„Der Westen“ beleuchtet mögliche Auswirkungen einer Merz Kanzlerschaft auf die Cannabis-Szene und sprach mit Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband.
Ein „weiter so“ scheint aus Sicht der Union nicht möglich, deshalb will sie das Gesetz wieder ändern. Unter den Cannabis-Clubs, die deutschlandweit gerade ihre Lizenzen beantragen oder teilweise auch schon mit dem Anbau begonnen haben, sorgt das für „eine gewisse Unruhe“, erklärt Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, auf Anfrage unserer Redaktion. „Die Einschätzungen sind allerdings sehr unterschiedlich von ‚das Gesetz wird sowieso wieder zurückgenommen‘ bis ‚da wird schon nichts passieren‘.“
Ein Grund für die anteilige Gelassenheit sind die Spielregeln der parlamentarischen Demokratie. Denn vielen in der Community sei klar, „dass die Union wahrscheinlich mindestens einen Koalitionspartner aus den Reihen der bisherigen Ampelparteien braucht.“ Deshalb ist ein vollständiges Zurückdrehen des Gesetzes aus Sicht des Verbands sehr unwahrscheinlich, so Wurth. „Kompromisse in Detailfragen, die zu repressiveren Regelungen führen könnten, erscheinen aber nicht ausgeschlossen.“
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Daran erinnert auch Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband. Denn falls die Schließung der Clubs, die bereits die Standardgenehmigung für sieben Jahre erhalten haben, durch die neue Regierung um Merz erzwungen werde, „wäre das wahrscheinlich nicht ohne Entschädigungszahlungen möglich. Insgesamt wären das einige Millionen Euro, die der Staat den Vereinen überweisen müsste, um deren Investitionen zu erstatten.“