Die Rhein-Neckar-Zeitung sprach mit Christoph Lehner vom Hanfverband Rhein-Neckar anlässlich des GMMs in Heidelberg.
Der Hanfverband Rhein Neckar hatte zum “Global Marijuana March” durch die Innenstadt eingeladen. Versammlungsleiter Christoph Lehner und seine Organisation setzen sich für die schnelle Umsetzung der im Koalitionsvertrag versprochenen Legalisierung von Cannabis ein.
“Wir wollen eine Legalisierung aus Vernunftgründen”, so der 55-Jährige. Es gehe nicht darum, die Auswirkungen von Hanf zu verharmlosen, sondern um die Frage, ob eine Kriminalisierung von Cannabiskonsum unter den Aspekten der Eigenverantwortlichkeit sinnvoll erscheint. Cannabis mache längst nicht so abhängig, wie es der Allgemeinheit immer erscheint, ergänzt Roland Hoffmann, ebenfalls Mitglied des Hanfverbands Rhein Neckar. Der Anteil von Suchtkranken liege gerade mal bei zehn Prozent. Internationale Beispiele zeigten, dass eine Legalisierung von Cannabis keinen übermäßigen Anstieg des Konsums mit sich bringe – das sei etwa aus Kanada bekannt.
Doch was ist mit dem Schutz derjenigen, die kein Cannabis konsumieren? Lehner schlägt hierfür spezielle Raucherbereiche, wie es sie bereits für herkömmliche Tabakraucher gibt, vor. Außerdem gibt es sogenannte Cannabis Social Clubs zum gemeinsamen Cannabiskonsum. Die “Normalbevölkerung” werde dadurch nicht belästigt. Zudem fordert der Verband die sofortige Entkriminalisierung von Cannabisbesitz, die Möglichkeit von privatem Eigenanbau und klare Regeln für den Straßenverkehr. Da die Substanz noch Wochen nach dem eigentlichen Konsum im Körper nachgewiesen werden kann, begünstige die momentane Rechtslage die Bestrafung von “Konsum der Vergangenheit”.
“Wer Gras rauchen möchte, der beschafft es sich irgendwie.” Diesen Satz hört man auf der Veranstaltung immer wieder. Bei allen Teilnehmern bestand offenbar Einigkeit, dass die Legalisierung nur noch eine Frage der Zeit ist.