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Hanfverband klagt gegen Cannabispolitik in Bayern

Pressemitteilung des Deutschen Hanfverbands vom 24.04.2025

Bayern schränkt das deutsche Cannabisgesetz (CanG) massiv ein: Per Park-Verordnung wird der Konsum in verschiedenen bayerischen Parks verboten. Bayern ist das einzige Bundesland, das mit solchen Sonderregeln und sogar einem eigenen Gesetz den Ermessensspielraum des CanG überschreitet. Das halten wir für verfassungswidrig und gehen juristisch dagegen vor.

Bereits im Oktober 2024 hat DHV-Sprecher Georg Wurth zusammen mit einigen bayerischen Bundestagsabgeordneten und Betroffenen eine Popularklage beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof (BayVerfGH) eingereicht, die dort immer noch läuft. Ergänzend dazu geht der Deutsche Hanfverband nun zusammen mit den Betroffenen die nächsten logischen juristischen Schritte.

Mit einem Normenkontrollantrag gegen die Park-Verordnung (Park-VO) kämpfen wir für die Freiheit von Cannabiskonsumenten und Patienten in Bayern – gemeinsam mit Emanuel Burghard und René Korcak (Bayrisch Kraut / DHV-Ortsgruppe München).

„Als Konsument erlebe ich täglich die subjektive Willkür bayerischer Politik am eigenen Leib. Während andere Bundesländer pragmatische Lösungen finden, blockiert Bayern an mehreren Fronten gleichzeitig: in Parks, Biergärten, Raucherräumen und bei der Gründung von Cannabis Social Clubs. Diese systematische Verhinderungstaktik ist aus meiner persönlichen Sicht nicht nur frustrierend, sondern befeuert den Schwarzmarkt und untergräbt gezielt die vom Bund beschlossene Legalisierung. Dies stellt eine klare Diskriminierung dar, die wir nicht länger hinnehmen können.” – Emanuel Burghard, Bayrisch Kraut.

“Als Schmerzpatient, der auf medizinisches Cannabis angewiesen ist, bedeutet der Ausschluss aus öffentlichen Parkanlagen für mich nicht nur den Verlust von Erholungsräumen, sondern auch eine schmerzhafte soziale Isolation. Während andere Menschen selbstverständlich die bayerischen Parks genießen können, werden ich und viele andere Patienten durch diese restriktive Regelung faktisch aus dem öffentlichen Leben und wichtigen sozialen Begegnungsstätten ausgegrenzt – eine normale gesellschaftliche Teilhabe bleibt uns somit verwehrt.”  – René Korcak, Bayrisch Kraut.

Als erste Schritte dieses Normenkontrollverfahrens haben wir heute einen Normenkontrollantrag (§ 47 VwGO) und einen Eilantrag (§ 47 Abs. 6 VwGO) gegen die Park-Verordnung beim bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht.

“Wir sind bereit und in der Lage, dieses Verfahren bis vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen, falls nötig. Bayern kann nicht einfach Bundesrecht aushebeln. Wir kämpfen für das gleiche Recht für alle Cannabiskonsumenten und Patienten in der Bundesrepublik.”  – DHV-Sprecher Georg Wurth.

Der renommierte Anwalt David Werdermann, Experte für öffentliches Recht, führt die Verfahren. Mit seiner umfassenden Erfahrung in Verfassungs-, Verwaltungs- und Grünanlagenrecht, bringt er die passenden Kompetenzen mit, um Bayerns überzogene Verbote anzugreifen.

„Die Klage richtet sich gegen das unverhältnismäßige und rechtswidrige Cannabisverbot in Münchens Parks. Das Verbot ignoriert die Vorgaben des Bundesgesetzes und diskriminiert Menschen, die aus medizinischen Gründen auf Cannabis angewiesen sind. In weitläufigen Parkanlagen besteht keine relevante Gefährdung Dritter durch Passivrauch. Ein pauschales Verbot ist daher unverhältnismäßig und rechtlich nicht zu rechtfertigen.“ – Rechtsanwalt David Werdermann.

