Grüne schießen auf einmal gegen das Cannabis-Gesetz: “Die machen uns wahnsinnig”

Die Abendzeitung berichtet über den Politkrimi im Bundesrat und sprach mit DHV-Sprecher Georg Wurth.

Das ernüchtert Cannabis-Aktivisten wie Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband. Er ist Mitglied der Grünen und blickt mit einem gemischten Gefühl auf die Abstimmung: “Das ist eine riesige Wackelpartie. Es ist ganz knapp und es steht auf der Kippe”, sagt der Cannabis-Aktivist zur AZ. Auch er würde gerne erfahren, wie sich die Grünen in den Ländern positionieren, “die machen uns aber gerade wahnsinnig mit blödem Politiker-Sprech”, erzählt er.

Die komplette Diskussion sei ein “erbärmlicher Eiertanz”. “Jetzt haben die endlich den Elfmeter ohne Torwart vor den Füßen und könnten den Schuss trotz Widerständen einfach verwandeln. Das tun sie aber nicht.” Wurth macht das wütend. So sehr sogar, dass er mit dem Parteiaustritt droht: “Ich bin seit 32 Jahren Mitglied und ich werde austreten, wenn es zur Anrufung des Vermittlungsausschusses kommt.”

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Wurth findet das nicht schlimm. Er denkt, dass der Staat genauso auch durch die vielen Strafverfahren finanziell belastet wird. Durch ein Hinauszögern der Legalisierung würden sogar Tausende neue Strafverfahren eröffnet werden. Um das zu umgehen, hofft der Cannabis-Aktivist, dass die Grünen-Landesverbände verstehen, wie viel im Bundesrat auf dem Spiel steht: Die “Legalize-Partei” sollte zu ihren Grundsätzen stehen. Sonst verspiele man das Vertrauen.