Marc Emery, der sogenannte “Prince of Pot”, war vor vielen Jahren aus Kanada in die USA ausgeliefert worden, und dort zu einer fünfjährigen Haftstrafe wegen Handel mit Hanfsamen verurteilt worden. Am Dienstag, knapp vier Jahre nach Antritt seiner Haft, wurde er jetzt wegen guter Führung entlassen und kehrte nach Kanada zurück. Seine Anhänger begrüßten ihn am Grenzpunkt Windsor,Ontario mit viel Jubel und brennenden Cannabiszigaretten.
Marc war lange Zeit mit seinem Hanfsamengeschäft “Cannabis Culture” einer der prominentesten Finanziers der nordamerikanischen Legalisierungszene. Er verkaufte Hanfsamen, auch in die USA per Post. Bei seiner Festnahme feierte der zuständige US-Staatsanwalt seine Inhaftierung als bedeutenden Schlag gegen die Legalisierungsbewegung. Diese Worte haben sich nicht bewahrheitet. Heute ist die Bewegung für eine Relegalisierung von Cannabis stärker denn je. In 2 US Bundesstaaten wird Cannabis als Genußmittel verkauft, unter anderem in Washington State direkt an der kanadischen Grenze. Und in vielen Ländern weltweit gibt es Debatten über den zukünftigen Umgang mit Hanf.
Dennoch gibt es für Hanfaktivisten immer noch viel zu tun. In Kanada hat die konservative Harper Regierung das System für die Anwender von medizinischem Cannabis am 01.April geändert. Patienten sollten sich nicht mehr ihr eigenes Cannabis anbauen dürfen, sondern dieses von kommerziellen Firmen einkaufen. Ein Gericht sorgte danach zwar dafür, dass aktuell lizenzierte Grower weiter machen durften. Zukünftige Patienten in Kanada müssen sich aber ihr Cannabis kaufen und dürfen nicht mehr auf die günstige und sichere Alternative des Eigenanbaus zurück greifen.
Emery plant angesichts solcher Ungerechtigkeiten nicht etwa seinen Ruhestand, sondern vielmehr eine Tour durch ganz Kanada, um seine Meinung zur Legalisierung zu verbreiten. Auch, um sich an der Regierung zu rächen, die die Auslieferung aus seinem Heimatland in die USA genehmigt hatte.
Seine Frau Jodie hatte während Marcs Haftzeit in unzähligen Artikeln, Videoblogs und öffentlichen Vorträgen für die Freilassung ihres Mannes und ein Ende der Marihuanaprohibition eingesetzt. Auch in Zukunft will sie an seiner Seite in den politischen Kampf gegen die konservative kanadische Regierung ziehen.
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