Nach dem Stop des Modellprojekts zur regulierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene in Münster greifen die Westfälischen Nachrichten die Kritik der Münsteraner Hanffreunde um Micha Greif auf, der das Ablehnungsschreiben scharf kritisiert. Auch die Einschätzung von DHV-Geschäftsführer Georg Wurth findet hier ihren Weg in die lokale Berichterstattung.
„Wie ein Behördenschreiben aus den 1960er-Jahren.“ Die Hanffreunde in Münster kritisieren die Ablehnung des Modellversuchs zur kontrollierten Abgabe von Cannabis scharf. Das Projekt sei nicht aus wissenschaftlichen, sondern aus ideologischen Gründen verboten worden.
Die Hanffreunde Münster sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das CDU-Gesundheitsminister Hermann Gröhe untersteht, enttäuscht, das den Antrag der Stadt Münster für ein Cannabis-Modellprojekt abgelehnt hat. „Die Antwort liest sich wie ein Behördenschreiben aus den 1960er-Jahren. Sie ist geprägt von gesellschaftlich längst überholten Auffassungen und realitätsfremden, bürokratischen Scheuklappen“, erklärt Modellprojektexperte Micha Greif in einer Pressemitteilung.
Die Ablehnung zum jetzigen Zeitpunkt ist nach Einschätzung von Georg Wurth, Geschäftsführer des deutschen Hanfverbandes, „ein strategisches Manöver der scheidenden Bundesregierung, um das Modellprojekt noch schnell zu verhindern, bevor Jamaika möglicherweise andere Vorgaben beschließt.“ Die Hanffreunde hoffen, „dass mit der neuen Bundesregierung ein Wechsel in der Politik folgt”, so Sprecher Daniel Schubert.