Am vergangenen Samstag fand in Heidelberg eine Kundgebung mit dem Motto “Schluss mit Krimi – Cannabis normal!” statt. Organisiert wurde sie von der DHV-Ortsgruppe Heidelberg in Zusammenarbeit mit weiteren Aktivisten aus Franken und Hessen. Hier die Pressemitteilung der Gruppe sowie zwei Bilder, weitere Bilder von der Veranstaltung gibt es auf der Facebook Seite der Ortsgruppe.
“Schluss mit Krimi – Cannabis normal!” forderten die TeilnehmerInnen der Heidelberger Kundgebung am Samstag, den 27.7.2013
Am Samstag, den 27.7.2013 haben AktivistenInnen und TeilnehmerInnen aus Heidelberg lautstark Ihren Unmut über die bestehende Drogenpolitik kundgetan. Unterstützt wurden sie dabei von Aktiven-Gruppen aus Bamberg, Erlangen und Frankfurt sowie von Liedermacher Selassikai aus Siegburg.
Trotz der extremen Mittagshitze haben sind rund 100 Leute zu der Kundgebung am Ebert-Platz versammelt. “Es gab wirklich wenig Schatten, und dennoch sind die meisten über die ganze Länge der Veranstaltung geblieben. Das stimmt uns hoffnungsvoll für weitere Aktionen”, sagt Christoph Lehner von der Ortsgruppe Heidelberg des Deutschen Hanfverbandes (DHV).
“Der DHV setzt sich für Aufklärung im Bereich der Drogenpolitik ein. Es gibt einfach noch zu viele Mythen, welche die Prohibition zu rechtfertigen scheinen. “Da die Kosten der Prohibition sehr hoch sind und ihr Nutzen im Vergleich dazu sehr gering, kann sich die Gesellschaft das auf Dauer nicht mehr lange leisten”, so Lehner weiter.
Die RednerInnen der drei Parteien haben in ihren Beiträgen das Scheitern der gegenwärtigen Drogenpolitik deutlich gemacht. Zwischen den Reden hat Liedermacher und Aktivist Selassikai für gute Laune gesorgt und die Versammelten zum Mitsingen und Mitskandieren animiert.
Monika Eggers von der Piratenpartei forderte in ihrem Redebeitrag, dass Deutschland den Vorreitern Portugal und Tschechien folgen solle, indem akzeptierende Drogenarbeit als Gesundheitsvorsorge begriffen wird, anstatt KonsumentInnen polizeilich zu verfolgen. “Man muss Drogen legalisieren, um dem organisierten Verbrechen die Finanzierungsgrundlage zu entziehen”, erklärte sie.
In eine ähnliche Richtung argumentierten die anderen beiden RednerInnen: “Die Kriminalisierung von Cannabis ist allein aufgrund der hohen und sinnlosen Kosten gescheitert. Mit dem dafür ausgegebenen Geld könnten viel sinnvollere Dinge gemacht werden. Wir müssen auf Prävention statt auf Repression setzen”, fordert Carsten Labudda von der Linkspartei.
Auch die internationale Perspektive kam zur Sprache. “Es sind die Menschen in Lateinamerika, Afghanistan und Afrika, welche die Kosten der Prohibition tragen. Dort kostet der Drogenkrieg Menschenleben, schwächt die Staaten und untergräbt unsere entwicklungspolitische Bemühungen”, sagte Mariana Pinzón Becht von den Grünen. “Es ist gut, dass wir jetzt auch eine Ortsgruppe des DHV in Heidelberg haben, denn wir wollen auch vor Ort Zeichen setzen und aufklären, damit sich irgendwann etwas ändert. Schluss mit Krimi – Cannabis normal!” so die Politikerin, die sich auch in der Ortsgruppe engagiert.
Frei nach dem Grünen MdB Hans-Christian Ströbele resümierte Organisator Lehner zum Schluss: “17 Jahre nach der Heidelberger Deklaration (‘Kein Knast für Drogen’) ist es höchste Zeit für die Erfüllung der Forderung: Gebt das Hanf frei – und zwar sofort und für volljährige KonsumentInnen!”
Auch auf Seiten der Polizei war die Veranstaltung übrigens eine runde Sache: “Keine Beschwerden”, so lautete der abschliessende Kommentar der beiden eingesetzten Beamten.
Die Gruppe der AktivistInnen kündigte an, dass es weitere Aktionen geben wird und dass man im nächstes Jahr vorhabe, Heidelberg mit einem Demonstrationszug zum Global Marijuana March am 3. Mai 2014 mobilzumachen. An diesem Tag finden weltweite Aktionen mit der Forderung nach Legalisierung von Cannabis statt.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Mit vielen Grüßen,
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