Nach dem “Ja” der SPD-Basis zur Großen Koalition geht es nun an die Verteilung der Posten. Im Rahmen der gestrigen Vorstellung der von der CSU nach Berlin entsandten vier Minister verkündete Horst Seehofer zum Überraschen vieler Beobachter, dass Marlene Mortler auch in dieser Legislaturperiode wieder den Posten der Drogenbeauftragten besetzen wird.
Damit geht sie als erste Drogenbeauftragte seit Eduard Lintner Ende der 90er Jahre in eine zweite Amtszeit. Eine bemerkenswerte Entscheidung. Viele Beobachter zeigten sich überrascht. Zum Einen hatte Frau Mortler selbst sich eher als Expertin für Landwirtschaft eingebracht und die Rolle als Drogenbeauftragte in ihrer bisherigen Amtszeit eher widerwillig und mit wenigen öffentlichen Auftritten bekleidet. Zum Anderen wurde die öffentliche Kritik an ihren Aussagen, insbesondere beim Thema Cannabis, oft sehr laut und ging ihr scheinbar teilweise recht nahe. Daher war weithin mit einer Neubesetzung des Postens gerechnet worden.
In der neuen Legalislaturperiode wird sie vermutlich ihren Kampf gegen den “Zeitgeist”, die Cannabislobby und die Legalisierung von Cannabis in Deutschland weiter fortführen. Nur die Verwendung von Cannabis als Medikament ist für sie akzeptabel.
Die erneute Ernennung der in der Szene unbeliebten Drogenbeauftragten sorgte bei einigen Kommentatoren für Resignation und Wut. Wir vom DHV sehen die Sache aber sportlich: Die bisherige Arbeit von Frau Mortler hat der Sache durchaus auch genutzt. Ihre Aussagen sind auch für Nichtkonsumenten nicht nachvollziehbar und sorgen so für mehr Zuspruch zu fakten- und vernunftbasierten Argumentationslinien. Gleichzeitig mobilisieren sie jeden Hanffreund, sich verstärkt für die Legalisierung einzusetzen.
Wir sind daher gespannt, mit welchen Statements Frau Mortler uns in den nächsten Jahren beglücken wird und freuen uns auf einen freundlichen aber direkten Schlagabtausch.
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