführen sowie Fotos und Videos machen, die ihr später im Internet veröffentlichen oder uns zukommen lassen könnt. Am besten wäre es, wenn schon am Tag nach der Demo einige Bilder und Videos online auf euren Seiten auftauchen. Ihr solltet auch zügig erste Infos zur Teilnehmerzahl, dem Ablauf und besonderen Vorkommnissen veröffentlichen oder uns zuschicken. Auch wenn ihr nach dem Tag erstmal ziemlich KO seid: Die Nachbereitung und Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig, um den Effekt eurer Aktion zu steigern und Werbung für den GMM im nächsten Jahr zu machen.


Kommentare

5 Antworten zu „Global Marijuana March 2016 – Die Zeiten ändern sich!“

  1. Martin

    Die Zersplitterung in viele
    Eine Zersplitterung in viele kleine Märsche erscheint mir kontraproduktiv. Ich war im letzten Jahr in Dortmund dabei und habe mich – als “normaler” Legalisierungsbefürworter in meinen 50ern, unter der jugendlichen, von Kifferklischees dominierten, vor allem KLEINEN Menge von Leuten doch deutlich unwohl gefühlt. Um Aufmerksamkeit jenseits von den typischen Klischees und Vorurteilen zu erreichen, ist zum einen Masse und zum anderen auch ein gehöriges Maß an Seriosität erforderlich. Dann kann man auch mit Passanten ins Gespräch kommen und dann schließen sich auch Normalos und Lebensältere an. Einem GMM mit 50 Rastalockenträgern und Stonersloths würde ich mich sicher nicht anschließen.

    Tut mir leid, dass das jetzt etwas polemisch daher kommt, und es soll auch niemand hiermit in seiner Lebensführung kritisiert werden, sicher nicht. Aber um ernst genommen zu werden, muss man sich auch so präsentieren. Und eine große Masse wird deutlich besser wahr und ernst genommen.

    1. Alibaba

      Hi Martin,
      Hi Martin,
      ja ich verstehe Deine Argumente, habe das auch schon öfter gehört. Allerdings sind diese “Rastalockenträgern und Stonersloths” nun mal auch ein “Produkt” des Hanfes und nach meiner Wahrnehmung waren sie viele Jahren nun mal sozusagen die Speerspitze der öffentlich wirksamen Legalisierungsbewegung.
      Nun kommen endlich auch andere Stereotypen dazu bzw Leute die in keine Stereotypen mehr passen. Es ist enorm wichtig, dass die schweigende Kiffermehrheit endlich Gesicht zeigt, dann würde man nämlich auch sehen dass diese “Rastalockenträgern und Stonersloths” nur schätzungsweise 5-10% der Hanffreunde ausmacht.
      Ich gebe zu ich hatte selber auch erst Hemmungen mit diesen Leuten zu demonstrieren, aber die sind doch voll in Ordnung und mir tausendmal lieber als bspw. Fußball Hooligans.

      Und die Regionalisierung finde ich extrem wichtig. Weil dadurch viel schneller lokale Netzwerke entstehen und man vor Ort wirken kann. “Im Internet” ist Hanf doch faktisch schon lange legal wenn man den Abstimmungen dort glauben darf 😉 Aber jetzt gilt es auch offline jeden Hanffreund hinterm Ofen vorzulocken und die frohe Botschaft zu verkünden: Befreit den Hanf von seinen Unterdrückern dann wird er die Menschheit weiter voranbringen!

  2. Martin

    Die Zersplitterung in viele
    Eine Zersplitterung in viele kleine Märsche erscheint mir kontraproduktiv. Ich war im letzten Jahr in Dortmund dabei und habe mich – als “normaler” Legalisierungsbefürworter in meinen 50ern, unter der jugendlichen, von Kifferklischees dominierten, vor allem KLEINEN Menge von Leuten doch deutlich unwohl gefühlt. Um Aufmerksamkeit jenseits von den typischen Klischees und Vorurteilen zu erreichen, ist zum einen Masse und zum anderen auch ein gehöriges Maß an Seriosität erforderlich. Dann kann man auch mit Passanten ins Gespräch kommen und dann schließen sich auch Normalos und Lebensältere an. Einem GMM mit 50 Rastalockenträgern und Stonersloths würde ich mich sicher nicht anschließen.

    Tut mir leid, dass das jetzt etwas polemisch daher kommt, und es soll auch niemand hiermit in seiner Lebensführung kritisiert werden, sicher nicht. Aber um ernst genommen zu werden, muss man sich auch so präsentieren. Und eine große Masse wird deutlich besser wahr und ernst genommen.

  3. Hans-Martin

    Let the March beginn !!
    Let the March beginn !!

  4. Hans-Martin

    Let the March beginn !!
    Let the March beginn !!

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