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Berlin: Präventionskampagne “zu breit?”

Berlin hat letzte Woche eine Cannabis-Präventionskampagne gestartet. Mit völlig unsinnigen PR-Videos und zweifelhaften Aussagen über Cannabis verschwendet das Land eine halbe Million Euro. 

Es war ein Deal, den CDU und SPD in der letzten Legislaturperiode gemacht hatten. Die CDU wollte die Null-Toleranz-Zone im Görlitzer Park, die SPD war nicht begeistert. Daraufhin wurde vereinbart, dass quasi als Ausgleich 500.000 Euro für Prävention bereitgestellt werden sollten. Dummerweise ist auch der zuständige Gesundheitssenator von der CDU. Dementsprechend ist auch die Kampagne geraten. Offenbar wurden vernünftige Präventionsfachleute, die Berlin durchaus hat, nicht in die Planung der Kampagne einbezogen.

Ziel der Maßnahme war es offiziell, über die Wirkungen regelmäßigen Konsums aufzuklären und die Konsumenten dabei nicht abzuwerten. Herausgekommen ist eine Kampagne, die mit völlig realitätsfremden Video-Szenen auch für problematische Konsumenten höchstens lächerlich wirkt. Die dargestellten Szenen haben mit der Wirkung von Cannabis überhaupt nichts zu tun: In einem Musikvideo putzt sich der Rapper mit einer Klobürste die Zähne, tritt in seiner Wohnung in einen Kothaufen und steht ohne Hose auf der Straße. Alle Videos der Kampagne wurden von den Zuschauern extrem schlecht bewertet.

Dazu kommen Erklärungen zu angeblichen Mythen rund um Cannabis und Kiffen, die dann z.B. so aussehen:

“Cannabis macht doch gar nicht abhängig”
Cannabis ist ein Suchtmittel und kann abhängig machen und Entzugserscheinungen verursachen wie andere Drogen auch. (…)

Ah ja, Cannabis macht also ähnlich körperlich abhängig wie Alkohol oder Heroin, soso.

“Cannabis macht keinen Kater”
Von wegen! Auch nach dem Cannabisrausch kann es ähnlich wie beim Alkohol zum Hangover kommen. Bei Cannabis kann der Kater sogar noch tagelang anhalten. Man fühlt sich träge und antriebslos, dazu kommen Übelkeit, Gereiztheit, Müdigkeit oder Nervosität. (…)

Wer schon mal einen ernsthaften Alkohol-Kater hatte, wird darüber nur müde lächeln können.

DHV-Sprecher Georg Wurth kommentiert die Kampagne so:

Ich halte kluge Präventionsmaßnahmen für sinnvoll. Gerade bei jungen Konsumenten kann Cannabis durchaus zu Problemen führen. Aber diese Kampagne ist völliger Blödsinn.


Kommentare

12 Antworten zu „Berlin: Präventionskampagne “zu breit?”“

  1. gerhard hilbich

    keine Macht den Doofen !
    keine Macht den Doofen !

  2. Mörnest

    Eines muss man aber schon
    Eines muss man aber schon zugeben, mit dem doch wenigen Geld haben die Proffesionell gearbeitet. Inhalt ist dämlich, die Ausführung aber super. Man sollte diese Agenturen sofort für eine gegen Kampagne bezahlen. Schade das keine Geld dafür da ist. Vieleicht kann man ja in den USA den ein oder anderen Sponsor anzapfen?

  3. Basti

    Da hat die CDU ja voll ins
    Da hat die CDU ja voll ins Klo gegriffen, wie so oft.

  4. Flying Dread

    Ich fühle mich persönlich
    Ist das ernst gemeint? Wenn ja ist das einfach nur schlecht und desinformativ.
    Ich fühle mich persönlich durch diese “Kampagne” beleidigt.
    Ob ich als Konsument von Cannabis eine “Strafanzeige wegen Beleidigung oder übler Nachrede” stellen kann wie Erdogan gegen Böhmermann?

  5. HD

    Ist es sinnvoll die
    Ist es sinnvoll die Kontaktadresse auf der entsprechenden Seite zu benutzen, um dei entsprechenden Verantwortlichen auf dei inhaltlichen Fehler der kampagne hinzuweisen, ud das Kultusministerium darauf aufmerksam zu machen, dass per “Schul-Kit” fehlerhafte Informationen an die Schutzbefohlenen gelangen ?
    Warum z.B. benutz man den antiquierten Begriff “Rauschgift” wo Cannabis ja nachweislich nicht giftig ist. Alkohol schon, aber das ist ja in diesem Zusammenhang nicht relevant, oder doch ?

