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Flut der neuen synthetischen Drogen hält an

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) und die Polizeibehörde Europol in Lissabon melden einen neuen Rekord an neu gefunden psychoaktiven Substanzen. Im vergangenen Jahr wurden 49 Substanzen erstmalig auf dem Markt entdeckt, damit wurde praktisch jede Woche in einem EU-Mitgliedsstaat eine neue Droge identifiziert. Die meisten gehören zu der Gruppe der synthetischen Cannabinoide und Cathinone.

In ihrer Pressemitteilung schreiben die beiden EU-Behörden, das Aufkommen von neuen synthetischen Drogen sei zu “einem weltweiten Phänomen geworden, das sich mit rasanter Geschwindigkeit ausbreitet”. Die Zahl der Online-Shops stieg von 314 auf 690. Unter Jugendlichen (15-24 Jahre) haben im europäischen Durchschnitt bereits 5% “Legal Highs” konsumiert. Insgesamt wurden seit 1997 über das EU-Frühwarnsystem über 200 Substanzen gefunden.

Dr. Bernd Werse vom Schildower Kreis bezeichnet das Phänomen der neuen synthetischen Drogen als paradox, da der Staat den Umstieg von den klassischen illegalen Substanzen wie Cannabis hin zu den neuen Stoffen fördert. Der Umgang mit illegalen Substanzen wird hart verfolgt und bestraft, während die neuen Substanzen relativ gefahrlos und einfach im Internet erhältlich sind. Diese Substanzen sind in der Regel wenig erforscht, weder was die unmittelbare Wirkung angeht, noch welche Langzeitfolgen sie haben könnten. Ihr Gefahrenpotenzial ist in vielen Fällen vergleichbar, wenn nicht höher als das der klassischen Drogen. Auch wenn der Staat all diese bekannten neuen Substanzen ebenfalls verbieten würde, wäre die Flut kaum zu stoppen. Damit wird die Paradoxie des gängigen Systems der Drogenprohibition aufgezeigt, so Werse.

Von Seiten der EU-Kommission ist zu hören, dass nach einem Mittelweg zwischen Nichtstun und pauschalen Verboten gesucht wird, um ein Mindestmaß an Verbraucherschutz sicher zu stellen. Für jede neue Substanz wird von der EBDD eine Risikobewertung erstellt, um dem nationalen Gesetzgeber eine solide Grundlage für eine Einstufung zu geben. Es bleibt abzuwarten, ob dieser vernünftige Ansatz von Seiten der EU den immer mehr hilflos erscheinenden Verbotsautomatismus der Drogenpolitik in Mitgliedstaaten wie Deutschland durchbrechen kann. Die eigentliche Lösung lautet unserer Ansicht nach weiterhin: Stoppt “Spice” und “Ecstasy” – Legalisiert THC und MDMA!


Kommentare

2 Antworten zu „Flut der neuen synthetischen Drogen hält an“

  1. Anonymous

    RE: Flut der neuen synthetischen Drogen hält an
    Stoppt “Spice” und “Ecstasy” – Legalisiert THC und MDMA!

    Word!

  2. Anonymous

    RE: Flut der neuen synthetischen Drogen hält an
    Stoppt “Spice” und “Ecstasy” – Legalisiert THC und MDMA!

    Word!

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