Das Mainzer Magazin Sensor sprach mit Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband über die Umsetzung des Cannabisgesetzes und den Stand bei den Anbauvereinigungen.
Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland seit dem 1. April 2024 legal. „Eine längst überfällige Entkriminalisierung der Konsumenten“, sagt Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband.
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Der Deutsche Hanfverband zählt bundesweit um die 180 Gründungsanträge, von denen nur ein Bruchteil zum jetzigen Stand bearbeitet ist – in Rheinland-Pfalz wurden 13 Anträge eingereicht. Für Wurth gibt es zwei Gründe, warum es so langsam geht: Fehlendes Personal in den Behörden und eine Pflicht-Schulung für die Mitarbeiter der Clubs, die meist noch nicht absolviert wurde. „Die Länder müssen die Behörden ausbauen, um die Anträge zu prüfen, es gibt aber noch zu wenig Personal. Zudem kommt das Problem mit den Schulungen. Jeder Club braucht einen Präventionsbeauftragten“, so der Geschäftsführer des Verbands.
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Wie auch andere Cannabis-Clubs erhoffen sich Sens und Hauptmann durch ihre Arbeit, den Schwarzmarkt zurückzudrängen. Wurth stuft die Rolle der Vereine dahingehend jedoch als gering ein: „Der Eigenanbau besitzt in meinen Augen aktuell mehr Potenzial als die Cannabis-Clubs, den Schwarzmarkt zurückzudrängen.“
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Der Konsum in der Nähe von Minderjährigen ist also untersagt. „Schräg“, findet Wurth: „Wer kann denn auf den Meter genau Distanzen einschätzen? Und wie soll das exakte Alter von Jugendlichen geschätzt werden?“, fragt er sich. „Ich sehe nicht, ob jemand 17 oder 18 Jahre alt ist“, so der Verbandsgeschäftsführer.