Kalifornien hat in Sachen Cannabis eine ganz besondere Historie. Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat war der erste, der 1996 medizinisches Cannabis per Volksentscheid legalisiert hatte. Als die Legalisierungsdebatte Mitte des letzten Jahrzehnts dann in den USA an Fahrt gewann, glaubten viele, dass Kalifornien auch bei der Re-Legalisierung die Vorreiterrolle spielen wird. Doch die erste Abstimmung eines Bundesstaates zur Regulierung von Cannabis ist im Jahr 2010 mit 46,5 Prozent denkbar knapp gescheitert.
Für den nächsten möglichen Termin im November 2016 hatten sich zahlreiche Initiativen gegründet, die das Volk über den rechtlichen Status von Cannabis entscheiden lassen wollen. Viele kleinere Kampagnen hatten sich darauf geeinigt, den Adult Use of Marijuana Act zu unterstützen, dem derzeit die besten Chancen eingeräumt werden, das Rennen zu machen. Neben der von Napster-Gründer Sean Parker massiv unterstützten Initiative werben derzeit noch drei weitere Pro-Cannabis Kampagnen bei den Bürgern um Unterschriften und somit die Zulassung zur Abstimmung im November. Doch wenn am Tag der US-Präsidentschaftswahlen dann abgestimmt wird, gibt es wahrscheinlich Konkurrenz aus dem konservativen Lager. Mit Citizens Against Legalizing Marijuana (CALM) steht zum ersten Mal überhaupt auch eine Anti-Cannabis Initiative zur Wahl, die von der Kampagne stoppot2016 ins Leben gerufen wurde und die Uhren in Kalifornien sogar zurückdrehen möchte. Die besorgten Bürger wollen, ganz untypisch für ein konservatives Weltbild, das medizinische Cannabis-Programm verstaatlichen und von der Regierung kontrollieren lassen. Ließe es die Landesverfassung Kaliforniens zu, würde stoppot2016 wohl auch medizinisches Cannabis komplett verbieten wollen.
Die Details des Adult Use of Marijuana Act, der nicht bei allen Cannabis-Veteranen Kaliforniens auf Gegenliebe trifft, sowie aller anderen kalifornischen Initiativen zu Cannabis, gibt es hier.
Schreibe einen Kommentar