    Hier die öffentlich abrufbare Adresse die man auf zu-breit de unter den Kontaktdaten findet. Es gibt für die ganz Hartgesottenen (ich bin Schisser) eine Chat Funktion.
    (Wer bezahlt eig. den Online Chat Mitarbeiter ??? )

    Regina Kneiding
    Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


    Telefon: (030) 9028-1135
    Fax: (030) 9028-3179

    ich hoffe dass der ein -oder andere rhetorisch begabte Hanffreund da mal nachfragt ? Ich rege mich immer zu schnell auf, komme also leider nicht infrage 🙁

    lg
    HD

  6. HD

    Gute Drogenprävention..
    Gute Drogenprävention..
    muss in erster Linie ehrlich sein, sonst verkehrt sie sich ins Gegenteil.
    So wie diese Kampagne aufgebaut ist, lässt sie wieder den erhobenen Zeigefinger der ewig gestrigen Prohibitionisten spüren.
    Ich ärgere mich über die Lügen, den diskriminierenden Charakter und die unnütze Verschwendung von Steuergeldern.
    Wir müssen bewirken, dass das “Info-Material” nicht in unseren Schulen landet.(Pettion ?)
    Da war ja die Aufklärung über Alkohol und andere Substanzen die ich in den späten 70ern genossen habe deutlich besser, da zu grossen Anteilen der schlimmsten, und sogar legalen Droge gewidmet (damaliger Slogan “Nur Flaschen müssen immer voll sein”).
    Cannabis Produkte wurden damals allerding noch vehementer verteufelt.
    Der Versuch zeigte jedoch “Die spinnen die Erwachsenen 😉 ”

    Also wie wehren wir uns gegen diesen Schwachsinn ? und wie bekommen wir heraus mit wieviel Geldern dieser Pseudo Musiker geschmiert wurde umd da mitzumachen ??

    hanfige Grüsse
    HD

  7. Cosmo

    ich stimme Georg W. zu 100%
    ich stimme Georg W. zu 100% zu ! Soviel kommetatorische Dummheit kann ja nur von unfähigen und Nichtwissern aus Unserer Lobby gelenkten politischen Elite stammen, die noch nie Plan hatten, was abgeht im Volksalltag.
    Ich habe mal gelernt: Dummheit schützt nicht vor Strafe – aber hier wird Dummheit auch noch mit € 500.000,– belohnt. Was für ein Witz. Was für ein Segen, das ich nicht zu den Wählern gehöre, die die CDU u. SPD unterstütze. DIE müßten mal von der Pharma-Industrie (aus)therapiert werden.

  8. Dafyd Powell-Palaitis

    Das man in dieses Zeitalter
    Das man in dieses Zeitalter noch so dumm gegen so einen Heilkraut vorgeht, ist extrem idiotisch.
    Cannabis Dumme Unding partei

  9. Jones

    Ganz ehrlich, das macht doch
    Ganz ehrlich, das macht doch nur wütend oder traurig, dass man so viel Steuergelder verschwendet, anstatt alle Schulen in Berlin oder sonst wo mal zur Suchtberatung in einen Aufklärungskurs zu schicken. Das würde mehr bringen. Aber noch mehr würde eine Art Schulfach 1 Stunde die Woche in der 6.-8. Klasse bringen, wo man aufgeklärt darüber redet und die Gefahr für Junge Konsumenten nochmal in den Vordergrund rückt.
    Ich war als Schüler mal in einer Sucht- und Obdachloseneinrichtung, das hat sich mehr fest gesetzt, als irgendwelche Bücher oder Bilder oder sonst was….

  10. Cannabis ist reinste Medizin,
    Cannabis ist reinste Medizin, und Medizin hat ihre Wirkungen.

    Wer extreme “Hang-Over” Beschwerden nach reinem Cannabis hat, der muss sich unbedingt mal in WikiPedia die Seite ueber Jarisch-Herxheimer-Reaktion ansehen.

    Gute Besserung

  11. Alex

    Die Kampagne könnte aus den
    Die Kampagne könnte aus den 50er Jahren sein. Jeder der ernsthaft auf der Suche nach Hilfe ist, wird einen großen Bogen drum machen.
    Besonders toll ist, wenn man den Jugendlichen so einen Schwachsinn erzählt. Spätestens nach den ersten Kontakt wird Ihnen auffallen, dass sie belogen wurden. Danach werden Sie definitiv dem Schwarzmarkthändler mehr glauben.
    Wie kann man glauben, dass so etwas wirksam ist?

    Ein kleiner Vergleich mit dem bekannten Alkohol.
    Typisches Szenario für eine Bauernstadtl-Aufführung.
    Hauptfigur ist der dauerbesoffene und torkelnde Wirt.
    Das Publikum lacht herzhaft, als er über den Teppich fliegt und während dessen wird das nächste Weißbier bestellt.

    Diese unqualifizierte Kampagne habe ich direkt dem Bund der Steuerzahler gemeldet.

  12. Salah Eddine

    Geil !
    Geil !

    Wo gibt’s den Stoff ?

    Salah Eddine

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