Der Deutschlandfunk widmet sich dem gesellschaftlichen “Mammutprojekt” Cannabislegalisierung und sprach mit verschiedenen involvierten Akteuren, so auch Georg Wurth vom DHV.
Bis es soweit ist, dürfte es noch dauern. Die meisten Beteiligten gehen davon aus, dass das Gesetz frühestens Anfang 2024 in Kraft treten könnte. So viel Zeit hätten aber viele nicht, meint Georg Wurth vom Hanf-Verband. Er tritt für die Belange von Konsumentinnen und Konsumenten ein, die Cannabis heute noch illegal zu sich nehmen. Jeden Tag würden Menschen verhaftet, weil sie mit Cannabis erwischt werden – während die Regierung gleichzeitig an einer Legalisierung arbeite. Ein Widerspruch, der schnell aufgelöst werden sollte, findet Wurth. Sein Vorschlag:
„So wie wir das auch in den USA sehen: schnelle Entkriminalisierung. Die machen das in der Regel so, dass sie die Konsumenten sofort nicht mehr verfolgen, wenn zum Beispiel ein Volksentscheid gesagt hat, Cannabis soll entkriminalisiert werden. Und dann geht aber dieser ganze Gesetzgebungsprozess los, wie bei uns eben jetzt auch. Zwei Jahre lang wird über alle möglichen Details diskutiert.“
Eine Entkriminalisierung wäre sehr viel einfacher umzusetzen und ginge sehr viel schneller, als Cannabis per Gesetz als Genussmittel einzuführen. Zudem fordert Wurth eine Amnestie für die, die in der Vergangenheit belangt wurden, für eine Straftat, die es dann nicht mehr wäre.
„Dass man in den Fällen dann auch sagt: Okay, wir löschen die ganzen Daten von den Leuten, dann sind die halt wirklich rehabilitiert, entstigmatisiert.“