DHV-Chef Georg Wurth war in Wuppertal, um einen Vortrag zu Modellprojekten im Rahmen der Fachtagung „Cannabis – Wissenswertes und Aktuelles“ zu halten. Auch der Remscheider Generalanzeiger war vor Ort, um den “lockersten Lobbyisten” und gebürtigen Remscheider Georg Wurth in Aktion zu erleben.
Die Welt kürte ihn jüngst zum „lockersten Lobbyisten Berlins“. Georg Wurth, einst Sprecher der Remscheider Grünen, dann Gründungsmitglied und heute hauptamtlicher Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbandes in Berlin, kämpft seit Jahren für die Entkriminalisierung der Droge. Gestern kehrte der 46-Jährige dazu ins Bergische zurück. Die Grünen hatten die Kommunalpolitiker aus dem Städtedreieck zu einer Fachtagung „Cannabis – Wissenswertes und Aktuelles“ in die Volkshochschule nach Wuppertal eingeladen.
Wurth sprach über Modellprojekte zur kontrollierten staatlichen Abgabe der Droge. An seiner Seite: Frank vom Scheidt (55), Vorsitzender der Remscheider Grünen und Sprecher der in Gründung befindlichen Gruppe des Deutschen Hanfverbandes im Bergischen Land. Remscheid sähe er gern als Versuchsraum für ein wissenschaftliches Modellprojekt, mit dem die Folgen legalen Konsums untersucht werden.
Der Kampf gegen die Droge sei jedoch nicht nur vergebens – er werde auf Seiten der Polizei auch zu immensen Kosten geführt, kriminalisiere deutschlandweit annähernd vier Millionen Konsumenten und überlasse ihre Gesundheit auf dem Schwarzmarkt der organisierten Kriminalität, erklärt Georg Wurth. Deutschland möge deshalb Colorado folgen. Nach einem Volksentscheid gab der US-Bundesstaat den Konsum frei. Ergebnis: „Dort gibt es kein gestrecktes Zeug auf dem Markt, der Staat nimmt Steuern ein und bezahlt damit die Instandsetzung seiner Schulen.“
Das wissen auch Georg Wurth und Frank vom Scheidt. Auch sie wollen nicht, dass Kinder oder Jugendliche Drogen konsumieren.