Die Rheinische Post berichtet über Kritik von verschiedenen Seiten am momentanen Gesetzentwurf und sprach auch mit uns.
Angesichts dieser Pläne sieht der Deutsche Hanfverband erheblichen Nachbesserungsbedarf. Simon Kraushaar, Sprecher des Verbandes, sagte auf Anfrage: „Wir hoffen, dass spätestens im parlamentarischen Verfahren handwerklich schlecht gemachte Inhalte des Gesetzes abgeändert werden.“ Das betreffe beispielsweise die Pläne, selbst bei kleinsten Überschreitungen der bisher sehr rigiden Besitzmengen das Strafrecht greifen zu lassen. „Eine Ordnungswidrigkeit wäre aus unserer Sicht der bessere Weg“, so Kraushaar. Zudem seien die bislang geplanten Abstandsregelungen zu Kitas, Schulen und Spielplätzen realitätsfremd und rein praktisch kaum umsetzbar. Gesundheitsminister Lauterbach hatte in dieser Woche vor Cannabis-Konsum vor dem 25. Lebensjahr gewarnt und eine Informationskampagne angekündigt. Der Hanfverband sieht das als verspätet an. „Die geplante Kampagne zur Aufklärung über Risiken des Cannabis-Konsums begrüßen wir sehr. Allerdings hätte sie aus unserer Sicht schon deutlich früher beginnen müssen“, sagte Sprecher Simon Kraushaar. „Bereits in den vergangenen Monaten hätte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung etwa mit neu konzipierten Materialien an Schulen über die Gefahren und Möglichkeiten der Schadensminderung informieren können, damit junge Erwachsene aufgeklärt sind, wenn die Legalisierung kommt“, so Kraushaar. Er warnte interessierte Personen davor, nun bereits von einer Umsetzung der Gesetzespläne auszugehen. „Die ersten Cannabis Social Clubs haben sich bereits erfolgreich um Grundstücke und Immobilien bemühen können, andere sind noch dabei. Wir raten aber weiterhin zu Ruhe und Vorsicht“, sagte Kraushaar. „Sich jetzt den Clubs anzuschließen oder Investitionen zu tätigen, birgt viele Unsicherheiten, solange es noch kein beschlossenes Gesetz gibt.“
Der Artikel ist in Auszügen zudem nahezu gleichlautend auch in bei Hase Post erschienen.