Bereits zum 20. Mal fand in Berlin am vergangenen Samstag die alljährliche Hanfparade statt. In diesem Jahr stand die Demonstration unter dem Motto „Legalisierung liegt in der Luft“. Dabei folgten bis zum Abend nach Angaben des Veranstalters insgesamt mehr als 12.000 Hanffreunde dem Aufruf, sich für den legalen Gebrauch von Cannabis als Medikament, Genussmittel und Rohstoff einzusetzen.
Bis 13 Uhr hatten sich rund 4000 Demonstranten am Berliner Hauptbahnhof eingefunden, um dort einer einstündigen Auftaktkundgebung beizuwohnen. Der Kreis der Redner umfasste unter anderem den Anmelder der Hanfparade, Steffen Geyer, die Bundestagsabgeordneten und prominenten Cannabisbefürworter Hans-Christian Ströbele und Frank Tempel sowie Georg Wurth und Mariana Pinzón Becht als Vertreter des Deutschen Hanfverbandes. Ihre Botschaft war im Wesentlichen dieselbe: Der Duft der Legalisierung liegt in der Luft und es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bundesregierung einknicken müsse. Das Engagement der Aktivisten und Unterstützer dürfe aber trotzdem nicht nachlassen.
Nach der Auftaktkundgebung ging es mit bunt geschmückten Paradewagen und lauter Musik vom Hauptbahnhof vorbei am Reichstag und am Gesundheitsministerium zum Roten Rathaus. Dabei war der Deutsche Hanfverband mit dem Wagenmotto „Für eine freie Wahl!“ erstmals in der Geschichte der Demonstration mit einem eigenen großen Paradewagen vertreten. Dutzende Helfer unterstützten uns als Ordner, beim Tragen von Bannern, beim Verteilen von Flyern und an unserem Infostand – vielen Dank! Am Roten Rathaus verwandelte sich der Demonstrationszug im Rahmen der Abschlusskundgebung in eine Art abendliches Festival für Hanffreunde. Auf der Leafly-Hauptbühne wurde bis zum Veranstaltungsende um 22 Uhr ein abwechslungsreiches Programm geboten. Es gab Redebeiträge unter anderem von Klaus Lederer, dem Landesvorsitzenden der Berliner Linken und Daniel Wesener, dem Spitzenkandidaten der Grünen für die anstehende Abgeordnetenhauswahl. Für musikalische Unterhaltung der begeisterten Menge sorgten Auftritte der Berliner Hiphop-Künstler „Ekofresh“ und „Plusmacher“. Moderiert wurde das Programm durch Mariana Pinzón. Parallel gab es abseits bei den großen Paradewägen noch elektronische Musik für tanzfreudige Besucher.
Auch die Presse berichtete zahlreich. Unter anderem gab es TV-Berichte von RBB, N24 und N-TV, sowie natürlich zahlreichen lokalen Zeitungen.
Insgesamt verlief die größte Demonstration für die Legalisierung von Cannabis im deutschsprachigen Raum überaus friedlich und harmonisch. Wir sind sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf und begegneten am Abend vielen glücklichen Gesichtern. Auch Steffen Geyer, der dieses Jahr das letzte Mal die Hanfparade anmeldete, zeigte sich zufrieden. Zum Abschied erhielt er unter dem Jubel der Teilnehmer einen Orden in Form eines gerahmten, goldenen Hanfblatts. Die größte Hanfparade seit vielen Jahren hat Berlin für einen Tag verzaubert und ein starkes Signal an die deutsche Politik gesendet.
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