Am letzten Juni-Wochenende startet wieder eine Cannabis Normal! Konferenz des DHV. Wir bringen auf der CaNoKo erneut Politik, Aktivismus und Wissenschaft zusammen, um die Auswirkungen des neuen Cannabisgesetzes mit euch zu besprechen.
Und es gibt viel zu besprechen! Deutschland hat einen fundamentalen Wandel im Umgang mit Cannabiskonsumenten vollzogen und sich in der weltweiten Reformbewegung ganz nach vorne katapultiert.
Die Anbauvereine (CSCs)
Einen besonderen Schwerpunkt haben wir beim Thema Anbauvereine gesetzt, traditionell als Cannabis Social Clubs (CSC) bezeichnet. Diese sind auch der Grund dafür, dass wir uns trotz einer derzeit enormen ToDo-Liste auch noch diese Konferenz organisieren: Am 01.07. wird der Teil des Cannabisgesetzes in Kraft treten, der die Anbauvereine betrifft.
Aktivisten, die einen solchen Anbauverein gründen wollen und diejenigen, die sich für eine Mitgliedschaft interessieren, stehen vor tausend Fragen. Wie kann der Anbau finanziert und organisiert werden? Welche Anforderungen sind zu erfüllen bei der Qualität der Ernte und den Räumlichkeiten? Wie kann eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Vereinsvorständen und professionellen Dienstleistern funktionieren? Was genau ist die Aufgabe der Präventionsbeauftragten in den CSCs, was müssen sie wissen und wo bekommen sie ihre Ausbildung? Welche Art von CSC ist für mich als Konsument passend? Diese Fragen klären wir in gleich vier Sessions zu den Anbauvereinen:
CSC – Anbaustrategien für 500 Mitglieder
Für dieses Thema gibt es in Deutschland sicher nur wenige Menschen, die so prädestiniert sind wie Dirk Rehahn. Er ist sowohl erfahrener Unternehmer als auch ein echter Pionier der Cannabis-Branche in Deutschland und gründete 2011 die Drehandel GmbH, die sich auf den Großhandel von Gewächshaustechnologie und Growshop-Bedarf spezialisiert hat. Rehahn engagiert sich auch aktiv für eine umfassende Beratung und Unterstützung von Hobbygärtnern, gewerblichen Produzenten sowie Anbauvereinigungen. Er wird seine Expertise einbringen, um mit euch praktische Aspekte des Anbaus in CSCs zu erörtern. Dazu gehören auch die Planung großer Anlagen, tägliche Betriebsabläufe und notwendige Pflegemaßnahmen, sowie sinnvolle Strategien zur aktiven Einbindung der Clubmitglieder in den Anbauprozess.
CSC – Rechtliche Fragen, Planung, Gründung und Betrieb
Die rechtlichen Anforderungen an die Anbauvereinigungen sind umfassend und können interessierte Menschen schnell abschrecken. Gemeinsam werden euch Johannes Nelkenstock und Jason Killing durch den rechtlichen Dickicht navigieren. Johannes Nelkenstock ist Rechtsanwalt und mit seiner Kanzlei in Frankfurt am Main auf die Gründung und Beratung von Anbauvereinigungen spezialisiert. Er hat inzwischen mehr als 80 Vereinen die Gründung ermöglicht und setzt sich darüber hinaus für den nachhaltigen Aufbau der deutschen CSC-Szene ein. Jason Killing verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Baubranche, sowohl als Sachverständiger für Elektrische Anlagen als auch mit seiner eigenen spezialisierten Baufirma im Bereich Elektro und Brandschutz. Seine berufliche Reise führte ihn durch die Cannabisbranche, von den Niederlanden bis nach Barcelona, wo er vor einem Jahrzehnt in der Social Club Szene aktiv war. Seit einem Jahr leitet er ein Team von zehn Personen, das sich vorwiegend mit den baulichen Anforderungen und Anbauanlagen von Anbauvereinigungen beschäftigt.
CSC – Strukturen, Erwartungen und Herausforderungen
In einer Reihe kurzer Impulsvorträge beleuchten drei Veteranen der CSC-Bewegung strategische und organisatorische Fragen. Wir freuen uns auf Olli Waack-Jürgensen (CSC High Ground Berlin e.V/ CSCD), Friedemann Söffing (Cannabis Social Club Weimar, DHV Thüringen) und Henry Wieker (Cannabis Social Club Hannover, Hemp Harvesting Technology), die alle auf eine langjährige “Aktivistenkarriere” in verschiedenen Organisationen zurückblicken können und zudem jeweils Gründer von CSCs in Deutschland sind.
Sie beleuchten gemeinsam die ursprüngliche Idee und Historie von Cannabis Social Clubs und erörtern die Frage, ob sich CSC-Ketten und Franchise-Systeme mit dieser Idee und dem CanG in Einklang bringen lassen. Diskutieren, inwieweit CSCs externe Dienstleister in ihre Strukturen einbinden dürfen, ohne dass dies als gewinnorientierte unternehmerische Tätigkeit gilt und werden weitere Aspekte wie diverse Schulungsangebote (insbesondere für Präventionsbeauftragte), Finanzierungsstrategien (Startinvestitionen, Crowdfunding etc.) sowie der Einsatz spezifischer Softwarelösungen mit euch thematisieren.
CSC – Unternehmensmodell, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte
Der Übergang vom CSC zu einer Cannabis anbauenden und weitergebenden Anbauvereinigung ist gewaltig und darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Auch in und rund um nichtkommerzielle Anbauvereinigungen ist unternehmerisches Denken und wirtschaftliches Handeln unumgänglich. Thema dieser Session sind die mannigfachen persönlichen, fachlichen, thematischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Anforderungen an die Gründer und die erfolgreiche Gründung von Anbauvereinigungen. Hierzu werden die tatsächlichen und rechtlichen Fallstricke beleuchtet und Lösungsansätze für die Gestaltung in der Praxis aufgezeigt.
Durch die Session führt euch Dr. Marcus Geschwandtner. Er ist gefragt vor allem zu strategischen Konzepten, Projekten, Entscheidungen und Fragestellungen im Gesellschafts-, Genossenschafts- und Aufsichtsrecht. Geschätzt für seine fachübergreifende Beratung und Betreuung, verantwortliche Projektführung, aktive Einbindung anderer Berater und Experten, großes Netzwerk (growUp!consulting). Er hat sich in das Gesetzgebungsverfahren zum KCanG maßgeblich eingebracht und berät unter anderem zu der rechtlichen und unternehmerischen Gestaltung für und rund um Cannabis-Anbauvereinigungen. Mitherausgeber und Autor des demnächst im renommierten C.H.Beck-Verlag erscheinenden Kommentars „Geschwandtner/Graf/Sobota, Cannabisrecht (KCanG, MedCanG)“.
Die Landesbehörden vor Ort auf der Konferenz
Wir freuen uns, dass wir zum ersten Mal Vertreter der Lizenzierungs- und Aufsichtsbehörden aus mehreren Bundesländern bei der CaNoKo vor Ort haben werden! Sie kommen erstmal nicht, um auf dem Podium zu referieren, sondern um zuzuhören und sich einen Eindruck von der Community und ihren Anliegen zu verschaffen. Eine gute Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen!
Wegen der gleichzeitig stattfindenden EM plant ihr euren Berlin-Aufenthalt am besten so bald wie möglich. CaNoKo-Tickets gibt es hier.
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