Puls, das Jugendmagazin des Bayrischen Rundfunks, sprach mit Micha Greif, dem Sprecher der Münchener DHV-Ortsgruppe , über den Modellprojektantrag zur Versorgung von Patienten mit medizinischem Cannabis.
Micha Greif vom Deutschen Hanfverband (DHV) dauert das Verfahren zu lange: “Die eine Folge kann sein, dass Patienten andere Medikamente nehmen müssen, die teurer sind und krassere Nebenwirkungen haben. Die andere Folge kann sein, dass die Patienten sich auf dem Schwarzmarkt Cannabis besorgen oder selbst anbauen, womit sie sich dem Risiko aussetzen, dafür in den Knast zu gehen.“
Micha Greif will, dass Kommunen das Problem lösen. Denn das Betäubungsmittelgesetz besagt: Eine Ausnahmegenehmigung für den Anbau “zu im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken“ könnte im Grunde jeder beantragen. Greif glaubt: Wenn eine Landeshauptstadt wie München um so eine Genehmigung bittet, verleiht das dem Antrag mehr Gewicht als einer von Privatleuten. Seine Idee: Die Stadt München baut Cannabis an – streng kontrolliert, in einer Halle mit künstlichem Sonnenlicht – und verkauft es dann über Apotheken an die Patienten. Es wäre das erste Modell dieser Art in Deutschland.
Micha Greif ist deshalb zuversichtlich, dass es in München klappen könnte. Und dass auch die Stadt was davon hätte: Mit Anbau und Verkauf könnte sie Gewinne machen, und: “Ich denke, dass es auch ein Imagegewinn ist für die Stadt München, dass deutlich wird, dass man hier beim Thema ‘Cannabis als Medizin’ durchaus Vorreiter sein kann.“