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Hanf-Genom entschlüsselt

Wissenschaftler des US-Unternehmens Medicinal Genomics haben erstmals das Hanf-Genom entschlüsselt und die Rohdaten veröffentlicht. Das Märchen vom genmanipulierten Marihuana, das seit Jahren durch die Medien geistert, hatte also bisher nichts mit der Realität zu tun. Fragt sich bloß, wie lange noch.

Seit Jahren ist in den Medien immer wieder die Rede von genmanipuliertem Cannabis. Vor allem Polizisten, Zollbeamte und einige schlecht informierte Drogenberater haben das Gerücht immer wieder nachgeplappert und wurden damit wiederum zitiert. Immer wollten sie damit hervorheben, wie gefährlich Cannabis sei, und damit das Verbot rechtfertigen: “Wir haben es nicht mehr mit der leichten Droge zu tun, die Sie noch aus den 70er Jahren kennen.”

Von offizieller Seite war dagegen noch nie die Rede von genmanipuliertem Gras. Weder das BKA, noch die Drogenbeauftragten der letzten Jahre haben jemals von “Gen-Gras” gesprochen, obwohl sie sonst jeden Stohhalm aufnehmen, um vor den “großen Gefahren des Cannabiskonsums” zu warnen.

Der DHV schreibt im Themen-Bereich der Homepage:

“Züchtung oder Gentechnik?

Züchtung (und dadurch genetische Lenkung) ist bei allen Nutzpflanzen üblich – auch bei Hanf. Gentechnik, also technische genetische Veränderungen durch das Manipulieren der Gensequenzen gibt es bei Hanf aber sicherlich nicht. Das wäre viel zu teuer und ist auch nicht notwendig, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten.
Auch das so genannte “Klonen” von Hanfpflanzen ist nichts anderes als die Produktion von Stecklingen einer Mutterpflanze, die “Ableger” haben das gleiche Genmaterial. Von Gen”technik” oder gar “gemanipuliertem Gras” im engeren Sinne kann also nicht die Rede sein.”

Diese Einschätzung wird jetzt dadurch bestätigt, dass Wissenschaftler erstmals das Hanf-Genom entschlüsselt und damit erst die Grundlage für Manipulationen geschaffen haben. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass eine genetische Manipulation von Hanf nun in greifbare Nähe rückt.

Ein Grund mehr, Cannabis zu legalisieren! Denn nur so kann der Verbraucher selbst entscheiden, ob er gentechnisch verändertes Cannabis konsumieren will oder nicht. Denn anders als in den USA hat die EU bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln strenge Regelungen, Genmanipulation muss bei den Produkten angegeben werden.

Letztlich werden es weniger die illegal und in verborgenen alten Fabrikhallen produzierenden “Banden” sein, die die teure Gentechnik einsetzen, sondern Großkonzerne wie Monsanto, die auch bei Mais & Co in großen Stil auf Gentechnik setzen. Schließlich ist der Markt für legales medical marijuana” in den USA schon recht groß. Wenn die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in den nächsten Jahren in greifbare Nähe rückt und einen gigantischen Markt offenlegt, werden Konzerne wie Monsanto nicht die Hände in den Schoß legen. Da mag man als Verbraucher doch gerne die Wahl haben zwischen den Etiketten “gentechnisch verändert” und “Bio-Anbau aus der Region”.

Aber noch ist es nicht soweit, die Daten des Hanf-Genoms liegen den Berichten zufolge noch nicht in einer Form vor, die sofortiges Losmanipulieren ermöglichen würde.

Der IACM-Rundbrief vom 27.082011 fasst die Meldungen so zusammen:

“Wissenschaft: Genom der Cannabispflanze ist entschlüsselt

Ein Unternehmen aus Massachusetts erklärte, das es die Struktur des Cannabis-Genoms veröffentlichen werde, um das Verständnis seines therapeutischen Potenzials zu fördern. Kevin McKernan, Gründer von Medicinal Genomics in Marblehead, erklärte, die medizinische Cannabis-Industrie könnte die Daten verwenden, um neue, bessere Cannabissorten anzubieten, die an die spezifischen Erkrankungen von Patienten angepasst sind.

Medicinal Genomics will mit pharmazeutischen Unternehmen zusammenarbeiten, um von der Pflanze hergestellte Substanzen zu erforschen, erklärte er. Das Unternehmen könnte beispielsweise Erkenntnisse des genetischen Bauplans der Pflanze nutzen, um Pflanzen herzustellen, die mehr an bestimmten Komponenten, wie beispielsweise Cannabidiol, produziert. “Die Genetik war bisher schlecht verstanden”, erklärte McKernan.

