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Gesetzesänderungen bei medizinischem Cannabis sind in Kraft getreten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte angekündigt, das Gesetz zur medizinischen Verwendung von Cannabis im Sinne von Ärzten und Patienten zu überarbeiten, um eine bessere Regelversorgung mit Arzneimitteln auf Cannabisbasis zu gewährleisten. Nach mehrmonatiger Verzögerung wurden die Änderungen am 9. August im Bundesanzeiger veröffentlicht und sind somit seit zwei Wochen rechtskräftig. In der entscheidenden Änderung heißt es dort:

„Leistungen, die auf der Grundlage einer Verordnung einer Vertragsärztin oder eines Vertragsarztes zu erbringen sind, bei denen allein die Dosierung eines Arzneimittels nach Satz 1 angepasst wird oder die einen Wechsel zu anderen getrockneten Blüten oder zu anderen Extrakten in standardisierter Qualität anordnen, bedürfen keiner erneuten Genehmigung nach Satz 2.”

Etwas kompliziert formuliert heißt das für die Zukunft: Bei einer Änderung der Dosierung ist weder bei Fertigarzneien noch bei Blüten ein neuer Antrag bei der Krankenkasse notwendig, hier entscheiden Arzt und Patient jetzt autark. Auch ein Wechseln zwischen verschiedenen Cannabis-Extrakten ist jetzt ohne neuen Antrag möglich. Die Änderung garantiert zudem einen unkomplizierten Wechsel von einer Blütensorte zur anderen.

Anders als erhofft können Ärzte jedoch auch zukünftig Dronabinol oder Sativex nicht durch Cannabisblüten ersetzen, ohne einen Antrag zu stellen. Deswegen empfiehlt der DHV Patienten und Ärzten, die unterschiedliche Darreichungsformen benötigen, bei der Antragsstellung weiterhin alle Darreichungsformen oder wenigstens Blüten, ein Extrakt und Dronabinol zu beantragen. Leider wurde der Genehmigungsvorbehalt bei Klinikaufenthalten nicht wie ursprünglich angekündigt gestrichen, Die Krankenkasse hat jetzt allerdings nur noch drei Tage anstatt wie zuvor sechs Wochen Zeit, einen solchen Antrag bei Patienten, die im Krankenhaus liegen, zu bearbeiten.


Kommentare

2 Antworten zu „Gesetzesänderungen bei medizinischem Cannabis sind in Kraft getreten“

  1. Martina

    Die Info suche ich auch schon verzweifelt
    Hallo, ich komme aus dem Raum Hannover. Da ich mir die hohen Preise nicht leisten kann,bin ich auch seit längerem auf der Suche nach dieser Info. Wo kann ich mich informieren? Muss ich dafür nach Schleswig Holstein fahren, dort wird der gelieferte Medizinal Cannabis doch soviel ich weiß als Fertigarzneimittel an die Patienten weiter gegeben, oder?

    Danke schön Mal für weiterführende Informationen
    Martina

  2. Drei

    Wird medizinisches Cannabis jetzt billiger für Selbstzahler
    Ich wage mich zu erinnern, dass mit den Gesetzesänderungen auch eine Reduktion der Kosten von medizinischem Cannabis angestrebt wird. Ich finde aber nichts zu den konkreten Maßnahmen. Hat da jemand mehr Informationen?

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