DIE WAZ berichtet über die Gründung befindliche DHV Ortsgruppe Dortmund und sprach mit Verantwortlichen.
„Cannabis kann vielen Menschen extrem helfen und ihnen das Leben sehr viel leichter machen“, davon ist David Müller überzeugt – schließlich konnte er es am eigenen Leib erleben. Deshalb hat der 24-Jährige in Dortmund eine Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes gegründet. Sie soll dabei helfen, das Wissen über die hilfreiche Pflanze in der Stadt zu verbreiten.
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Cannabis sei eine echte Wunderpflanze, sagt der Dortmunder. Aus ihr könne man Dämmstoffe für Häuser, Bio-Plastik, Kleidung, Tierstreu, Öl und vieles mehr herstellen – oder eben Medizin. „Die Pflanze kann sogar nachgewiesenermaßen Krebszellen am Wachstum hindern“, sagt er. Über all diese Wirkungen will er mit der neu gegründeten Ortsgruppe informieren.
„Es geht darum, Cannabis zu entstigmatisieren“
Der 24-Jährige bedauert, dass viele Patienten bereit seien, eine Chemotherapie über sich ergehen zu lassen, vor der Behandlung mit Cannabis aber zurückschrecken. „Es geht darum, Cannabis zu entstigmatisieren und die Diskussion darüber zu versachlichen.“
Mit einem „Cannabis Social Club“, in dem künftig Marihuana angebaut und an die Mitglieder abgegeben werden kann, habe der Dortmunder Hanfverband nichts zu tun. Müller und seine bislang zwölf Mitstreiter – darunter auch Anwälte und Sozialarbeiter – wollen sich vielmehr politisch stark machen, den Legalisierungsprozess begleiten, sich für den Jugendschutz stark machen und darüber informieren, was eigentlich erlaubt ist und was nicht.
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit solle auf der medizinischen Wirksamkeit der Droge liegen. Nicht nur wegen Müllers Erfahrungen. „Wir haben in der Gruppe einige, denen Cannabis geholfen hat.“ Der Gründer könnte sich vorstellen, zu diesem Thema etwa Vorträge in Altersheimen zu halten.
Doch noch steckt der Dortmunder Hanf-Ableger in den Kinderschuhen. Zweimal haben sich die Mitglieder bislang getroffen, damit hat die Gruppe beim Bundesverband noch den Status „in Gründung“. „Das liegt wohl auch daran, dass es schon zwei Versuche einer Gründung in der Stadt gegeben hat, aus denen dann nichts geworden ist“, erklärt Müller.