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DHV-Newsletter: Rundbrief zur Cannabispolitik vom 04.12.2007

DHV-Newsletter: Rundbrief zur Cannabispolitik vom 04.12.2007

Newsletter vom 04.12.2007


Newsletter des Deutschen Hanf Verbandes – Ausgabe November 2007


1. Blei im Gras – Deutsche Kiffer haben Angst

Seit die Stadt Leipzig Anfang November eine amtliche Warnung vor Marihuana veröffentlichte, das mit Bleisulfid gestreckt ist, reißen die Meldungen über Bleivergiftungen nach dem Konsum von Cannabis nicht ab.

Wir befürchteten bereits im Januar eine solche Entwicklung und informierten die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing. Im Rahmen des DHV-Protestmailers “Stoppt den Chemiecocktail – Eigenanbau legalisieren!” forderten schon mehr als 1000 Personen von der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing, aktiv gegen das Gesundheitsrisiko durch gefährliche Streckmittel vorzugehen. Weil sie es trotzdem bei einem “Dann kifft halt nicht!” beließ, steht Bätzing nun unter massivem Beschuss.

Die mehr als 100 Bleivergiftungen hätten durch rechtzeitiges und energisches Eingreifen der Drogenbeauftragten vielleicht verhindert werden können. Nun müssen Krankenkassen und Steuerzahler für die Folgen ihres Zögerns gerade stehen. Immer mehr Politiker und Medien schlossen sich im Verlauf des Novembers den Forderungen des DHV an und erinnerten Sabine Bätzing an das Motto, dem sie laut ihrer Webseite nacheifert:
“Abgeordnete zu sein, heißt Verantwortung zu tragen. Und nicht über rote Teppiche zu flanieren.”

Der DHV informiert auf seiner Webseite über die Gefahren bleihaltigen Marihuanas, gibt Hinweise für die Identifizierung des verseuchten Cannabis und erklärt, was die Betroffenen tun sollten.

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2. USA: Schwarzenegger und Marihuana

Der Gouverneur von Kalifornien Arnold Schwarzenegger bekam im vergangenen Monat Ärger mit der Presse, weil er in einem Interview offen mit seinem Cannabiskonsum in den 70er Jahren umging. Für Schwarzenegger ist Marihuana keine Droge. Seine Kicks holte er sich damals nach eigener Aussage eher vom Gewichtheben.

Außerdem zeigte der Governator Verständnis für Drogen konsumierende Politiker. “Solange jemand seinen Job macht, ist es mir doch egal, ob er jede Nacht Schlaftabletten nimmt.” sagte er dem Magazin GQ.

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  • Meldung der AFP “Schwarzenegger verharmlost Marihuana”

3. Medizin: Cannabidiol stoppt Brustkrebs

Forschern aus den USA ist es gelungen, das Wachstum von Brustkrebstumoren durch die Verabreichung von Cannabidiol (CBD) zu stoppen. Auch die Ausbildung von Metastasen konnte durch das Mittel verhindert werden.

Die Pharmakologen führen diesen Erfolg darauf zurück, dass durch CBD ein Gen ausgeschaltet wird, welches für die Vermehrung der Krebszellen wichtig ist. Nun hoffen sie, auch anderen Krebspatienten auf diesem Weg helfen zu können.

Allerdings ist es bis zum fertigen Krebsmedikament noch ein weiter Weg. So ist z.B. in Deutschland CBD nicht als Medizin zugelassen und auch in den USA gilt es offiziell noch als Stoff “ohne nachgewiesenen medizinischen Nutzen”.

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4. Schweiz: Purkiffer sind schlauer

Wer gelegentlich Cannabis raucht, aber nicht zur Zigarette greift, hat im Durchschnitt bessere Noten – zu diesem überraschenden Ergebnis kommt eine Studie, für die mehr als 5000 Schüler zu Leistungen und Drogenkonsum befragt wurden.

Demnach würden Kiffer zwar häufiger schwänzen, könnten den verpassten Stoff aber dank besserer sozialer Fähigkeiten leichter wieder aufholen und schnitten im Ergebnis sogar etwas besser ab, als ihre nichtrauchenden Mitschüler. Wer jedoch auch Tabak in seinen Joint mischt, muss mit schlechten Noten rechnen.

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5. Schweiz: Jugendverbände gegen Legalisierung

Nachdem wir im Verlaufe des Sommers schon von der Inhaftierung des Hanfaktivisten Andre Fürst berichten mussten, gehen die wenig erfreulichen Meldungen aus der Schweiz auch im Herbst weiter. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände sprach sich nach einem Treffen im November öffentlich gegen eine Liberalisierung des Cannabisrechts aus. Sie will ihren Einfluss nutzen, um gegen die Hanf-Initiative zu kämpfen, “weil die Auswirkungen von Hanf nicht restlos wissenschaftlich abgeklärt seien.”

Eine Reaktion der Hanf-Initiative liegt bisher leider noch nicht vor.

Die noch vor wenigen Jahren über die Landesgrenzen hinaus berühmte Schweizer Legalisierungsbewegung scheint seit dem Zustandekommen der Volksinitiative „Für eine vernünftige Hanf-Politik mit wirksamem Jugendschutz“ wie gelähmt. An einer Demo unter dem Motto “Freiheit für den Hanf” hatten sich im August lediglich 50 Personen beteiligt und auch die Organisatoren der CannaTrade beklagen sich über massive Probleme.

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