Mehr unter:
– www.upi.com/Top_News/US/2011/08/18/Genetic-code-of-marijuana-to-be-published/UPI-26931313688674/
– articles.boston.com/2011-08-18/news/29901462_1_sequencing-cannabis-genetic-blueprint “

 

Und pflanzenforschung.de schreibt am 19.08.2011:

“Millionen Puzzlesteine

Wissenschaftler des US- amerikanischen Start-up-Unternehmens Medicinal Genomics haben die Rohversion des vollständigen Hanf-Genoms (Cannabis sativa) kürzlich frei zugänglich im Internet veröffentlicht – nicht wie in der Wissenschaft sonst üblich in einem wissenschaftlichen Fachmagazin.

Die Genom-Sequenz besteht aus etwa 400 Millionen Basenpaaren und ist damit etwa dreimal so groß wie das Genom der Modellpflanze Arabidopsis thaliana. Die veröffentlichte Rohversion liegt derzeit in Hunderttausenden einzelnen Bruchstücken vor. In einem nächsten Schritt müssen die über 131 Milliarden Basen der Shotgun-Sequenz nun mit Hilfe der Bioinformatik in zusammenhängende Stücke zusammengefügt werden.

(…) Gezielte Züchtungsprogramme könnten zudem neue „therapeutische Hanfsorten“ hervorbringen, bei denen die psychoaktive Wirkung des THCs unterdrückt wird, so die Vision der Forscher. Gleichzeitig könnten pharmazeutische Wirkstoffe mittels Klonierung in effizienteren Produktionssystemen hergestellt werden. Basierend auf Genomdaten kann die Pflanzenzüchtung zielgerichteter erfolgen. Langwierig und auch teuer bleibt sie trotz alledem.

Ab Herbst will Medicinal Genomics via iPad-App Erläuterungen zur Genomsequenz veröffentlichen. Ein Service nicht nur für Wissenschaftler, die an neuen Medikamenten forschen. Auch Freunde des Rausches mit entsprechender fachlicher Qualifikation könnten die Ergebnisse für die Züchtung neuer Sorten mit stärkerer Rauschwirkung nutzen. Ob dies dazu führen wird, dass sich mehr Hobbyzüchter mit Pflanzenforschung beschäftigen, ist jedoch fraglich.


Kommentare

4 Antworten zu „Hanf-Genom entschlüsselt“

  1. RE: Hanf-Genom entschlüsselt
    Also ich glaube nicht, dass man Hanf noch gentechnisch VERBESSERN kann. Selbst das Kreuzen ist schon eine Wissenschaft.

    Ich frag mich, warum die nicht mal die Gensequenz für Vernunft und Gerechtigkeitssinn suchen. Da fielen mir einige Anwendungsmöglichkeiten ein.

  2. Anonymous

    RE: Hanf-Genom entschlüsselt
    Ich finde ja persönlich das in Tomaten, Äpfeln, Gurken etc. Genmanipulation ist aber das Interessiert den Bundestag herzhaft wenig da sie ja dadurch Millionen sparen können ….. 😡

  3. RE: Hanf-Genom entschlüsselt
    [quote name=”Ralf”]Dauernd muss man sich diese Kackfresse von Kohl reinziehen, könnt ihr diesen korrupten Dummbeutel nicht endlich da rausnehmen, mir kommt jedes mal die Kotze hoch wenn ich diese abgrundtief dumme Visage sehen muss, auch ohne das ich lese was dieser Vollidiot sagt.
    Bitte erspart uns den in Zukunft.[/quote]
    Mittlerweile haben wir ziemlich viele Zitate in der Rotation. Wenn du jetzt oft Kohl hattest, war das vielleicht Zufall, es besteht Hoffnung auf andere Gesichter. 🙂
    Ich will das Zitat nicht rausnehmen, weil es ein gutes Beispiel dafür ist, was für einen haarsträubenden Unsinn Politiker manchmal über Cannabis und andere Drogen erzählen. Kohl treibt es krass auf die Spitze mit seinem Zitat. Das is so extrem, dass ich es persönlich eigentlich recht belustigend finde.

  4. Anonymous

    RE: Hanf-Genom entschlüsselt
    Dauernd muss man sich diese Kackfresse von Kohl reinziehen, könnt ihr diesen korrupten Dummbeutel nicht endlich da rausnehmen, mir kommt jedes mal die Kotze hoch wenn ich diese abgrundtief dumme Visage sehen muss, auch ohne das ich lese was dieser Vollidiot sagt.
    Bitte erspart uns den in Zukunft.