„Ineffizient und teuer“ – so lautet das Fazit dreier belgischer Professoren über die Cannabispolitik in Belgien. Der Kriminologe Tom De Corte (Uni Gent), der Volkswirt Paul De Grauwe (Uni Löwen) und der Toxikologe Jan Tytgat (Uni Löwen) fordern deswegen einen grundsätzlichen Politikwechsel: „Der Staat soll Produktion und Verkauf selbst in die Hand nehmen“.
Die Folgen der Prohibition sind für die De Corte offensichtlich: „Da Cannabis illegal ist, werden enorme Gewinnmargen geschaffen. Je strenger ein Staat gegen den Konsum auftritt, desto höher sind die Gewinnmargen für Produzenten und Händler […] Das lockt Abenteurer und Kriminelle an, die die Droge anbauen und verkaufen.“
Auf 400 Millionen Euro schätzen die Forscher die Ausgaben des belgischen Staaten im Bereich Strafverfolgung bei Cannabis. Auf die Einwohner von Deutschland übertragen wären dies fast 3 Mrd. € pro Jahr. Gleichzeitig entgehen dem Staat Steuereinnahmen. Zudem verpasst er eine wichtige Gelegenheit, die Gesundheit der Konsumenten effektiv zu schützen. „Der Staat könnte auch strenge Qualitäts- und Preiskriterien festlegen“ statt wie heute die Konsumenten dem Schwarzmarkt und damit Pestiziden, Streckmitteln und einem völlig unregulierten Wirkstoffgehalt auszusetzen. Bei Alkohol wisse man mit einem Blick, in welcher Konzentration der Wirkstoff vorliegt, bei Cannabis nicht.
Die Gesundheitsministerin Onkelinx will den Vorschlag der drei Professoren untersuchen lassen…
Quellen:
- Video auf Deutsch: Cannabis-Dealer-Staat? – , Flanderninfo.be vom 18.11.2013
- Is Belgium’s cannabis policy working? Three professors say ‘No’, Ku Leuven vom 19.11.2013
- Universitätsprofessoren fordern anderen Umgang mit Cannabis, BRF vom 18.11.2013
- „Macht Kiffen legal – und besteuert es“, Grenzecho.net vom 20.11.2013
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