Als nächsten Schritt bereiten wir eine Klage gegen das bayerische Gesundheitsschutzgesetz vor, das ebenfalls Konsumverbote festlegt, die über das Cannabisgesetz hinausgehen.

Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung. Auch Kontaktvermittlung zu Rechtsanwalt Werdermann und den beiden Betroffenen ist möglich.


Kommentare

8 Antworten zu „Hanfverband klagt gegen Cannabispolitik in Bayern“

  1. Mario Traeger

    vielen dank hanfverband!!!
    Liebe mitbayerninnen, jeder von euch kann ganz leicht mithelfen, wenn er Biergarten, Volksfeste jeglicher Art und Bierkonsum vermeidet/boykottiert.
    Und lasst euch nicht von Freunden überreden, sprich Gruppenzwang, sondern steht dazu und überzeugt die Leute auch davon, solange Bayern nicht nachgibt, sich nur Privat zu treffen.
    während corona gings ja auch.
    ACAB(All Cannabislovers Against Beer)

  2. CycoDad420

    Gut so. Zeigt es den Provinzeimern in ihren Bierzeltuniformen.

  3. Christian

    Hey Hallo, ich finde es sehr gut, was Ihr macht, bei den CSUlern zählt saufen, Hauptsache man zieht vier Maß weg und kann dann noch mit dem Auto nach Hause fahren. Die sind krank, nicht wir. D.h. doch ich auch und deswegen bekomme ich med. Cannabis, aber selbst das würden sie verbieten, wenn sie es könnten. Macht weiter so.

  4. Maik

    Ja super, weiter so. Die CSU und vorallem ein Söder sind so unwissende, engstirnige Personen, die alles außer Alkohol für schlecht halten. Anstatt sich damit zu beschäftigen und zu überlegen in wie weit Cannabis schlechter sein soll als Alkohol. Im Gegenteil Cannabis hat sogar heilende Eigenschaften während Alkohol eher zerstörerische Eigenschaften hat. Nur weil damals um 1900 rum irgend so ein Depp gesagt hat Cannabis ist schlecht und hat es verboten und alle haben es hingenommen obwohl es davor auch keinen geschadet hat. Vielleicht weil er zu blöd war Kapital daraus zu schlagen und unsere ach so schlauen schwarzen und blauen Politiker halten daran fest. Die sollen mal anfangen moderner zu werden, sonst geht hier in Deutschland wirklich bald alles den Bach runter. Zwecks Cannabis müssten die mal ,, Die Kunst des Highs“ lesen oder per Hörbuch anhören um mal einen Einblick in die Welt des Cannabis zu bekommen. Kann ich echt jeden empfehlen. Macht aufjedenfall weiter so DHV, bei solchen Aktionen bin ich immer Stolz darauf Mitglied bei euch zu sein.

  5. Rumpelstielzchen

    Weiter so, Hanfverband!
    Wir lassen uns von den CSU-lern mit ihren scheinheiligen Abgeordneten nichts mehr bieten.
    Immer feste druff.

  6. Switch

    Hey Leute,

    mir gefällt das auch !! Die CDU glaub ich hat’s mittlerweile auch eingesehen dass die Verbotspolitik keine Lösung ist. Problem ist die CSU. Bayern hat ein erhebliches Alkoholproblem und tut einfach nichts dagegen!! Bei den Bayern dauerts halt immer etwas länger…

  7. Alex

    Richtig so, dass Unrecht muss enden. Die CDU/CSU blockieren aus ideologischen Gründen die längst gewonnene und überfällige Freiheit ! Raus mit der CDU/CSU aus Deutschland. Macht ne Sammelklage

  8. Dr. med. Norbert Clemens

    Sehr gut, man muß der Politik Paroli bieten, wenn sie ihre Kompetenzen überschreitet. Dafür braucht man langen Atem, aber den haben Cannabis-Patienten und -Konsumenten auch schon in der Vergangenheit bewiesen. Dran bleiben, aufklären und mitdiskutieren! Als Arzt bin ich dabei, denn ich konnte im letzten Jahr mehreren tausend Patienten (ja, PATIENTEN) mit medizinischem Cannabis helfen/lindern.

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