DHV-Newsletter: Rundbrief zur Cannabispolitik vom 12.07.2006
Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes – Ausgabe Juli 2006
- 1. Schleswig-Holstein: Minister will Regeln zur Geringen Menge verschärfen
- 2. Berlin: 10.Hanfparade mit Beteiligung des DHV
- 3. Mehrheit der Deutschen für Cannabis als Medizin
- 4. Hanfführerscheine jetzt bestellen
- 5. Hasch gekauft, 2000,- Euro Strafe
- 6. Termine
1. Schleswig-Holstein verschärft Regeln zur Geringen Menge
Am 09.07. kündigte der schleswig-holsteinische Justizminister Uwe Döring an, die in seinem Bundesland geltende Grenze der “Geringen Menge” von bislang 30 auf sechs Gramm zu reduzieren. Geht es nach dem Willen des Ministers soll das nördlichste Bundesland ähnlich restriktiv wie Bayern werden.
Nachdem der DHV bereits am folgenden Tag mit einer Pressemitteilung reagiert hatte, geben wir nun auch dir die Möglichkeit, dein Unverständnis über diese Neuregelung auszudrücken. Dafür haben wir einen Protestmailer gestartet, der den Titel “Gegen Populismus und Kriminalisierung – Liberale Cannabispolitik in Schleswig-Holstein fortsetzen” trägt.
- Protestmailer “Gegen Populismus und Kriminalisierung – Liberale Cannabispolitik in Schleswig-Holstein fortsetzen”
- Pressemitteilung des Landesjustizministeriums Schleswig-Holstein “Döring kündigt Senkung der Eigenbedarfsgrenze für Cannabis an”
- Achtung! Der Protestmailer “BfArM soll Anträge von Cannabispatienten bearbeiten” steht kurz davor unseren bisherigen Teilnehmerrekord zu brechen. Wenn du dich noch nicht an der Aktion zugunsten Schwerstkranker beteiligt hast, sollest du das noch tun. – BfArM soll Anträge von Cannabispatienten bearbeiten – Jetzt Mitmachen!
2. Berlin: 10.Hanfparade mit Beteiligung des DHV
Am 5.August findet in Berlin die 10.Hanfparade statt. Die größte deutsche Legalize-Demonstration steht in diesem Jahr unter dem Motto “Legalisierung Jetzt! Umdenken statt Milliarden verschenken!” und beginnt um 13:00 Uhr auf dem Berliner Alexanderplatz (Weltzeituhr). Nachdem der Zug seinen Marsch durch die Berliner Innenstadt abgeschlossen hat, findet ab 16:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor die große Abschlussveranstaltung statt.
Im Rahmen des sechsstündigen Bühnenprogramms mit Reden und Live-Musik wird auch Georg Wurth vom DHV sprechen. Außerdem habt ihr auf der Hanfparade die Möglichkeit, den DHV am Infostand zu besuchen um euch über aktuelle Aktionen zu informieren, Privatsponsor zu werden u.v.m.
- Webseite der Hanfparade – www.Hanfparade.de
3. Mehrheit der Deutschen für Cannabis als Medizin
Das Institut für Demoskopie Allensbach veröffentlichte Ende Juni die Ergebnisse eine Studie, die sich mit der Akzeptanz von Cannabis als Medizin beschäftigte. Dabei ergab sich, dass eine überwältigende Mehrheit von 77 Prozent der Deutschen für die Verwendung von natürlichem Cannabis zur Behandlung Schwerstkranker ist. Es wurde aber auch festgestellt, dass ein Drittel aller Befragten noch nichts über die Möglichkeiten von Cannabis als Medizin wussten.
Die Studie ist die erste ihrer Art in einem Land der europäischen Union. Vergleichbare Befragungen hatten in den USA eine Zustimmungsrate von 60% bis 70% ergeben. Die Bewohner Kanadas sprachen sich sogar zu 90 Prozent dafür aus.
- Die Studie als PDF
- Informationen zu Cannabis als Medizin
4. Hanfführerscheine jetzt bestellen
Der Führerscheinentzug ist mittlerweile für viele Cannabiskonsumenten eine größere Gefahr als die Strafverfolgung. Auch wer nicht berauscht am Straßenverkehr teilgenommen hat, läuft Gefahr, den Führerschein zu verlieren.
Jetzt geht der von DHV und VfD erstellte Hanfführerschein in die dritte Auflage! Ab sofort können beim DHV wieder Exemplare bestellt werden.
100 Hanfführerscheine kosten 5,00 Euro. DHV-Mitglieder und Sponsoren zahlen nix!
5. Hasch gekauft, 2000,- Euro Strafe
Aus einer “einfachen Hausdurchsuchung”, bei der lediglich zwei Gramm gefunden wurden, ergab sich für einen Bewohner des hessischen Ortes Lampertheim vor Gericht ein Strafbefehl von mehr als 2000,- Euro. Der Beschuldigte hatte nämlich zugegeben bereits sieben Mal Cannabis erworben zu haben. Die zuständige Richterin lehnte eine Einstellung der einzelnen Taten wegen Eigenbedarfs und der geringen Schuld jedoch ab und verurteilte stattdessen alle Taten zusammen in einer Gesamtstrafe.
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass es – vor allem im Süden Deutschlands – üblich ist, mehrfache Erwerbe kleiner Mengen zusammenzuzählen, auch wenn weniger gefunden wurde. Auch so wird die “geringe Menge” regelmäßig missachtet.
- Artikel der Lampertheimer Zeitung (mittlerweile Offline)
- Studie des MPI zu “Drogenkonsum und Strafverfolgungspraxis”
6. Termine
- 05.08.2006 Berlin: 10.Hanfparade “Legalisierung Jetzt! Umdenken statt Milliarden verschenken!”
- Wenn du weitere hanfrelevante Termine hast, schicke einfach eine Email an Steffen Geyer
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