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Erneut weniger Teilnehmer bei Hanfparade in Berlin


Meldung des DHV vom 26. 8. 2007

Mit rund 600 Teilnehmern war die gestrige Hanfparade in Berlin erneut kleiner als in den vergangenen Jahren. Dennoch sprechen die Veranstalter von einem Erfolg. Der Deutsche Hanf Verband sprach mit Steffen Geyer über die Legalisierungsbewegung und die Zukunft der letzten Pro-Cannabis-Demonstration.

DHV: Seit Jahren sinkt die Beteiligung an Demonstrationen für die Legalisierung von Hanf? Viele fragen sich, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
Steffen Geyer: In jedem Fall! Immerhin ist die gestrige Hanfparade trotz der wenigen Teilnehmer wahrgenommen worden. Unser wichtigstes Ziel ist es ja, eine öffentliche Diskussion anzustoßen.
Die vielen Berliner und Berlinbesucher, die die Hanfparade nur zufällig erlebten, werden im privaten Umfeld darüber sprechen. Auf diesen Schneeballeffekt müssen wir setzen.

DHV: Apropos langer Atem- Gibt es schon Pläne für eine Hanfparade2008?
Steffen Geyer: Natürlich ist es für konkrete Pläne noch zu früh. Die Organisatoren der Hanfparade müssen ja auch mal schlafen.
Ich habe das Gefühl, dass es auch im kommenden Jahr eine Hanfparade geben muss. Klar ist aber auch, dass eine Hanfparade2008 nur ein Erfolg werden kann, wenn es gelingt, wieder mehr Personen an ihrer Entstehung zu beteiligen.

DHV: Was war denn dein persönliches Highlight der Hanfparade?
Steffen Geyer: Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Besucher wieder mehr Politik in die Veranstaltung getragen haben. So viele Transparente und kleine Aktionen gab es schon lange nicht mehr. Dadurch war für Außenstehende sicher leichter begreifbar, worum es eigentlich ging. Vielleicht gelingt es ja, die aktiven Einzelkämpfer für die Hanfparade im nächsten Jahr früher zu bündeln und die Organisationsarbeit so auf mehr Schultern zu verteilen.

DHV: In den letzten Jahren hat die Hanfparade ja leider auch durch Geldprobleme Schlagzeilen gemacht. Das Bündnis Hanfparade musste 2006 sogar Insolvenz anmelden. Hand aufs Herz- hat die Hanfparade wieder Verluste gemacht?
Steffen Geyer: Wir hatten uns vorgenommen in diesem Jahr möglichst kein Geld in die Hand zu nehmen. Gerade nach den Problemen der vergangenen Jahre war uns das wichtig. Am Ende haben wir in die Hanfparade nur rund 200,- Euro investiert, die von privaten Spendern zur Verfügung gestellt wurden. Zumindest finanziell war die Hanfparade also durchaus ein Erfolg.
Wenn wir im nächsten Jahr aber wieder eine große Abschlusskundgebung haben wollen, geht das so nicht. Ein Bühnenprogramm kostet eine Menge Geld, das wir nicht haben. Meiner Meinung nach wäre es aber wichtiger, mehr in die Mobilisierung zu stecken.

DHV: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Vorbereitung der Hanfparade2008.

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