Kabel Eins thematisiert die Möglichkeiten des Eigenanbaus und sprach mit Georg Wurth vom DHV.
Wann ist es endlich so weit und der Eigenanbau kann starten? Das fragen sich gerade viele Menschen, die gerne kiffen.
Gerade ist die Lage eher chaotisch: Es geht noch nicht los mit dem Eigenanbau. Noch weiß man auch nicht, wann es so weit sein wird. Meine Vermutung: Das Gesetz wird frühestens Ende 2023 in Kraft treten.
Was sagen Sie zur erlaubten Cannabis-Menge von 25 Gramm pro Person, die künftig gelten soll?
Für Zuhause muss noch eine höhere erlaubte Cannabismenge definiert werden, weil beim Eigenanbau üblicherweise größere Erntemengen erzielt werden. Dazu steht nichts in Lauterbachs neuen Eckpunkten, aber das wird nicht anders funktionieren.
Was halten Sie von den Cannabis-Social-Club-Modellen?
Grundsätzlich sind die Clubs eine gute Sache, aber dazu gibt es noch viele Fragezeichen. Im Entwurf der Bundesregierung steht, dass man dort zwar künftig gemeinschaftlich Cannabis anbauen darf. Aber: Gemeinsames Rauchen ist nicht erwünscht. Das passt doch nicht zusammen.
Für wen sind denn diese Clubs überhaupt interessant?
Tatsächlich eher für Menschen, die viel Cannabis konsumieren. Wer nur gelegentlich einen Joint raucht, für den wäre der Aufwand viel zu hoch. Um Cannabis zu kaufen, wollen diese Konsumenten sicher nicht extra in einen Verein eintreten. Solche Leute bräuchten eher Fachgeschäfte zum Einkaufen – aber die werden fehlen.
Kann man denn in Deutschland Cannabis überhaupt draußen anbauen?
Bisher bauen die meisten Leute illegal unter Lampen an mit irrsinnigem Stromverbrauch. Wenn man Cannabis nun draußen anbauen wollte, müsste man damit im Frühjahr beginnen. Im Herbst blüht die Pflanze und dann wäre Erntezeit. Für dieses Jahr ist der Zug meiner Meinung nach abgefahren. Es gibt aber relativ viele Leute, die schon lange illegal in der freien Natur oder im Garten anbauen und durchaus zufrieden sind mit ihren Ernteergebnissen. Das meiste Cannabis wird aber wahrscheinlich in Gewächshäusern angebaut werden.