Nordbayern.de berichtet ausführlich über die Global Marijuana March-Demonstration in Nürnberg. Neben dem Nürnberger Polizeieinsatzleiter kommt auch DHV-Geschäftsführer Georg Wurth zu Wort.
"Global Marijuana March" in Franken: Mit markigen Sprüchen auf Schildern und einem Riesenjoint sind am Samstag zu psychedelischer Begleitmusik rund 500 Hanf-Aktivisten durch Nürnberg gezogen.
Es stand zunächst nur ein kleines Häufchen am Samstagnachmittag auf dem Kornmarkt vor einem Pritschenwagen mit dem Banner "Eigenanbau ist Menschenrecht". Dann aber, gegen 15 Uhr, wurden es immer mehr, die sich hier zum Auftakt des "Global Marijuana March" trafen. Einige organisierten noch schnell ein Picknick auf dem Steinboden vor dem Gewerkschaftshaus, andere tanzten zu Reggae-Rhythmen aus den Boxen.
Eine Hand voll Polizisten beobachtet die Ansammlung der bunten Truppe aus der Entfernung. "Das ist der zweite Marsch dieser Art in Nürnberg. Die Menschen sind harmlos, da brauchen wir kein Riesenaufgebot", sagt Polizeieinsatzleiter Dirk Seither. Wenn ihnen mal etwas Verdächtiges in die Nase steigen sollte, kann es schon sein, dass die Beamten kontrollieren, ob der Konsument tatsächlich ein Patient ist, der Cannabis aus medizinischen Gründen nehmen darf.
Aufmerksamkeit ist dem "Global Marijuana March" gewiss: Mit großen Augen stehen zu bester Geschäftszeit die Menschen am Straßenrand. Viele zücken ihre Handys und Kameras, halten fest, was sie sehen. Etwa das Banner: "Hanf ist Medizin". Rund 500 Teilnehmer zählte die Polizei beim Marsch in Nürnberg. Die Veranstaltung sei ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.
Nicht nur in Nürnberg, auch in anderen deutschen Städten haben sich Demonstranten für die Legalisierung von Cannabis eingesetzt. Die Aktion zum "Global Marijuana March" gab es den Veranstaltern zufolge bundesweit in 27 Städten – darunter waren neben Nürnberg auch beispielsweise Stuttgart, München, Berlin und Düsseldorf.
Der Deutsche Hanfverband ruft jährlich zu der Demonstration auf. In Stuttgart beteiligten sich an dem Marsch durch die Innenstadt nach Polizeiangaben rund 300 Menschen. Dahinter steht demnach eine internationale Bewegung.
In Deutschland hatten die Demonstrationen in diesem Jahr das Motto "Legalisierung macht Sinn!". "Der Staat könnte Steuern einnehmen und Arbeitsplätze schaffen", erklärte Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, am Samstag. "Polizei und Justiz könnten wichtigere Aufgaben übernehmen."