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Brief an gesundheitspolitische Sprecher: Bayern darf kein Vorbild sein!

Bayern hat als erstes Bundesland einen Bußgeldkatalog für Ordnungswidrigkeiten nach dem CanG veröffentlicht, welcher überzogene Bußgelder festsetzt. Dass dieser anderen Bundesländern nicht bei der Ausarbeitung ihres Bußgeldkataloges als Vorbild dienen sollte, darauf haben wir die gesundheitspolitischen Sprecher der Parteien in den Ländern hingewiesen.


Hier der vollständige Text des Anschreibens an die Landtagsabgeordneten mit der Bitte, ihren jeweiligen Bußgeldkatalog zum CanG liberaler zu gestalten als Bayern:

An die drogenpolitischen bzw. gesundheitspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen von SPD, FDP, Grünen, Linken u.a.

(Bitte leiten Sie diese Nachricht an die zuständigen Personen in Ihren jeweiligen Fraktionen weiter, wenn Sie nicht für Cannabispolitik zuständig sind.)

Sehr geehrte Damen und Herren!

Bayern hat als erstes Bundesland einen Bußgeld-Katalog zur Anwendung des Cannabisgesetzes (CanG) veröffentlicht, um den nur grob vorgegebenen Rahmen des CanG zu konkretisieren. Darin spiegelt sich die Haltung des Bundeslandes wider, einen besonders harten Kurs gegenüber Cannabis einzuschlagen und das CanG maximal restriktiv auslegen und umsetzen zu wollen.

Herausgekommen sind dabei z.B.

  • 500-1.000€ für den Besitz von 26-29g Cannabis in der Öffentlichkeit und für 51-59g zu Hause
  • 1.000€ für den Konsum von Cannabis in der Nähe von Jugendlichen
  • 500€ für den Konsum von Cannabis in Sichtweite diverser Einrichtungen/Gebäude

Aus unserer Sicht sind das gar keine Vergehen, die mit Bußgeldern belegt werden sollten, da Entsprechendes auch nicht für Tabak und Alkohol gilt. Zumindest sehen wir bei diesen Bußgeldern aber jeweils eine Null zu viel. Rechtsanwalt Grubwinkler erläuterte diese Woche im ZDF sehr nachvollziehbar, warum er die bayerischen Bußgelder für unverhältnismäßig hält.

Grundsätzlich ist die Cannabispolitik ein Thema für die Bundesebene. Aber bei den Bußgeldern haben nun auch Landespolitiker wieder die Möglichkeit, den Umgang mit Cannabiskonsumenten zu beeinflussen.

Hiermit möchte ich Sie bitten, Ihren Einfluss geltend zu machen, damit Ihr Bundesland beim Bußgeldkatalog nicht dem maximal restriktiven bayerischen Weg folgt, sondern die neue Realität anerkennt, dass Cannabiskonsumenten keine Verbrecher sind.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Wurth


Kommentare

8 Antworten zu „Brief an gesundheitspolitische Sprecher: Bayern darf kein Vorbild sein!“

  1. Anonymous

    Bayern war schon immer sehr rückständig, in Bayern wurden auch die letzten Hexen verbrannt und in der bayrischen Gesellschaft gibt es ja auch nur Bauern die einen Sonderstatus haben. Söder, Holetscheck, und Aiwanger die sich als kleine Könige aufführen sind keine Demokraten und als Politiker ungeeignet und gehen auf Schmusekurs mit der AFD, Schande über Bayern !

  2. Antje

    Herr Söldner wettert gegen cannabis und hält auf jeden 2. Bild auf X den Maßkrug in der Hand, diese Doppelmoral hier in Bayern ist zum k……. Allein das Oktoberfest, größtes Drogenfest in Bayern und damit meine ich nicht nur Alkohol und er schreit,, keine Macht den Drogen” Auf welchem Planeten lebt der? Ich hoffe es wird dem endlich der Riegel vorgeschoben. Bußgeldkatalog für ganz Deutschland muss her und der Grenzwert erhöht werden! Jeder Cannabispatient muss Angst um seinen Führerschein haben, dass darf so nicht sein.

  3. bsd420

    Bayern halt… “Das Texas von Deutschland”

    Ich finde es von Söder und der CSU/FW ein absolute Frechheit so hohe Bußgelder festzusetzen. Damit ist langfristig sichergestellt das die Bayerischen Brauer keine Einbußen zu erwarten haben. Die Leute weiterhin so denken wie die CSU das gewohnt ist und auch so Wählen alle paar Jahre. Ich bin (geboren) aus Franken für mich ist der BS nun sehr relevant. Schei** Bayern…

  4. FraFra

    »Der Föderalismus, zeigt seine hässliche Fratze in Bayern.«

    Dabei war Bayern vor einhundert Jahren, das Land mit dem *größten* Hanfanbau im Reich.

  5. Kapo

    Da wird man zum Saufen genötigt! Genau wie bei den Covid Impfungen!

    1. Michael Wißner

      Der Söder möchte gerne seinen Alkohol verkaufen finsterstes Mittelalter wird hir zelebriert

  6. Christine

    Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind ja eigentlich froh darüber, endlich diese Angst, verfolgt zu werden, los zu sein und als ganz normaler Teil der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Aber mit so einem überzogenen Bußgeld Katalog, ist das kaum möglich.

  7. Bremer – CanG – Stimme

    Hallo,

    wie angekündigt eben, leider. Bayern hat seine eigene Moral und Ansichten. Insgesamt ist es in deren Landespolitik, reflektiert einzelner Parteien, eher schwierig. Das unausgesprochene Gesetz, dies Bundesland konservativ sauber zu halten, wird umgesetzt. Mit allen Mitteln welche rechtssicher möglich sind.

    Beispiel Alkohol (Bier). Das ist Grundnahrungsmittel und als wichtige Traditionssäule zu verstehen. Auch wenn offiziell der Konsum von Bier, nicht direkt mit Drogenkonsum korreliert, nach Bayerns Meinung. Dennoch ist aber Alkohol die härteste Droge, welche offiziell zugänglich ist und keinerlei Konsequenzen nach sich zieht, abgesehen vom Führerscheinrecht. (Zumindest darf man aber am nächsten Tag, ausgenüchtert, wieder sanktionsfrei fahren…)

    In einem demokratischen Staat sollten alle Rauschmittelkonsumenten vor dem Gesetz gleich behandelt werden. Aber leider geht es darum gar nicht.

    Letzlich geht es vor allem in diesem Punkt, in Bayern, nur um eines – die sture und eingebackene Wählerstimme sichern. Es geht nicht darum demokratisch zu sein, entwicklungsoffen, revolutionär oder moralisch beweglich in gesellschaftlich gewinnbringende Richtungen.

    Sehr traurig alles – wie das bisher gedachte Führerscheinrecht in Bezug auf CanG. Es ist nicht zu verstehen, das dies so sein kann und darf…

    Heute ist das Selbstbestimmungsrecht durchgegangen. Neben der
    CanG(-Krücke) eine weitere freudige Entwicklung im noch frühen 2024.

    Lasst uns feiern. Alles wird gut.

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