Reklassifizierung von Cannabis erneut verschoben

DHV-Chef Georg Wurth gab der Taz eine Einschätzung zur erneuten Verschiebung der UNO-Suchtstoffkommission zur Reklassifizierung von Cannabis.

Darauf hin wurden diverse Organisationen angefragt, ob sie hierzu etwas in den gängigen Massenmedien gefunden haben. Unter den Antworten waren zwei sehr ausführliche, so die vom Deutschen Hanfverband (DHV), und die vom Projekt My Brain My Choice.

Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband schrieb:

„Schon die Verschiebung im letzten Jahr hatte wenig Medienaufmerksamkeit. Ich bin mir sicher, dass das anders wäre, wenn tatsächlich Änderungen beschlossen worden wären, auch wenn sie für die Situation in Deutschland kaum relevant gewesen wären. Aber so ist das eher eine relativ unspektakuläre Nicht-Nachricht aus der Sicht vieler Journalisten. Dazu kommt, dass der Vorgang im hektischen Medienalltag relativ sperrig ist und die genauen Änderungen und Konsequenzen einigen Rechercheaufwand bedeuten.

Für mich ist die Frage viel entscheidender, warum es zu dieser weiteren Verschiebung kam. Im letzten Jahr hieß es ja noch, dass die Teilnehmerstaaten zu wenig Zeit hatten, die WHO-Empfehlung zu bewerten und zu diskutieren. Diese Ausrede zieht ein Jahr später nicht mehr. Offensichtlich gibt es Widerstand von einigen Staaten, die eine Abstimmung verhindern konnten.”

 


Kommentare

4 Antworten zu „Reklassifizierung von Cannabis erneut verschoben“

  1. MeCaDt
    Als die ersten Computerspiele aufkamen, riefen die meisten nach einem Verbot. Politiker schlossen sich an, mit Bedacht auf ihre Umfragewerte. Heute hat man in Korea, – gewachsen durch Computerspiele, Apps und Sachkenntnis, – eine perfekte Corona App. Shutdown unnötig. Geringste Sterberate. Heute laufen wir dem hinterher. In Kanada möchte man den Covid-19 Patienten Medizinalcannabis verabreichen. Noch muss dort darum diskutiert werden. Bei uns unmöglich. Doch was, – wenn es hülfe ? Dann laufen wir wiedermal hinterher. Und manche Omi ist unnötig verstorben. Wann lernt man endlich, ALLES ist Auge zu fassen was möglich scheint, – unabhängig von der eigenen Meinung oder vom Kalkül ?

  2. DerHanffreund

    Vielleicht doch nicht so verkehrt, die Verschiebung
    Vielleicht ist die Verschiebung doch nicht so verkehrt, momentan dreht sich ja alles nur noch um Corona, so das die Veröffentlichung der UNO-Suchtstoffkommission in den Medien untergehen würde. Wollen wir mal hoffen das der Corona-Wahn bis Dezember vorbei ist und die Reklassifizierung nicht nochmals verschoben wird. Und vorallem, dass das Ergebnis positiv ausfällt.

    Ich kann mich noch an einen Artikel vom Hanfverband aus dem Jahr 2016 über die DEA erinnern. Zitat: “Am Donnerstagmorgen hatte die US-amerikanische Drug Enforcement Agency (DEA) angekündigt, Cannabis nicht von „Schedule 1“, die illegale Substanzen ohne jeden medizinischen Nutzen umfasst, zu streichen.”.

    Oder ein Zitat von sueddeutsche.de (Quelle https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/marihuana-us-drogenbehoerde-stuft-cannabis-in-hoechste-gefaehrdungsklasse-ein-1.3118854): “Die US-Drogenbehörde DEA führt Cannabis weiterhin in der obersten Gefährdungskategorie. […]”. und:
    “Bislang gibt es keine belastbaren Erkenntnisse über den Nutzen von medizinischem Cannabis.”

    Cannabis in der obersten Gefährdungskategorie? Cannabis hat keinen medizinischen Nutzen? Da fehlem einem die Worte welch ein Lobbyismus dort betrieben wird… Alkohol kostet jedes Jahr weit mehr als 70.000 Menschenleben und Tabak über 120.000 und das alleine in Deutschland, wobei noch kein Mensch auf der ganzen Welt an Cannabis gestorben ist – man kann sich nicht totkiffen. Also, raucht und trinkt euch tot, aber nutzt die Heilpflanze Cannabis nicht, diese ist nämlich böse.

    P.S.: Ich nehme mir immer vor, nur einen kurzen Text zu schreiben. Aber irgendwie funktioniert es bei diesem Thema nicht. Ich hasse es verarscht zu werden. Sorry für diesen Kraftausdruck.

  3. Sandy

    Verschiebung, Verschiebung,Verschiebung…
    Wo soll das hinführen, 2030 wird wohl weiter verschoben, was? Die Reklassifizierung ist dringend überfällig, Millionen von Menschen werden durch die Verschiebungen im Stich gelassen…mich würde es wundern, wenn die CDU da nicht ihre Griffel im Spiel hat…

    Die CDU vermiest Millionen von Menschen das gesamte Leben. Wann wird es endlich einen Aufstand geben? Das kann so nicht weitergehen. Demokratie? Nicht in Deutschland, hier herrscht nur Pseudodemokratie. In Wahrheit sind wir ein wollender Überwachungsstaat ohne Freiheiten. Ehrlich, ich fühle mich von Monat zu Monat unwohler hier. Als Fachkraft würde man mich in anderen Ländern bestimmt deutlich besser behandeln.

  4. DerHanffreund

    Langer Atem
    Wir Legalisierungbefürworter brauchen einen langen Atem, das ist schon seit vielen Jahrzehnten bekannt. Man merkt es einigen Aktivisten auch schon an, dass die Luft langsam raus ist, vorallem weil aus wissenschaftlicher Sicht so gut wie alles für eine Legalisierung spricht, die Politik und Medien (und sogar wenige Ärzte wie Dr. Thomasius) aber das Gegenteilige behaupten… Und wenn es keine Gegenargumente mehr gibt, kommen solche Aussagen wie “wir wollen kein falsches Signal senden”. Dabei werden aber all die negativen Folgen des Verbots ignoriert, dass viele Menschen ihren Führerschein verlieren obwohl sie nie bekifft Auto gefahren sind, ihre Jobs verlieren und gesellschaftlich stigmatisiert werden nur weil sie etwas konsumieren was deutlich ungefährlicher als Aklohol und Tabak ist.

    Jedenfalls werden die nächsten 1-2 Jahre spannend. Neben den Ergebnissen der UNO-Suchtstoffkommission erwarten wir ja auch noch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die Chance für eine Entrkiminalisierung innerhalb der nächsten 5 Jahre sind höher als in den vergangenen Jahren, es hat sich wissenschaftlich, politisch und Gesellschaftlich eniges verändert. Aber diese ganzen positiven Signale hatten wir in der Vergangenheit auch schon und es ist leider kaum was positives bei rum gekommen. Wichtig ist vorallem Aufklärung! Wenn man die Leute dazu bringt selbständig zu denken und nicht den Medien oder Politikern zu trauen oder zumindest zu hinterfragen, haben wir gute Chancen.

    Wo ich mir aber einigermaßen sicher bin, ist dass innerhalb von 5 Jahren die Nanogramm-Grenze bei Autofahrern erhöht wird oder zumindest ein anderes Messverfahren eingesetzt wird. Eventuell wird auch der Besitz von einer geringen Menge nicht mehr weiter verfolgt, das zumindest die Gerichte entlastet werden.