Schon vergangenes Jahr hatte der Präsident Kolumbiens, Juan Manuel Santos, die Sympathie seiner Regierung für ein medizinisches Cannabis-Programm kundgetan und angekündigt, Cannabis zu medizinischen Zwecken auch in Kolumbien zu legalisieren. Das vergangene Jahr nutzte seine Regierungspartei zur Ausarbeitung eines solchen medizinischen Cannabis-Programms, das Santos gestern per Dekret in Kraft treten ließ. Die Regierung argumentiert, sie wolle Patienten die Möglichkeit geben, ihr Gras nicht weiter vom Schwarzmarkt und somit den kolumbianischen Kartellen zu beziehen. Kolumbien stehe somit an vorderster Front der Länder, die natürliche Ressourcen nutzen, um Krankheiten zu bekämpfen, sagte der Präsident, der zu Studienzeiten selbst gekifft hatte, gestern gegenüber der internationalen Presse. “Um das zu verdeutlichen: Die Zulassung von Cannabis als Medizin widerspricht weder unseren internationalen Verpflichtungen noch unserer eigenen Politik zur Bekämpfung des Drogenhandels”, so Santos weiter.
Wer zukünftig Cannabis als Medizin anbauen möchte, kann sich um eine staatliche Anbaulizenz bewerben, die von der Drogenüberwachungsbehörde des Landes ausgestellt wird. Der Handel mit Cannabis zu Entspannungszwecken bleibt weiterhin strafbar. Konsum, Besitz und Anbau kleiner Mengen von Cannabis und anderen illegalen Substanzen zum Eigenbedarf sind nach Kolumbianischem Recht bereits seit 1986 nicht mehr strafbewährt.
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